Steven ist überfordert…

Westeuropa 8 mit der AIDAbella, Atlantik 30.03.13

Das Essen ist wieder gut und viel zu reichlich, meckern ist allenfalls auf höchstem Niveau möglich. Derweil enthüllen angelassene Mikrofone, wer womit überfordert ist. Und es kommt die allerletzte Aufführung von Avalon.

Der Seegang hat sich etwas beruhigt, draußen ist es trübe, um 10°C. Komisch, gestern Abend der heftige Seegang war unproblematisch, aber nach der Schaukel-Nacht meldet sich der Magen heute Morgen wieder.

Zu unserem Vormittagsprogamm muss ich nicht viel schreiben, das ist ja bekannt: Lesen, rumhängen, erholen.

Mit unserem Essen kommen wir so langsam wieder auf Linie. Im doppelten Wortsinn. Hat sich doch – trotz des übergebenen Tages – unser Gewicht bereits nach nur 3 Tagen böse in die falsche Richtung bewegt. Und bevor das Gerücht aufkommt, hier seien Wale an Bord gesichtet worden, gehen wir wieder zu unserem 3-Mahlzeiten-Trick über, der uns schon bei den letzten Kreuzfahrten gerettet hatte: Ausgiebiges Frühstück, zurückhaltender Kaffee, gutes Abendbrot.

Gut ist dabei ein gutes Stichwort, denn das Essen ist durch die Bank wieder ganz hervorragend. Ich kann nur immer wieder feststellen, dass wer bei dieser Vielfalt nicht ausreichend davon findet, was ihm schmeckt, ist selber schuld. Natürlich kann ich bei dem typisch deutschen Meckern auch mal mitmachen, denn den morgendlichen Lachs finde ich diesmal nicht so gut wie gewohnt. Die Ananas könnte manchmal etwas reifer sein. Und der Kaffee könnte schmackhafter sein, aber das ist ja Geschmacksache. Aber, liebe AIDA, wenn ihr noch einen Tipp für einen guten Kaffeeröster braucht, bitte bei mir melden.

OK, das war jetzt aber wirklich Meckern auf allerhöchstem Niveau, denn selbst wenn ich böswillig wäre (was ich nicht bin), kann ich gegen die Massen an exotischem Obst, die täglichen Gemüse, die Kartoffel-, Nudel-, Fleisch- oder Fischgerichte einfach nichts sagen.

Nachmittags gibt es die Kids-Fragestunde. 3 Offiziere stellen sich den Fragen von rund 85 Kindern. Es ist wirklich erfrischend, was die Kinder wissen wollen, ob der Kapitän auch schläft, welche Unterhosen die Offiziere tragen, wie viele Schiffe schon untergegangen sind.
Nach der Fragestunde laden die Offiziere alle Kinder zum Eisessen ein. Steven Duffner, der Entertainment-Manager führt die Prozession ins Restaurant an. Da die Mikrofone noch an sind, können wir mithören, wie die Kids-Club-Leiterin lieber Mitarbeiter zu ihm nach vorne schickt, denn „Steven ist mit den Kindern sonst überfordert…“ Tja, ist auch ne wilde Kinder-Bande und Frauen denken immer, dass Männer nicht damit zurechtkommen…

Obwohl wir schon früh essen und früh ins Theatrium kommen, schaffen wir es trotzdem nicht, einen Platz in der 1. Reihe zu bekommen. In der 2. oder gar 3. Reihe auf den höheren Decks kann man einfach nicht gut sehen. Der Ansturm bezieht sich auf die 2. und damit allerletzte Aufführung von „Avalon“, der AIDAbella-Exklusivshow. Wie angekündigt schauen wir uns das auch noch einmal an, ist sehr prächtig mit den Kostümen und Gesängen.

An Bord ist noch der Gastkünstler Gene Pascale, der heute seinen 3. Auftritt hat. Er ist ein Travestie-Künstler, der mit Gesang und zotigen Sprüchen offensichtlich den Geschmack des Publikums trifft: Bei keiner Show war das Theatrium so überfüllt wie bei seiner. Den Auftritt beschreiben kann man am besten als Mischung von Georgette Dee und Olivia Jones.

Den Abend-Abschluss gestaltet der Solist Johannes Johansson mit seinem Programm „In Memoriam“ mit Songs verstorbener Stars wie Michael Jackson oder Freddy Mercury. Auch wieder sehr gut präsentiert!

An unserer Kabinentür hängt eine ausführliche Information zur Abreise. Alles sehr gut organisiert – aber wer will jetzt schon an die Abreise denken?

Morgen sind wir dann in Le Havre.

Avalon