Mittelmeer 4 mit der AIDAmar, Tunis / La Goulette 28.10.12
Belagernde Händler und politische Unsicherheiten sind nichts für uns, aber afrikanischen Boden müssen wir einfach einmal betreten. Nur kurz und im Hafen, aber immerhin. Außerdem bringt der Tag viel Obst, Nicht-Fitnessstudio, nasse Füße und tolle Shows mit und ohne Verkleidung.
Über Afrika nach Italien
AIDAmar 2012
Gegen 8 Uhr legen wir in La Goulette an. Wie immer verschlafen wir die Ankunft. So viel verpasst haben wir dann auch nicht: Draußen ist es trüb, immer mal ein Schauer, windig, knapp 20 Grad. Afrika?
Über 2/3 der Passagiere sind auf Ausflügen unterwegs, so gehört das Schiff wieder mal uns.
Diesmal hat keiner der Ausflüge unser Interesse wirklich geweckt. Auch nicht die Aussicht auf Händler, die einen bei jedem Schritt belagern (wie das Freunde von dieser Tour berichtet haben). Und erst recht nicht der Gedanke an die politischen Umbrüche der letzten Zeit. OK, sagt „Schisser“ zu uns, aber nicht vergessen: Ich bin hergeflogen…
Trotzdem müssen wir natürlich unseren Fuß auf afrikanischen Boden setzen und gehen auf den Kai raus. Zum ersten Mal Afrika. Welch ein Gefühl – eigentlich auch nicht anders als der Hafenboden woanders.
Der Hafen La Goulette ist 10 Kilometer von Tunis entfernt und soll Teil des Hafens von Tunis sein. Außer uns liegen aber nur noch eine Fähre und ein Frachtschiff im Hafen. Irgendwann später kommt noch einmal ein kleines Containerschiff und eine zweite Fähre vorbei. Das war’s.
Interessant ist, in der Ferne moderne Hochhäuser zu sehen, neben denen Minarette und Kirchtürme aufragen.
Eigentlich ist das Terminal nett gemacht: Typisch afrikanische Häuser im maurischen Stil, dazwischen geschwungene, gepflasterte Wege. Aber dann gibt es Stellen, an denen das Pflaster wieder aufgenommen ist, um dort etwas anderes zu bauen. Das sieht aber aus, als wär das schon lange so.
Das Hauptgebäude mit kleinen Türmchen beinhaltet zahllose kleine Läden. Das ist wirklich sehr hübsch gemacht und ist den berühmten afrikanischen Märkten nachempfunden. Allerdings sind nahezu alle Läden geschlossen, so dass das Ganze eher tot als lebendig aussieht. Sonst kann man hier bestimmt nett shoppen. In den wenigen offenen Läden sitzen die Händler rauchend oder sind Frauen dabei, Teppiche zu knüpfen.
Direkt vorm Schiff liegen 3 Kamele, auf denen man eine kleine Runde geführt werden kann, ganz nett für Fotos. Auch 3 Falken werden ausgestellt, die Betreuer, die auch Musik machen, haben eine Art traditioneller Uniform an.
Nochmal schnell zum Heck, hier kommt man direkt an die AIDA ran und ein Foto gemacht. Darf ich gar nicht, so nahe ran an das Schiff, aber wusste ich ja nicht und habe gleich das schiffeigene Sicherheitspersonal auf den Plan gerufen. Tschuldigung!
Ein Gang über die Aussendecks am Bug kann übrigens nasse Füße bereiten. Der Boden ist mit einer Art Kunstrasen ausgelegt, bei jedem Schritt erzeugt man Pfützen. Hat doch ganz gut geregnet. Im Windschatten am Pooldeck geht es dann für eine Stunde sehr gut, auf den Liegen zu lesen, solange die Kinder in den warmen Whirlpools liegen wollen. Aber dann ist auch gut, denn dann kriecht doch feuchte Kälte hoch. Es sind nur noch 16 Grad.
Deswegen wird auch das Offiziers-Shaken am Pooldeck abgesagt.
Stattdessen sehen wir uns im Theatrium die Proben von „Heart“ und „Gefährliche Erbschaften“ an. Das ist wirklich schön, dasselbe noch einmal unverkleidet anzusehen und schafft eine ganz andere Nähe zu den Akteuren. Umso mehr freuen wir uns auf die entsprechenden Abend-Aufführungen.
Nur nebenbei, ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber ich finde immer noch, dass es eine Wand mit der Vita des Show-Ensembles geben sollte, so weiß man gar nicht, wer die sind.
Kaffee hat übrigens gut geklappt: Diesmal nur Obst zum Kaffee! Gut, sieht ja keiner, in welchen Mengen… Falls jemandem auffällt, dass ich vom Fitnessstudio gar nichts mehr geschrieben habe: Reden wir einfach nicht drüber…
Nach dem Auslaufen um 17 Uhr verlassen wir bald die afrikanische Küste. Auf der Windseite werden einige Außentüren geschlossen. Tatsächlich rollt das Schiff ein bisschen im Meer, so dass wir wieder üben können, gerade Linien zu gehen. Bei den Abendaufführungen ist das Publikum dann auch etwas reduziert und die Tänzer müssen öfter Ausgleichschritte machen.
In der Nacht wird das besser, da wir dann Richtung Osten fahren und die Wellen von hinten kommen.
Uns macht das erstaunlicher Weise nicht viel aus, aber wir sind ja mit der 3. AIDA-Fahrt auch schon voll die Profis ;-)) Nun ja, ich bin gespannt wie es ist, wenn wir mal einen echten Sturm erleben…
Das Tanz-Spektakel Heart, das zu Liedern von Peter Gabriel aufgeführt wird, ist wieder sehr gut gemacht und fesselnd. Das Schauspiel „Gefährliche Erbschaften“ mit den 6 Solisten und den beiden Schauspielern ist auch wieder sehr nett. Besonders die Kinder sind fasziniert, nachdem sie die Probe schon mit großen Augen verfolgt hatten.
Bereits 17 Uhr geht es weiter, die nächste Etappe sind 352 Kilometer bis Palermo.
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