Mittelmeer 3 mit der AIDAblu, Palma de Mallorca 27.08.14

Neben 2600 Passagieren nehmen auch die Großen Abschied. Wir dürfen noch eine zweite Runde drehen, die etwas anders wird, weil AIDA spontan die Route ändert. Und uns der Kopf nach Freisekt brummt, während Rauchschwaden vom Nachbarbalkon herüberziehen.

Palma de Mallorca 14.08.27 - Tunesien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Mittelmeer pur: Doppelt Tunesien, Italien, Frankreich, Spanien
AIDAblu 2014

Der Morgen steht ganz im Zeichen des Abschieds. Die 3 Großen müssen nach Deutschland zurück, um mit Ausbildung oder Studium zu beginnen. Nach einem letzten ausgiebigen gemeinsamen Frühstück im Marktrestaurant (MIT Lachs!!!) bringen wir sie um 12 Uhr zum Shuttle-Bus vor dem Schiff. Den großen Jungs ist ein emotionaler Abschied eher peinlich, aber die weiblichen Mitglieder des Clans haben das eine oder andere Tränchen im Augenwinkel.

Mit Ihnen verlassen rund 2600 Passagiere das Schiff, die Koffer sind schon schön aufgereiht im Terminal. Ich glaube, wir sind die einzigen, die die Runde gleich zweimal machen, zumindest hat uns vor einigen Tagen die Rezeption angerufen um nachzufragen, ob das wirklich stimmt. Stimmt aber. Etwas dekadent? Vielleicht, aber es gab zu dieser Zeit keine 14-Tage-Tour für uns und so machen wir halt 2x 10 Tage. Und ich denke, keine der Ziele der letzten Woche haben wir bereits erschöpfend besucht…

Palma de Mallorca 14.08.27 - Tunesien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Begutachten der neuen Gäste

So haben wir das gute Gefühl, dass für uns noch nicht Schluss ist und wir wieder an Bord gehen können. Unsere Hauptaufgabe der nächsten Stunden besteht darin, die Neuankömmlinge zu checken, was das wohl für eine Reise wird.
Nebenbei spielen wir mit den Kleinen einige harte Runden „Skip-Bo“ und beobachten die Leute, die neugierig das Schiff erkunden. Danach wollen wir uns eine Mittagspause auf dem Balkon gönnen. Dabei lernen wir gleich unsere neuen Balkonnachbarn kennen. Wer schon mal einen AIDA-Balkon hatte, kennt das, dass das Verschieben der Liegestühle mit einigem Lärm verbunden ist. Offensichtlich rücken gerade auf allen Balkons die Leute Ihre Stühle zurecht, das scheint aber für manchen nach einer stressigen Anreise zu viel zu sein, denn eine ältere Dame ein paar Balkons weiter schreit mit rauchiger Stimme durch die Gegend, dass nun genug sein muss mit dem Geschubber. Ja, in so einem Urlaub können die Nerven schon mal blank liegen. Zugleich sind unsere neuen Nachbarn starke Raucher und der Rauch zieht über unseren Balkon und durch die offen Balkontür in unsere Kabine. Bäh. Wie vermissen wir plötzlich unsere ruhigen, unauffälligen Nachbarn der letzten 10 Tage…
Im Übrigen bin ich der Meinung – nein, nicht dass Karthago zerstört werden sollte, auch wenn ich das schon mindestens so oft wiederholt habe – dass wie auf anderen Schiffen auch das Rauchen auf wenige Bereiche eingeschränkt werden sollte und von den Balkonen verbannt werden sollte. Jeder Raucher soll gerne das Recht auf seine Sucht haben, aber jeder Nichtraucher hat auch ein Recht auf einen rauchfreien Arbeits- / Urlaubsplatz. So.

Aus diesen Gedanken werde ich durch ein Klopfen gerissen, als uns der Zimmerservice eine Flasche Freixenet mit Sektgläsern und Tischtuch bringt als Dank von AIDA für die doppelte Reise. Na, das freut mich sehr und wir genießen auf unserem Balkon bei 33°C ein schönes großes Glas Sekt. Kleiner Tipp für alle, die aus Reiseberichten lernen wollen: Beim Genuss von Sekt mit ein bisschen mehr Umdrehungen bitte immer die Wirkung beachten, die Alkohol bei großer Hitze auf nüchternen Magen und beginnender Austrocknung hat. Ich sage nur: Auf die Fröhlichkeit folgt der Kopfschmerz. Hicks.

Nach also einem lustigen Nachmittag begehen wir im Marktrestaurant ein ausgiebiges Abendessen. Ist diesmal ganz schön voll, naja, für viele ist das die erste Mahlzeit nach der Anreise und die Neuen wissen noch nicht, wann sie für uns das Restaurant freizuhalten haben. Inzwischen melden sich auch die Großen, dass sie gut in Hamburg gelandet sind. Danach genießen wir eine lange Runde „Das verrückte Labyrinth“ – passt zu unserer Gehirnverfassung – mit den Kindern.

Palma de Mallorca 14.08.27 - Tunesien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Umroutung bei der zweiten Runde

Kurz vor der Rettungsübung kommt dann eine Durchsage des Kapitäns, dass sich heute entschieden habe, dass wir die Route ändern müssen. Grund sei, dass in Tunis eine junge Deutsche unter ungeklärten Umständen erschossen worden sei und das Auswärtige Amt deshalb eine Warnung ausgegeben habe. Und AIDA sei immer in enger Abstimmung mit den Behörden auf unsere Sicherheit bedacht.
Tja, ich kann nur erneut sagen: Zu spät! Wer meine Reiseberichte verfolgt hat, konnte vor 8 Tagen lesen, was ich von den schwammigen Sicherheitshinweisen zu Tunis halte. Ebenso haben wir es letztes Jahr auf der AIDAdiva erlebt, dass wir eine der ersten Touren waren, die spontan nicht mehr Kairo, sondern Aschdod anliefen – zu einem Zeitpunkt, als wir schon Wochen vorher gesagt haben, uns kriegt in Kairo keiner von Bord. Und dass vor wenigen Wochen Raketenteile in Aschdod auf die AIDA gefallen sind, war auch nicht so völlig unerwartet. Es ist sicher immer sehr schwierig, die Wünsche der Reisenden nach exotischen Zielen mit allen Sicherheitsbedenken in Einklang zu kriegen. Aber ich persönlich fände hier wichtig, dass das AIDA-Pendel doch schneller Richtung Sicherheit ausschlägt. So, auch das musste mal gesagt werden.

So tragisch der Anlass ist, so praktisch für uns. In La Goulette/Tunis lagen wir schon 3x, auf Sardinien, unserem Ersatzziel, waren wir noch nie. Und darauf freuen wir uns.

Um 21 Uhr geht es zur obligatorischen Rettungsübung. Diesmal sind wir nicht vollzählig, es fehlen bei zwei Kabinen die Herren, deren Frauen sind zwar da, haben aber keine Ahnung, wo ihre Männer stecken. Na, das geht ja gut los für die…

Danach die übliche Begrüßungsparty geht diesmal mit einer Ansage los, nämlich dass die Ausfahrt sich um eine halbe Stunde verzögert, diesmal weil ein medizinischer Notfall noch von Bord gebracht werden muss. Das ist auch tragisch: Da ist die Reise noch gar nicht losgegangen, da hat jemand eine beschwerliche Anreise auf sich genommen und muss schon ins Krankenhaus gebracht werden. Gut, besser jetzt im Hafen als morgen auf hoher See. Gute Besserung!

Die Begrüßung ist wieder nett gemacht, der Entertainment Manager ist auch von Bord gegangen und wird abgelöst durch Celina Wortmann, die Ihre Sache auch sehr sympathisch macht. Auch die Begrüßungsshow „Soulman“ mit den Sängern und Tänzern macht wieder Spaß. Doch, wir werden vieles jetzt noch einmal erleben, aber das ist es wert.

Die erste Etappe geht nach Cagliari / Sardinien. Morgen ist aber erstmal Seetag.

Palma de Mallorca

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