Metropolen ab Hamburg 1 mit der AIDAprima, Nordsee 06.01.17
Ein Landgang empfiehlt sich heute nicht, aber es ist auch genug an Bord los. Wir genießen noch einmal den letzten Tag mit Spiel und Show und fragen uns, wo die Zeit geblieben ist. Und warum die Kellner immer auffüllen müssen, wenn wir da waren.
Jahreswechsel auf der AIDAprima
AIDAprima 2016/2017
Um 6 Uhr haben wir in Rotterdam abgelegt, was wir aber heute verschlafen. Beim Aufwachen sind wir längst auf der Nordsee und schauen über die offene, sonnige See. Diese ist inzwischen wieder ganz ruhig und selbst die vielen kleinen Schiffe um uns herum schaukeln kaum. Dafür wird es kalt, mit -3°C haben wir zum ersten Mal Minusgrade auf all unseren Fahrten.
So schön dieser Blick über das Meer ist, hat er auch etwas Trauriges: Denn als wir diesen Blick das letzte Mal hatten, lag noch die ganze Reise vor uns. Und heute liegt das Ende vor uns. Seufz.
In der „AIDA heute“ steht, dass als besonderer Service der Kabinendienst schon mal Koffer auf die Kofferdecke auf das Bett stellt, damit wir leichter packen können. Na klasse, gibt es auch noch einen Fußtritt dazu? Doppelseufz.
Rubbeln statt Balkon
Anders als auf den anderen Schiffen ist hier das Meer auch nicht direkt unter uns. Naja, direkt unter dem Schiff schon, aber wenn ich vom Balkon nach unten gucke, schaue ich eben nicht direkt auf das Meer, sondern auf das Dach der Lanai-Kabinen und dahinter das Lanai-Deck. Und erst dahinter kommt das Meer. Das muss ich schon sagen, dass ich lieber auf dem Balkon sitze und direkt auf das Meer schaue. Aber gut, auf dem Balkon sitzen geht bei der Kälte grad eh nicht.
Heute am Seetag sind naturgemäß alle Gäste an Bord, die wenigen, die möglichweise einen Landgang versuchen, dürften das als feuchte Erfahrung verbuchen. Insofern befürchten wir wieder einen Run auf die Restaurants und darauf haben wir heute nicht schon wieder Lust. Deshalb gehen wir doch noch einmal zu unserem Gold-Frühstück ins French Kiss. Hier einen Platz zu bekommen ist dann ganz leicht, insofern entfällt der Tisch-such-Stress. Und nachdem es uns irgendwann auch gelingt, den Kellner zu überreden, uns noch einen Milchkaffee zu bringen, ist es ganz nett.
Nach der üblichen Vormittagspause müssen wir noch Casino-Gutscheine auf den Kopf hauen. Da das computerautomatisierte Casino für uns uninteressant ist, erwerben wir einfach Rubbellose. Beim Kaffee (und den üblichen Kleinigkeiten – mir ist aufgefallen, dass die Kellner immer nachfüllen müssen, wenn wir da waren…) wird dann fleißig gerubbelt und bei Losen im Wert von 40,- € können wir hier den Wahnsinnsgewinn von 5,- € verkünden.
Natürlich wird auch dieser Nachmittag durchgespielt. Dabei ist es in der Lounge wieder sehr schön ruhig, bis eine Herde halbstarker Senioren einfällt, die lautstark einen 70. Geburtstag feiert. Warum sagen wir den Kindern eigentlich immer, dass man hier ruhig sein muss, um andere nicht zu stören?
Im Four Elements schauen wir noch einmal beim Entenrennen im Lazy River vorbei, dann bleibt uns das Packen nicht erspart, irgendwie müssen wir ja morgen früh die Kabine räumen. Parallel beobachten wir im Fernsehen die dröge Nautische Stunde, die gerade im Theatrium stattfindet.
Doch noch Brauhaus
Für das Abendbrot hatten wir ja gestern im Brauhaus reserviert, wodurch wir fast alle Restaurants geschafft haben. Das klappt einwandfrei und es ist noch nicht sehr voll, da die restlichen Tische zu unterschiedlichen Zeiten reserviert sind. So haben wir die volle Aufmerksamkeit des Kellners und bekommen die viertel bis halben Enten zügig. Das Konzept hier ist so, dass es Essen nach Speisekarte inklusive gibt, die Getränke müssen aber extra bezahlt werden. Die Ente ist sehr kross und lecker, aber bisschen mager auf der Entenbrust.
Auch die Prime Time steht dann ganz im Zeichen von Rückblick und Abschied.
Die 5 gesunden Solisten stellen nacheinander sich beim Abendprogramm mit einem Film und einem ihrer besten Songs vor. So erfahren wir etwas über Familie, Karriere und dass die Solisten aus USA, England, Norwegen und Ungarn stammen. Viele kommen bereits aus Künstlerfamilien, einige haben die Musik erst im „zweiten Bildungsweg“ entdeckt. Und alle haben sie beeindruckend gute Stimmen, den größten Stimmumfang hat dabei ein kleiner Sänger aus New York.
Ernst wird es dann mit dem Farewell Sekt. Anders als auf den anderen Schiffen gibt es den aber nicht bei einer zentralen Abschiedsshow, sondern dezentral an mehreren Plätzen. Um 21:45 Uhr gibt es den ersten in der Plaza umrahmt von den Straßenmusikern, die dort oft auftreten. Dazu eine kurze Abschiedsansage und das war’s. So sind auch nur vielleicht 100 Gäste da, der zahlreich aufgebaute Sekt wird aber nach und nach leer, mancher geht halt mehrfach nachholen.
Das ist auf den anderen Schiffen definitiv feierlicher.
Zwei weitere Möglichkeiten zum Abschiedssekt gibt es dann um 22 Uhr im Brauhaus mit DJ oder im Beach Club mit Rockband.
Und dann ist auch der letzte Seetag schon wieder vorbei und es bleibt wie immer die Frage, wo denn die Zeit geblieben ist…
Und uns bleibt nur noch, die Koffer vor die Tür zu stellen, damit sie schon einmal ins Terminal gebracht werden (natürlich noch nicht jetzt, das wäre ebenfalls arg nass, sondern gleich morgen früh nach Anlegen in Hamburg) und uns zur letzten Nacht an Bord zu legen.
Die letzte Etappe sind 587 Kilometer bis Hamburg.
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