Mittelmeer 3 mit der AIDAblu, Cagliari / Sardinien 29.08.14
Überraschend auf Sardinien erleben wir eine sehr schöne, alte Stadt und wandern hoch über den Hafen. Das krönen wir mit weiteren Highlights bei Essen und Sängern.
Mittelmeer pur: Doppelt Tunesien, Italien, Frankreich, Spanien
AIDAblu 2014
Unverhofft kommt oft. Und so landen wir wie berichtet heute nicht in Afrika, sondern auf Sardinien. Und das ist so schön…
Aber fangen wir mit dem Frühstück an, am längsten hat heute das East-Restaurant geöffnet und so genießen wir mit wenigen anderen Gästen erst einmal ein lachsreiches Frühstück. Danach gehen die Kinder erst eine Runde in den Kids-Club. In der Zeit können wir nicht nur den Balkon genießen, sondern etwas machen, was wir in neuen Häfen immer gemacht haben – es gab ja nur bisher keine neuen Häfen für uns auf dieser Tour – nämlich erst einmal einen Rundgang übers Schiff machen und so den Hafen von hoch oben kennenlernen.
Blick über Cagliari
Cagliari ist die Hauptstadt von Sardinien und liegt ganz im Süden der Insel. Die Altstadt Castello liegt direkt gegenüber dem Hafen und ist auf einen Fels gebaut. Direkt vor dem Hafen liegt eine Geschäftsstraße, die Via Roma, auf der man unter Arkaden an den Geschäften vorbeischlendern oder in Cafés sitzen kann.
Der Hafen selbst ist klein, auf unserer Reise allenfalls mit Ajaccio vergleichbar, nein, etwas größer als dort. Wir liegen an einem großen Pier, an dem gegenüber noch ein zweites großes Kreuzfahrtschiff Platz hätte. Neben uns liegen noch 2 Fähren, die beladen werden, mehr Platz ist im Hafen nicht. Industrie hält sich an dieser Stelle in Grenzen, ein paar große Silos, eine kleine Werft, das war’s. Gegenüber unserem Pier ist eine sehr lange Mole, an der mehrere alte Boote festgemacht sind, die allesamt gesunken sind und teils nur noch komplett zerfressenes Metall zu sehen ist.
Über uns brausen von Zeit zu Zeit in geringer Höhe Flugzeuge hinweg, wir liegen genau in der Einflugschneise des nahegelegenen Flughafens
Der Hafen darf nicht zu Fuß betreten werden, aber die Stadt stellt kostenfreie Shuttle-Busse, die alle paar Minuten fahren und uns in weniger als 10 Minuten vor den Hafen direkt an die Via Roma bringen.
Ein schöner Spaziergang durch Cagliari
Gleich als die Kinder vom Kids-Club kommen, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Das ist sehr einfach, denn von der Via Roma führt die breite Allee Largo Carlo Felice und viele schmale Gassen ins Zentrum zur Altstadt. Das ist alles wunderbar zu Fuß zu erreichen, man muss sich nur im Klaren sein, dass es nach oben geht. Wir gehen die Allee entlang, noch nicht sehr steil, dann aber von der Piazza Yenne über unzählige Treppen an einer Privatschule hoch. Oben angekommen stehen wir schnaufend in der prallen Sonne bei 28°C vor der alten Stadtmauer unterhalb der Universität. Diese gehen wir, sicher geführt wieder einmal von googlemaps an den alten schönen Verteidigungstürmen entlang durch viele schmale Gassen zur Kathedrale Santa Maria.
Die Gassen sind sauber, gut ausgebaut, in der Mitte oft ein Rinnstein aus senkrecht einzementierten Kieseln. Viele Häuser sind ganz ordentlich gemacht, manche haben eine nette Fassade, einige sind leider verfallen.
Die Kathedrale ist nicht groß, aber hübsch gestaltet mit viel Marmor in verschiedenen Farben. Hinter dem Altar gibt es eine gut erhaltene Treppe an einem Sarkophag vorbei in eine große Krypta, diese mit Holzbänken an der Seite, schöner Deckenverzierung und 2 Kapellen als Nebenräume.
Von der Kathedrale aus kommt man direkt auf große Terrassen, von denen man einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt und den Hafen hat. Wirklich schön, aber die Balustrade ist nicht ganz mein Fall, weil sie grad hüfthoch ist und das verursacht mir Schwindel beim Runterschauen, Und es geht wirklich direkt dahinter steil bergab.
Von hier geht es wieder durch serpentinenartige Gassen Richtung Hafen, vorbei an vielen Mode-, Schmuck- und Bücherläden sowie unzähligen Restaurants. Das ist alles sehr sehr schön und gefällt uns richtig gut, das einzig gruselige ist der Eingang einer großen Bank, an dem Polizisten mit Maschinenpistolen im Anschlag stehen.
Mit dem Shuttle-Bus, den wir problemlos wiederfinden, geht es zurück zum Schiff. Bleibt als Fazit: Viele der bisher beschriebenen Ziele sind dem geneigten Leser sicher schon bekannt. Cagliari wahrscheinlich eher nicht, dieser Bericht sollte dann eine Ermutigung sein, das zu ändern. Auch der Rest Sardiniens soll ja wunderschön sein, das kann ich nun aber nicht aus eigener Anschauung berichten, vielleicht das nächste Mal.
Ein tolles Essen im Steak House
Zurück auf dem Schiff genießen wir erst einmal völlig ausgedörrt von der Sonne einen riesigen Erdbeer-Milchshake. Das tut gut und leitet einen tollen Nachmittag ein, der uns noch weitere Highlights bringt:
Wobei wir den Nachmittag selber damit verbringen, „das verrückte Labyrinth“ weiter zu spielen, danach noch Stunden auf dem Balkon zu verbringen und das Auslaufen dort zu genießen. Aber danach gönnen wir uns einen Elternabend und ich kann mein monatealtes Geburtstagsgeschenk einlösen: Ein Abend im Buffalo Steak House. Dieses ist eines der Bezahlrestaurants auf dem Schiff und hat sich – wie der Name sagt – auf Steaks der gehobenen Kategorie spezialisiert. Und tatsächlich erleben wir einen ganz besonderen Genuss. Das fängt damit an, dass uns der Kellner mit einem schälen Blick auf unser Spezi und Alster erklärt, wie gut welcher Rotwein zu welchem Steak passt, welche Beilagen jeweils gut passen und welches Steak überhaupt für uns optimal ist. Und was soll ich sagen: Er hat uns Laien wirklich gut an die Hand genommen und er hat in jedem Punkt völlig recht. Das American Beef vom Herfordrind besteht aus richtig guten Fleisch, ist auf den Punkt gebraten und die Aromen ergänzen sich mit dem Wein ganz wunderbar. Aber selbst wer kein Fleischesser ist: Das gegrillte Gemüse, das ich als Beilage gewählt habe, ist alleine schon ein Genuss. Und natürlich die Crème Brulée. Doch, hier passt alles zusammen und beschert uns einen tollen Abend: Das Essen, bei dem wir jeden Bissen genießen, die Atmosphäre, der Service. Das war mit Sicherheit nicht unser letztes Mal, der nächste Geburtstag kommt bestimmt!
Im Theatrium fallen wir dann wieder von einem Höhepunkt in den nächsten. Die Tanzshow „Aprés la Pluie“ ist wieder Klasse, die 6 Solisten gefallen uns erneut hervorragend in der Phil-Collins-Show „In the Air tonight“.
Aber der absolute Höhepunkt kommt zum Schluss. Das Solo „Les Femmes“ der ungarischen Sängerin, die ich anfangs schon erwähnt habe: Orsolya Kaloczi ist klein und schmal, aber hat eine so kräftige, teils rauchige Stimme, dass es ihr überhaupt kein Problem macht, Lieder großer Sängerinnen aus verschiedenen Ländern zu präsentieren. Ob französischer Chanson oder deutsche Liebesballade: Wir haben Gänsehaut! Ein ganz großer Auftritt!!!
Danach fallen wir sehr zufrieden ins Bett. Die nächste Etappe sind 439 km bis Palermo.