Mittelmeer 13 mit der AIDAblu, Ajaccio / Korsika 14.10.13
Auf Kultur haben wir heute keine Lust, aber in Schiffsnähe ist der richtige Stand mit herrlichem Meer an den Füßen der Zitadelle. Nicht nur für die Kinder ein idealer Urlaubstag!
Durch das westliche Mittelmeer
AIDAblu 2013
In Ajaccio auf Korsika machen wir erst um 10 Uhr fest, so dass wir das Anlegen tatsächlich wach erleben. Wir liegen mal nicht in einem Containerhafen, sondern neben einem Jachthafen. Und genießen die Stille, die damit verbunden ist.
Beim Frühstück müssen wir heute den umliegenden Tischen zuhören, was natürlich nicht an unserer übersteigerten Neugier liegt, sondern an der Lautstärke der Vortragenden. Das ist aber durchaus interessant. Eine ältere Dame berichtet, wie ihr Mann mit 16 zur Vaterlandsverteidigung einberufen wurde. Nicht dass wir so gerne Kriegsgeschichten alter Damen zuhören, aber als sie dann berichtet, wie nachdenklich sie wurde, als ihr Sohn dann 16 war und sich vorgestellt hat, sie hätte ihn dann gehen lassen müssen, das wirft ein sehr menschliches Licht auf den Schrecken eines Krieges, zumal unsere Großen grad 17 und 18 sind.
Eine andere Dame erzählt, dass sie ihren Sohn und Schwiegertochter auf diese Reise eingeladen hat und die beiden sich gerade vor 3 Tagen auf dieser Reise getrennt haben, kein Wort mehr miteinander sprechen und sie nun zwischen den Stühlen sitzt.
Dann hören wir einige Berichte der Capri-Ausflügler vor 3 Tagen in Neapel. So schön Capri wohl ist, das hervorstechendste Merkmal ist, dass sich die Leute reihenweise auf den Booten nach Capri übergeben. Schön, dass wir das nicht gemacht haben. Ebenso hat wohl so mancher vorgestern in Rom horrende Summen für ein kleines Essen bezahlt.
Den Vormittag genießen wir bei herrlichem Sonnenschein auf dem Balkon bei 24°C und sehen auf die Überreste der alten Festung und auf unzählige Boote im Jachthafen. Malerisch! Dieses Bild ist auch neu für uns, denn die Reise mit der AIDAmar letztes Jahr führte uns von Rom nach Mallorca zurück, so dass Livorno gestern, Korsika heute und Barcelona übermorgen für uns absolutes Neuland sind.
Sobald die Kinder vom üblichen Kids-Club kommen und gesättigt sind, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Hier hat es sich gelohnt, dass wir vorher andere Reiseberichte gelesen haben, denn dort wird immer wieder ein Strand in Schiffsnähe beschrieben. Und heute ist uns nicht mehr nach Kultur und dem allgegenwärtigen Napoleon, der in Ajaccio geboren wurde, sondern nach Strand. In den AIDA-Publikationen wird er als „klein, nicht besonders sauber, aber für Sonnenbad ausreichend“ beschrieben. In den Reiseberichten hört sich das aber positiver an, was es auch ist.
Der Weg dorthin führt direkt links aus dem Terminal heraus vorbei an Restaurants zur alten Zitadelle. Diese ist nur von außen zu besichtigen. Innen sind militärische Gebäude errichtet, die noch genutzt sind und als Sperrgebiet ausgewiesen sind. Am Weg an der Zitadelle entlang können wir in den alten Burggraben sehen. Er ist mit Gras bewachsen und man sieht einen alten, nicht mehr benutzten Tennisplatz darin. Hier leben 2 Esel und eine Ziege, die uns freundlich ansehen. Von Tennis halten die aber nicht viel, sie „scheißen“ eher drauf. Und das reichlich.
Sobald die Zitadelle umrundet ist, führt der Weg an einer Mauer entlang, durch die wir über eine Treppe auf einen feinsandigen Strand Saint Francois gelangen. Das war jetzt wirklich nur ein Weg von 15 Minuten. Hier kann man sich direkt an der Mauer an den Strand legen oder am Strand zurück zur Zitadelle gehen, an dem der Strand breiter ist. Der Strand mündet dann in Felsen und endet dort, wo das Meer direkt die Fundamente der Zitadelle umspült.
Windgeschützt an der Zitadellenmauer lassen wir uns nieder. Deutlich sind die paar anderen Strandbesucher anhand ihrer gelb-weiß-gestreiften Poolhandtücher als AIDA-Reisende zu erkennen. Der Strand ist recht sauber, lediglich in den Mauerecken riecht es so, als ob sich mancher nach wilden Strandpartys dort erleichtert. Aber da muss man sich ja nicht hinlegen.
Die Kinder stürmen sofort ins Wasser. Das ist warm, ruhig wie ein Ententeich und der Strand fällt nur ganz sanft ab. Die Kinder genießen das, bauen eine Sandburg und der Kleine verkündet, dass das der schönste Hafen unserer ganzen Reise ist. Nach drei Regentropfen bricht dann auch strahlende Sonne durch. Es ist absolut leise, nur von der hinter uns liegenden Schule dringen Stimmen durch. Herrlich.
Das hätten wir noch ein paar Stunden aushalten können, aber zum einen ist irgendwann eine Pipi-Pause nötig (gut, dass das Schiff so nahe ist) und zum anderen müssen die Kinder um 16 Uhr zur Generalprobe ihrer großen Show. Da wir damit aber etwas spät für Kaffee und Obst sind, gehen wir heute mal ins Café Mare und genießen einen Milchkaffee und Latte Karamell. Nun sind wir schon so oft mit AIDA gefahren, aber das Café Mare hatten wir noch nie auf dem Schirm, liegt es doch auch in einer Sackgasse vor dem Buffalo Steak House.
Den Nachmittag verbringen wir bei herrlichstem Sonnenschein auf dem Balkon, wieder mit Blick auf Jachthafen und Zitadelle. Zu unserer üblichen Essenszeit um 18 Uhr ist das Restaurant erstaunlich leer, was schlicht bedeutet, dass es um 20 Uhr brechend voll sein wird. Und das ist insofern schade, dass dort das Auslaufen und das Solo von Johannes Johannson zusammentreffen.
Das Auslaufen verfolgen wir vom Balkon mit Blick über das nächtlich erleuchtete Ajaccio. Das Schiff dreht sich dabei mit Hilfe der Seitenstrahlruder im Kreis. Schon eindrucksvoll, wenn sich so ein großes Schiff um sich selbst dreht. Zum Solo „In Memoriam“ mit den Songs verstorbener Größen wie Elvis Presley, Michael Jackson und Freddy Mercury kommen wir deshalb verspätet. Aus den genannten Gründen ist es auch recht leer in den Rängen, was sehr schade ist, denn Johannes Johansson hat für diese Stars wirklich genau die richtige Stimme.
Nach einem Cocktail in der AIDA Bar sehen wir uns noch die Show „Baila!“ an mit Latin-Popsongs von Shakira, Jennifer Lopez und Santana, bevor wir wieder im Bett verschwinden.
Die nächste Etappe sind 557 Kilometer nach Barcelona. Morgen ist erstmal Seetag.
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