Mittelmeer 3 mit der AIDAblu, Barcelona 26.08.14
Die Hop-on-hop-off-Busse sind unsere beste Idee, so lernen wir ganz viel von Barcelona kennen. Alles ist sehr gut organisiert, nur die langen Schlangen führen zu langen Wartezeiten und zum Verzicht auf die geplante Sagrada Familia.
Mittelmeer pur: Doppelt Tunesien, Italien, Frankreich, Spanien
AIDAblu 2014
Heute folgen wir der Spur des Lachses ins Bella Donna. Damit beginnt der Tag prima, wenn auch wieder viel zu früh, da wir für Barcelona einen Plan haben.
Schon in Deutschland haben wir Tickets für die Hop On Hop off – Busse bestellt, die wir auch rechtzeitig nach Hause geliefert bekommen haben. So müssen wir nachher nur noch in den Bus springen und los geht’s durch ganz Barcelona.
Dazu müssen wir aber erstmal aus dem Hafen raus, das ist hier zu Fuß erlaubt, aber gerade zu weit. Und deshalb hat AIDA wieder Shuttle-Busse organisiert, die laufend fahren. Mit 6,- Euro pro Person (Kinder dasselbe) ein teurer Spaß für eine dann relativ kurze Strecke vom Hafen zum Halteplatz World Trade Center. Diesmal hat AIDA das aber schon in der „AIDA heute“ ordentlich angekündigt, hat meine Kritik in Livorno doch gefruchtet (zumindest bilde ich mir das ein…).
Auf in den Hop-on-Hop-Off!
Um 10 Uhr verlassen wir das Schiff und steigen am World Trade Center direkt vom Shuttle-Bus in den 1. Hop-On-Hop-Off-Bus. Das ist überhaupt kein Problem. Sowohl an den Haltestellen als auch in den Bussen sind Guides, die erklären, leiten, helfen. Der junge Mann an der Haltestelle rät uns, auf den nächsten Bus zu warten, damit wir oben sitzen können, und er hat Recht, denn die Sicht vom offenen Bus oben ist hervorragend, unten im Bus ist sie trotz großer Fenster sehr eingeschränkt, so dann man immer nur Teile der Fassaden der interessanten Häuser sehen könnte.
Dass wir die Tickets schon haben, erweist sich als sehr praktisch, denn so tragen die Guides nur noch das heutige Gültigkeitsdatum ein und wir können den Bus so oft wechseln wie wir wollen. Zugleich bekommen wir Ohrhörer und Gutscheinhefte mit allerlei Vergünstigungen. An jedem Platz ist dann eine Schalttafel, an der 10 verschiedene Sprachen eingestellt werden können, das deutsch ist einwandfrei, auch laut genug.
Es gibt offensichtlich mehrere sehr ähnlich klingende Unternehmen, die diese Rundfahrbusse betreiben. Unseres ist „Barcelona Bus Turistic“, das hat für uns die passenden Routen. Die Hauptroute am Hafen entlang ist die rote Route, es gibt noch die blaue Route durch die alte Stadt und die grüne Route am Strand entlang. An mehreren Berührungspunkten kann man von der einen in die andere Route umsteigen. Jede Route benötigt ca. 2 Stunden, wichtig ist, dass es kein Hin- und Zurück gibt, sondern nur eine Richtung, das bedeutet, man muss genug Zeit einplanen, die ganze Route zu fahren, wenn man zum Ausgangspunkt zurück möchte. Ich erwähne das nur, weil wir beinahe nicht aufgepasst hätten.
Lange Schlangen auf dem Placa de Catalunya
Mit der roten Route und einem tollen Platz auf dem Freideck fahren wir zunächst durch den Hafen, schließlich zum Placa de Catalunya. Erläuterungen und Umsteigemöglichkeiten aus unserem Ohrhörer sind sehr gut. Deshalb steigen wir hier aus, um in die blaue Route umzusteigen, die uns zu unserem Hauptziel, der Kathedrale bringt.
Dabei kommt es kurzzeitig zu einer panischen Situation, weil wir grad ausgestiegen sind, bevor die Kleinen aber aussteigen können, schließen sich die Bustüren und der Bus fährt los. Zum Glück nur, um in der Busschlange einen aufzurücken, dann öffnen sich die Türen wieder. Puh.
Die Idee mit dem Umsteigen hatten aber Hunderte andere auch und so hat sich an der Haltestelle eine lange Schlange gebildet. Obwohl die Busse wirklich alle 5 bis 10 Minuten kommen, ist der Ansturm heute einfach zu groß. Ein Teil ist sicher darin begründet, dass neben uns noch 3 größere Kreuzfahrtschiffe liegen. So stehen wir in einer endlos langen Schlange, die sich auch nur langsam abbaut. Hier geht aber jetzt der Guide rum und sucht Leute, die freiwillig unten im Bus sitzen, die können vortreten, da alle anderen oben sitzen wollen. Da sind wir sofort dabei, da wir nur 3 Haltestellen weiter müssen, ist das vertretbar. Da wir zu siebt sind, stößt das an Kapazitätsgrenzen, aber der übernächste Bus ist dann unser und bringt uns zügig zur Kathedrale Sagrada Familia.
Um die Sagrada Familia herum
Diese von Gaudi entworfene Kathedrale wird seit 1883 gebaut und wird bei dem jetzigen Tempo 2026 fertig gestellt sein. Klingt nach einer langen Bauzeit, aber Berlin ist ja nun mit seinem Flughafen auf dem besten Weg, dies zu toppen…
Der Stil ist so typisch Gaudi mit vielen Rundungen, Türmchen, ja teilweise dem Aussehen wie eine Tröpfelburg, die die Kinder am Strand bauen. Klasse.
Zu gern würden wir die von innen sehen, aber da ist eine Schlange am Ticket Schalter. Die scheint um die Ecke zu gehen. Und als wir da langgehen, immer weiter und weiter, halb herum um die ganze Kathedrale. Und die Schlange geht keinen Meter weiter, da die Leute aus Kapazitätsgründen nur nach und nach eingelassen werden. Unglaublich. Nun gibt es am Hintereingang die Möglichkeit, Tickets per Handy zu ordern und so auf die Schlange zu verzichten. Ein QR-Code auf einem großen Plakat zeigt den Weg und tatsächlich kann ich sofort Tickets online beziehen und dem Wächter dann das Handy unter die Nase halten. Nur leider sind die Tickets auf bestimmte Uhrzeiten festgelegt und die nächsten freien Tickets gibt es in 1,5 Stunden. Klasse…
Wenn wir das so gewusst hätten, hätten wir das prima vorher organisieren können. Klare gelbe Karte an dieser Stelle für unsere Organisation, nachdem wir so stolz waren auf die Vorbereitung der Bustour wären wir nicht auf die Idee gekommen, dass sich hier ein solches Problem auftun könnte. Nächstes Mal wissen wir Bescheid – und der geneigte Leser auch.
So sehen wir uns die Kathedrale ausgiebig von außen an, was absolut lohnenswert ist und stellen uns dann wieder am Bus an. Wieder eine unendlich lange Schlange. Diesmal wird auch gar nicht gefragt, wer oben oder unten sitzen möchte, alles rein, solange Sitzplätze da sind, nächste Bus. So kommen wir auch irgendwann an die Reihe, finden einen Platz unten, müssen nur 2 Stationen weiter zum Park Güell. Ich sag gleich, auch das klappt nicht, nicht wegen irgendwelcher Organisationsmängel, sondern weil wir ganz nüchtern mal die Zeit nachrechnen: Die blaue Route dauert mindestens noch eine Stunde, dann Umstieg in die rote Route, die auch noch 1,5 Stunden dauert, Wartezeit wegen der Menschenmassen dazurechnen – wir haben, obwohl so früh aufgebrochen, gar keine Zeit mehr, noch groß rumzurennen, denn das Schiff wartet nicht auf uns und der letzte Shuttle-Bus fährt 17:00 Uhr, da haben wir nicht viel Reserve für Unvorhergesehenes. Also steigen wir nicht aus, sondern warten, dass von oben Leute herunterkommen, um dann die Plätze oben zu vereinnahmen. Das machen die Guides an den Hauptstationen sehr gut, dass sie immer erst warten, bis die unteren Gäste nach oben gehen, bevor sie neue zusteigen lassen.
Mit dem Bus zu den Highlights Barcelonas
Und so genießen wir nun eine mehrstündige Tour zu den Highlights Barcelonas (u.a. vorbei am FC Barcelona, der Universität, der Haupt-Einkaufsstraße) und ich muss sagen, auch das hat sich absolut gelohnt! Irgendwann müssen wir in die rote Route umsteigen, da gibt es mehrere Möglichkeiten, wir lassen die kleinen Haltestellen aber vorbeiziehen, haben wir doch gesehen, dass die Busse da proppenvoll ankommen, und was nützt die ganze Hop-Idee, wenn die Busse so voll sind, dass man nicht zusteigen kann. So fahren wir wieder zum Placa de Catalunya, dort wissen wir ja von der Hintour, dass alle aussteigen, und bekommen einen fast leeren Bus der roten Linie.
Nun hätten wir vom Placa de Catalunya auch sehr schön die La Rambla, die hier beginnt, bis zum Hafen heruntergehen können, das haben wir aber schon letztes Mal gemacht und wir wollen lieber mit der roten Route noch über den Berg Montjuic vorbei an den Anlagen der Olympiade 1992 zum Hafen fahren, was sich ebenfalls wieder absolut lohnt. Wir bekommen so wirklich einen tollen Überblick über Barcelona, sehen viel und wissen nun auch, was wir uns beim nächsten Mal nochmal gezielt anschauen können.
Ich muss sagen, dass das mit den Bussen wirklich sehr gut organisiert ist und reibungslos klappt, bis auf den riesigen Andrang. Man muss aber wirklich oben sitzen, um etwas zu sehen, was bei brennender Sonne und 30°C in jedem Fall eine gute Sonnencreme erfordert. Ohne den Fahrtwind wäre es aber nicht auszuhalten, der ist dann aber angenehm kühlend.
Unser Shuttle-Bus bringt uns dann vom World Trade Center wieder zur AIDA, da die Zeit schon fortgeschritten ist, gibt es wie immer ein ziemliches Gedränge in den Bus, da alle noch mitwollen. Aber wie immer kommen auch alle mit. So im Vorbeifahren sieht die riesige AIDAblu dann richtig klein aus zwischen 2 Costa-Kreuzfahrtschiffen und besonders der Celebrity Equinox.
Bis zum Abendbrot lesen wir und erholen uns von dem heißen Tag, der Balkon ist dazu in der prallen Sonne aber definitiv zu heiß. Und es ist hier ganz schön laut mit dem danebenliegenden Industriehafen, der Schall wird ganz ordentlich zwischen Berg und Schiff verstärkt. Beim Abendbrot merken wir dann erst, wie durstig wir trotz mitgenommenen Wasser sind. Heute gibt es dann nur Highlights, Entenbrust, Spargel, Hummer, wir können heute gar nicht so viel essen, wie wir probieren wollen.
Aber auch danach können wir den Bauch noch ausruhen, bis um 21:35 Uhr die Farewell-Party beginnt mit Freisekt (den wir diesmal zur Erleichterung Einzelner auch bekommen), Lasershow, Abschied des Kapitäns, Verkünden, wie viel wir gegessen haben (eigentlich wir alle zusammen, aber zumindest beim Lachs bekenne ich mich schuldig) und endet mit einer letzten Show „Fireworks“ der Solisten und Tänzer.
Die nächste Etappe sind 250 Kilometer bis Palma de Mallorca.
Wir waren auch bei der Tour vom 17.-27.08. mit an Bord. Das ist schon toll, jetzt nochmal etwas über die einzelnen Häfen zu lesen. Einiges haben wir ähnlich gemacht, einiges auch ganz anders. Es macht auf jeden Fall immer wieder Spaß auf Kreuzfahrt zu gehen und selbst wenn man in dem ein oder anderen Hafen schon ein paar Mal war, findet man immer wieder interessante Sachen, die man unternehmen kann.
Das ist wahr, viele dieser Häfen haben so viele unterschiedliche Facetten! Das war schon eine tolle Tour mit der blu! Vielen Dank für die Rückmeldung und: Auf die nächste Kreuzfahrt!