Westeuropa 8 mit der AIDAbella, Lissabon 27.03.13
Die Altstadt mit schmalen und steilen Gassen ist interessant, aber nicht wirklich vertrauenerweckend. Auch in der Neustadt ist einiges an Verfall zu sehen. Aber die Shows begeistern uns.
Von den Kanaren Westeuropa hinauf
AIDAbella 2013
Heute Nacht wird die Uhr nun wieder 1 Stunde zurückgestellt. Das bedeutet ausschlafen! Das machen wir auch, schaffen es aber trotzdem erst spät zum Frühstück. Diesmal ist das größere Weite-Welt-Restaurant geöffnet, aber ziemlich leer.
Lissabon, Hauptstadt Portugals mit über einer halben Millionen Einwohnern, liegt am Ufer des Tejo, und um es zu erreichen, müssen wir den Tejo aufwärts fahren. Der Tejo ist erstaunlich breit, an einer schmaleren Stelle ist die berühmte, 3,2 Kilometer lange „Brücke des 25. April“ über den Tejo gebaut. Dort fahren wir drunter durch, über uns die Autos. Die ganze Zeit schon ist das Nordufer bebaut. Viele historische Gebäude können vom Schiff aus gesehen werden.
So wie die Häuser in die Berge gebaut sind, sieht es aus wie eine aufsteigende Theaterbestuhlung, nur nicht in klaren Reihen, sondern quer Beet.
Wir legen um 11 Uhr an. Neben uns liegt die „Astor“, bekannt aus der Serie „Traumschiff“, in der sie zeitweise als Kulisse diente.
Lissabon ist auf 7 Hügeln und Tälern gebaut, was wir heute am eigenen Leib erfahren. Gegen 14 Uhr (nach einer kurzen Mittags-Stärkung) verlassen wir das Schiff und gehen zum genau gegenüber liegenden Stadtteil Alfama. Dieses Viertel ist das älteste von Lissabon. Und das merkt man auch. Es geht ziemlich gleich auf steilen Gassen nach oben. Die meisten Gassen sind so schmal, dass nur ein Auto ohne Gegenverkehr da hindurchkommt. Manche Gassen sind so steil, dass Autos da kaum passieren können, viele sind zu schmal für Autos. Der Häuserbestand ist sehr alt und nicht unbedingt vertrauenserweckend, so wie auch mancher Bewohner. Allerdings ist alles sehr sauber.
Es ist gar nicht so einfach, sich in den Gassen zurecht zu finden, denn sowohl die Karte, die wir von der AIDA mitgenommen haben, als auch die Karte der Tourist-Information sind völlig unbrauchbar, weil diese Fülle an Gassen zwar eingezeichnet, aber auf den Karten nicht mit Namen versehen sind. Auch Kirchen, auf die wir stoßen, sind nicht eingezeichnet. So müssen wir eher nach Gefühl wandern und nähern uns durch kleine und kleinste Gassen dem westlicher gelegenen Stadtteil Baixa. Dieser liegt sehr viel tiefer und wir gehen unzählige Treppen herunter. Die meisten dieser Treppen sind aber sehr hübsch gemacht, ordentlich und sauber.
Der Stadtteil Baixa ist deutlich jünger und überschaubarer, da er nach dem Erdbeben 1755 neu aufgebaut wurde und dabei klare Linien wie auf einem Schachbrett genutzt wurden. Auch sind die Straßen deutlich breiter. Hier finden sich Fußgängerzonen mit nettem Pflaster und modernen Geschäften. Aber auch hier finden wir immer wieder Häuser, bei denen zwar unten die Ladenzeile hübsch gemacht ist, die oberen Stockwerke aber verfallen und von der Natur mit Grünzeug überwuchert sind.
Insgesamt fällen wir das Urteil, dass Lissabon spannende historische Ecken hat, aber viel Verfall und daher kaum als schön zu bezeichnen ist. Überhaupt kein Vergleich mit Cádiz gestern.
In der AIDAheute steht wieder eine Warnung, diesmal vor Taschendieben. Deshalb gehen wir diesmal ohne Wertsachen los und haben immer ein ungutes Gefühl, wenn Passanten zu nahe kommen. Passiert aber nichts.
Das Wetter ist überwiegend bewölkt, mal schaut die Sonne durch, rund 17°C. Auch regnet es ab und zu ein paar Tropfen, es sind aber wirklich nur ein paar Tropfen.
Gegen 17 Uhr sind wir wieder an Bord und merken die Beine nach diesem Berg- und Tal-Gehen ganz gut. Für Kaffee ist es nun zu spät, aber wir gehen dann um 17:30 Uhr mit den Kindern zur Genießer-Zeit für Familien ins Bella-Vista. Mein persönliches Highlight sind heute kleine Kartoffeln mit Schale und einem unglaublich leckerem Dip.
Abends sehen wir uns das Soloprogramm des Ungarn Krisztian Szues an. Er hat das aufwändigste Solo-Programm, das wir je bei AIDA erlebt haben. Dazu hat er eine Liebesgeschichte in kleine Filmchen gepackt, die auf der LED-Wand ablaufen. Er interagiert mit der Wand und singt sogar Duette mit den Schauspielern im Film. Ganz toll!
Auch das Varieté „Cards“ mit 3 Artisten im Anschluss ist sehr sehenswert.
Zum Abschluss des Show-Abends singen die 6 Solisten mit „True Colors“ Lieder von Cindy Lauper. Das erleben wir aber nicht mehr im Theatrium, sondern sehen die Live-Übertragung in der Kabine. Das Auslaufen um Mitternacht verschlafen wir komplett.
Die nächste Etappe sind 702 Kilometer bis La Coruña. Morgen ist aber erst einmal Seetag.
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