An Deck in einem schönen Golf

Mediterrane Highlights 6 mit der AIDAstella, Olbia / Sardinien 28.07.16

Die Hitze zwingt heute in den Schatten und ganz norddeutsch in den Strandkorb. Neben spannenden Fähren und versehentlichen Pubertätsknöpfen ist der Blick auf den Golf von Olbia einfach schön.

Auf Sardinien waren wir schon einmal, allerdings ungeplant, weil Tunis wegen des Terrors gestrichen werden musste. Damals waren wir aber im Süden, heute im Norden, in Olbia. Vor 14 Tagen war das Meer so wild, dass der Hafen nicht angelaufen werden konnte, wie auf der ganzen Fahrt schon ist das Meer bei uns aber ruhig.

Fähren und Kreuzfahrtschiffe um uns herum

Außer der MSC Armonia liegen noch einige Fähren um uns herum. Der Anleger ist überall kurz gehalten, die Kreuzfahrtschiffe stehen ordentlich über.
Von der Fähren der Grimaldi Lines haben wir überall schon ganz ordentliche Schiffe gesehen, uns gegenüber liegt aber diesmal eine Rostlaube, wie sie früher gern als Seelenverkäufer bezeichnet wurde. Es ist aber ganz spannend, in welcher Geschwindigkeit hier PKW entladen werden, Kleinbusse die Fahrer wieder auf das Schiff bringen und ruckzuck sind alle Autos runter. Schließlich rasen 4 Halbstarke mit Vespas in den Hafen, schmeißen sich Warnwesten über und entpuppen sich so als die Hafenarbeiter, die die Taue der Fähre lösen.

Olbia stellt ebenfalls einen kostenlosen Shuttle in die Stadt zur Verfügung. Der Staff-Kapitän verkündet zwar, dass es auch zu Fuß nur 15-20 Minuten in die Stadt sind, aber nach den Erfahrungen gestern könnte „zu Fuß“ auch bedeuten: Auf Motorrad, wenn beide Füße dabei sind. Oder so.
Offensichtlich sind nicht sehr viele Gäste auf Ausflügen unterwegs, denn sowohl bei uns, als auch drüben bei dem MSC-Schiff bilden sich immer wieder große Trauben vor dem Shuttle, die dann aber schnell abtransportiert werden in Bussen, in denen die Gäste von hier oben aussehen, wie Sardinen (Vorsicht: Billiges Wortspiel…), die an die Fenster gepresst werden.

Nun gibt es hier wunderschöne Ecken auf Sardinien, sei es die Costa Smeralda, seien es viele andere Strände. Und auch die Stadt vor uns sieht nett aus. Rundum von Bergen umgehen liegt sie fast vollständig an deren Füßen und kaum einmal hineingebaut. Und auch hier wieder lauter teure Jachten im Hafen.

Ein ruhiger Schatten-Sonntag

Draußen sind inzwischen 32°C und wie die ganzen Tage schon brennende Sonne. Damit haben wir heute einen Freifahrtschein für einen Schattenplatz an Deck. Den finden wir in den Strandkörben von Deck 14, die erstaunlich bequem sind. Hier kann unser Kleiner auch seinen inzwischen blauen Kleinzeh ausruhen.

So wird es ein ruhiger Schatten-Sonnentag und ich schaffe heute schon den 2. Krimi durchzulesen, insgesamt sind das schon 1140 Seiten. Zwischenzeitlich kehren Gäste aus der Stadt zurück und berichten, dass es viel zu heiß war, um es genießen zu können. Ja, alles richtig gemacht.

Vor unserem Balkon auf dem Pier, auf dem heute Morgen grad einmal die Shuttle-Busse fuhren, stehen nun lange Reihen von Autos, die alle auf die inzwischen eingetroffene Moby-Fähre wollen. Überall stehen die Autotüren auf und die Menschen flüchten in den schmalen Schatten, den die Fähre wirft. Und dann wird wieder mit einer unglaublichen Geschwindigkeit die Fähe gleichzeitig ent- und beladen, sie legt ab und es ist wieder ruhig.

Nach dem Abendbrot wollen wir eigentlich die ABBA-Show sehen, aber wir laufen um 19 Uhr aus und das ist so schön, dass wir das vom Balkon aus sehen und danach zu der berühmten heißen Runde „Phase 10“ in die AIDA Lounge gehen und der Ausfahrt weiter zuschauen.

Durch den Golf von Olbia

Der Golf von Olbia ist auch wirklich schön. Im Wasser befinden sich dichte Felder von bunten Bojen, ich vermute, dass die Reusen markieren. Darauf folgt ein flaches Uferland, unbebaut und sicher gelegentlich überschwemmt, dazwischen einzelne Häuser, manche alt, manche hochmodern. Dahinter wellige Hügel mit viel grün, als Grenze zum Mittelmeer dann ein hoher, schroffer, kahler Fels.

Beim Kartenspiel müssen wir heute wieder versehentlich den Pubertäts-Knopf gedrückt haben, alle Eltern von pubertierenden Kindern wissen, was ich meine. Das gibt uns aber Gelegenheit, doch noch die ABBA-Show anzusehen, und die ist wieder schwungvoll und es herrscht richtig Stimmung.

Die letzte Etappe sind 739 km bis Palma de Mallorca. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Olbia