Kanaren 9 mit der AIDAsol, Atlantik 28.10.15

Bei Sonne und Faulenzen können wir uns Gedanken machen über Flugzeug-Sicherheit und Bibliotheks-Diebe. Und beim Steak über liebe Mitarbeiter.

Atlantik 15.10.28 - Zwei Runden um die Kanarischen Inseln AIDAsol Kanaren

Nach dem Seilbahn-Abenteuer von gestern haben wir uns etwas Ruhe verdient. Darum gehen wir den Tag ganz langsam an mit einem späten, ausgiebigen Frühstück im Buffalo Steak House. Es ist schon angenehm, dass der Service ab dem 2. Tag genau weiß, was wir mögen und das reichlich heranbringt. Natürlich geht es auch anders, zu Hause haben wir auch kein Service-Personal. Aber so genießen wir das halt einmal.

Unglaublich ist, wie viel geklaut wird. Wir gehen ja nun öfter in die AIDA Lounge, um dort zu spielen, Dort angeschlossen ist eine kleine Bibliothek mit Büchern und Spielen zum Ausleihen. Zum Ausleihen wohlgemerkt. Trotzdem kann man zuschauen, wie es alles weniger wird. Zu dem Passagierwechsel am Sonntag hat sich die Zahl der Bücher schon fast halbiert, die Spiele ebenfalls. Und auch mein schönes Buch ist weg. Ich hinterlasse manchmal besonders schöne Krimis mit dem Vermerk in der Bibliothek, wann ich das dorthin gestellt habe und der Bitte, dass sich der Leser kurz darin verewigt. So profitieren alle: Ich reduziere das Gepäck und andere haben einen schönen Krimi. Auf anderen Schiffen hat das auch schon gut geklappt. Aber der schöne gebundene Krimi, den ich im August hier hinterlassen habe, ist ebenfalls weg.

Atlantik 15.10.28 - Zwei Runden um die Kanarischen Inseln AIDAsol Kanaren

Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Zirkel. Die Handtasche unserer Kleinen nutzen wir hier an manchen Tagen, um sie auch mit an den Strand zu nehmen. Überflüssiges muss natürlich nicht mit. Aber wie das so ist mit den Handtaschen der Frauen: Wir finden darin einen Taschenrechner, einen Zirkelkasten und eine Korrekturmaus. Wie gut, dass sie das alles mit ins Flugzeug und aufs Schiff geschleppt hat. Apropos Flugzeug: Wie ist sie da eigentlich mit dem Zirkel in der Handtasche durch die Sicherheitskontrolle gekommen? Ups… Ist ein 10 cm langer Zirkel mit Nadelspitze nicht sicherheitsrelevant? Wenn er im Zip-Beutel gewesen wäre, ok, aber so?…

Diese Gedanken machen wir uns auf dem Balkon. Es ist zwar wechselhaft, aber bei 22°C angenehm. Die Sonne kommt immer öfter heraus und da wir von Madeira aus, seit wir heute Morgen um 5:30 Uhr abgelegt haben, nun fast genau südlich fahren, scheint sie voll auf den Balkon.

So ist es wieder schön leise hier, man hört nur das Meer, den Wind und hin und wieder ein paar Gesprächsfetzen der Crew unter uns auf dem Pooldeck. Aber beim An- und Ablegen hört sich das an, als ob die Winden mitten in unserem Wohnzimmer stehen. Zumindest sind sie direkt unter uns und das hören wir hier vorne ganz gut.

Als wir keine Lust mehr zum Lesen haben, spielen wir eine neue Runde „Phase 10“ (der geneigte Leser hat es schon gemerkt: Es gibt unendlich viele mögliche Runden, weshalb Nicht-Spieler-Naturen dies lieber zu Hause vergessen sollten). Die Kinder gehen in den Badewannen-Whirlpool, wir essen das tägliche Kabinen-Obst und wir alle gehen gemeinsam abends für ein ausgesprochen leckeres Stück Fleisch ins Buffalo Steak House. Ich weiß, dass sich allen Veganern an dieser Stelle die Nackenhaare aufstellen, aber so leid wie es mir tut: Solange das nicht die gesündeste aller Ernährungsformen ist, hat sie bei uns keine Chance. Und dass sie das nicht ist, darüber freut sich das Verhältnis zwischen mir und dem Lachs. Und von Zeit zu Zeit auch ein kräftiges Steak, medium.

An dieser Stelle möchten wir aber auch einmal loben und dem Restaurant-Chef Bernd Herzfeldt danken, dass er es geschafft hat, schon bei der letzten Fahrt und auch hier ein so herzliches Miteinander aufzubauen! Das Frühstück und die Steaks sind nicht nur immer lecker, sondern wir freuen uns auch über die menschliche Seite. Und dass unsere Frühstücks-Fee Sabine Eckhoff uns auch heute Abend wieder viel Freude macht, ruft möglicher Weise beim geneigten Leser ein Déjàvu hervor, aber Lob muss sein, die Mitarbeiter hier laufen sich ganz schön die Hacken ab.

Abends sehen wir noch die Beatles-Show Come Together. Sie ist gewohnt gut, es fehlt aber tatsächlich eine Tänzerin. Die Verletzung ist wohl doch größer.

Diese Etappe sind 567 Kilometer bis Arrecife.

Atlantik

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Funchal ist tags schön. Und nachts noch schöner.
Wir fühlen uns wie VW. Eigentlich.