Mittelmeer 15 mit der AIDAdiva, Mittelmeer 13.07.13
So ein Urlaubsbeginn ist ja Stress pur: Kinder sortieren, frühstücken, lesen, die Ägäis beschreiben, essen, guten Shows folgen. Das machen wir heute alles.
Vom Bosporus über die Inseln und Israel
AIDAdiva 2013
So, endlich Mittagspause und ich kann schreiben.
Nach einem hochanstrengenden Vormittag ist das auch dringend nötig:
Bis 9:30 Uhr haben wir tief und fest geschlafen – über 10 Stunden lang. Nun sind wir wieder richtig fit. Und der Stress beginnt: Da um 11 Uhr die Vorstellung des Kids-Club stattfindet, heißt es schnell fertig machen und ins Weite Welt Restaurant zum Frühstück. Das übliche sind bei mir ja weichgekochte Eier (das erste war wirklich weich, aber weniger gekocht, vielleicht mal kurz in die Sonne gehalten, aber was soll’s, unsere Eltern haben auch schon Eier getrunken, das zweite war dann auf den Punkt – ups, 2 Eier, tststs) und mein geliebter Lachs mit Meerrettich. Diesmal sogar unweit unseres Tisches. Der Meerrettich ist diesmal keine Meerrettich-Sahne, sondern Meerrettich pur, zum Glück merke ich den Unterschied rechtzeitig und vermeide tränende Augen beim herzhaften Biss in das erste Lachs-Brötchen. Die Nebenhöhlen werden damit trotzdem freigeblasen und das ist gar nicht so schlecht, können wir sie doch gleich mit frischer Meeresluft füllen.
Eine Neuerung fällt uns noch auf: Die Butter müssen wir diesmal lange suchen, weil sie nicht mehr in kleine Päckchen eingefaltet ist, sondern in Döschen eingeschweißt. Der Kellner muss uns das erst erklären, denn es ist der Verpackung nicht sofort anzusehen, dass das Butter sein soll und nicht irgendein Frischkäse oder so. Aber diese Neuerung ist schon albern: Da ist ein winziger Klecks Butter in ein Plastik-Döschen eingeschweißt. Das macht nun gar kein Sinn mehr beim Thema Müllvermeidung.
Die Kids-Club-Vorstellung können wir inzwischen mitsprechen, aber die Kinder gehen wieder gerne mit in die Gruppen, unsere Älteste dagegen zum Tanzen und zur Teens-Club-Vorstellung und damit sind wir plötzlich wieder allein auf weiter Flur und nehmen die schwere Bürde auf uns, dass wir uns auf unseren Balkon zurückziehen und mit Buch in der Hand aufs Meer schauen.
Im Moment fahren wir durch die Ägäis. Links und rechts kleine und große, sehr schroffe Inseln. Wir sind an bekannten Inseln wie Kos, Mykonos, Ikaria, Lesbos…. vorbei gekommen. Das ist mir schon beim Aufwachen beim Blick aus dem Fenster aufgefallen, dass wir in Sichtweite an Felsen vorbeifahren. Gut, dass das auf beiden Seiten des Schiffes so ist, habe ich nicht gleich gesehen, wenn ich beide Seiten gleichzeitig hätte sehen können, hätte unser Schiff quer liegen müssen und das hätte mir dann doch zu denken gegeben…
Apropos quersehen, diesmal hat unser Balkon eine seitlich eingeschränkte Sicht. Die beiden Wände gehen nicht senkrecht, sondern diagonal nach außen oben. Dadurch ist unsere Sicht wie mit Scheuklappen aufs Meer gerichtet. Grund dafür ist, dass wir exakt in der Mitte des Schiffes sind und direkt über uns das nach außen gewölbte Theatrium beginnt. Das hat aber einen riesigen Vorteil (oder Nachteil, je nach Sichtweise): Unser Balkondach ist nochmal 1,5 m nach außen gezogen und dadurch haben wir Schatten. Nach der Hitze gestern äußerst willkommen. Dazu der kühlende Seewind. Wir fahren genau gegen den Wind, der hier zwischen den Inseln durchzieht und das sorgt für eine ordentliche Brise. Absolut herrlich und genau unsere Temperatur bei 26°C!
Wer unseren letzten Reisebericht verfolgt hat, der erinnert sich vielleicht daran, dass es uns auf der Reise so schlecht ging mit Übelkeit und Erbrechen, was nur mir Pflastern gegen Seekrankheit zu bekämpfen war. Das hatten wir aber auf eine Vorerkrankung zurückgeführt, da wir noch nie seekrank waren. Trotzdem war natürlich nun die bange Frage, wie es diesmal wird. Aber der Bann ist gebrochen – wir haben’s nicht mehr (gebrochen, meine ich). Es geht uns blendend.
Andererseits haben wir auch keinen Wellengang, das Schiff fährt so ruhig wie auf einer deutschen Autobahn (ich meine natürlich nicht, dass es ruhig ist, wenn die AIDAdiva über eine deutsche Autobahn fahren würde, sondern dass die Diva so ruhig fährt wie wir mit unserem Auto auf der Autobahn fahren würden – aber das hat der geneigte Leser sicher verstanden).
Nach dem Kaffeetrinken gönnen wir uns die Kunstauktion. Der lila Frosch von Andreas Schiller ist nach wie vor klasse, aber 720,- €… Ein Schnäppchen dagegen dürfte der Ersteigerer des letzten Blind dates gemacht haben. Den kleinen James Rizzi würde ich auf doppelt so teuer schätzen.
Abends setzen wir uns früh mit Büchern bepackt ins Theatrium, um gute Plätze zu haben. Der Show-Abend beginnt mit der schwedischen Solistin Andrea Stjernedal und ihrem Programm „Live and Love“ mit Liedern vor allem aus Musicals. Unglaublich, was diese kleine, junge Frau für eine gewaltige Stimme hat. Und sehr rührend, weil sie im Publikum ihre Eltern begrüßen kann.
Wie immer um diese Zeit ist das Theatrium aber viel zu leer für die Qualität der Show.
Auf die Show mit Seemannsliedern der Bord-Schauspieler hätten wir eher verzichten können, weil wir das auch schon alles mitsprechen können. Wir können aber nicht die Plätze freigeben, da danach die Offiziersvorstellung kommt. Sehr nett stellt der Kapitän sich und die ranghöchsten Offiziere vor.
Danach ist der Höhepunkt die AIDAdiva-eigen Show „DivAria“, die Geschichte eines Komponisten, der die perfekte Melodie sucht. Hier treten alle 6 Solisten, 8 Tänzer und 3 Akrobaten des Show-Ensembles auf und es gefällt uns wieder ausnehmend gut!
Morgen sind wir dann in Istanbul.
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