Gran Canaria bis Hamburg 3 mit der AIDAsol, Lissabon 14.04.17
Trotz bedrückender Sicherheitshinweise gehen wir raus und genießen den letzten warmen Sonnentag am Ufer des Tejo. Das ist wirklich schön, der Sex on the beach kommt etwas überraschend, ein trauriger alter Herr tut uns leid.
Unsere Jubiläumsfahrt: Von Gran Canaria nach Hamburg
AIDAsol 2017
Beim Frühstück gibt es heute ein Butterloch, das erst nach einiger Zeit behoben werden kann, so dass sich der Aufenthalt in die Länge zieht. Was durchaus angenehm ist mit schönem Blick über die Stadt und frischem Orangensaft. Und dafür entgehen wir heute mit Sicherheit dem Kabinenreinigungs-Slapstick der letzten Tage. Oder auch nicht, die sind hier einfach raffinierter als wir und so schlüpft der Reinigungsmann kurz vor unserer Rückkehr in unsere Kabine…
Aber so machen wir heute einen netten Rundgang über das Deck 7, auf dem wir kurz hinter der Schiffsmitte untergebracht sind, besuchen noch einmal die einzige Suite, die wir je hatten, die hier auf der AIDAsol auf Deck 7 war. Leider nur von außen, die jetzigen Bewohner wollen sich nicht davon überzeugen lassen, dass wir die Kabinen tauschen…
Irgendwann ist die Kabine fertig und wir können uns erst einmal ausruhen von dem anstrengenden Frühstück. Den Balkon können wir dabei mal nicht nutzen, heute ist Balkonreinigung angesagt. Zumindest ist es leiser draußen, da heute Karfreitag ist, hat der Presslufthammer Pause. Zu unserem Erstaunen wird aber trotzdem weitergebaut, nebenan wird alles für das Gießen einer weiteren Bodenplatte vorbereitet.
Später gehen wir dann auch an Land. Ein bisschen bedrückend dabei ist der umfangreiche Sicherheitshinweis. So viele und ausführliche Warnungen gibt es in nicht vielen Häfen. Was mich dabei erstaunt ist: wenn ganz genau bekannt ist, wo die meisten Diebstähle passieren, wieso ist das dann nicht einzudämmen? Und dann immer wieder der Hinweis: „Bei einem Überfall leisten Sie keinen Widerstand.“ Na toll. Anders als in anderen Hauptstädten sehen wir dann auch so gut wie keine Polizei.
Am Ufer des Tejo
Gegen Mittag gehen wir los, müssen zunächst zum Terminal erst einmal Richtung Osten am Schiff und an der neu hinter uns festgemachten Wind Surf entlang. Dort geht es dann zum Terminal hinaus bis kurz vor den Bahnhof Santa Apolónia. Auf der anderen Seite des Hafenzauns gehen wir dann wieder zurück Richtung Westen. Zunächst erschüttert uns hier ein unerträglicher Uringestank, der wohl von einem Mülltonnen-Lager kommt. Dann geht es immer an der Baustelle entlang parallel zum Ufer gut 1 Kilometer bis zum zentralen Platz Praça do Comércio. Hier entlang gehen wir noch ein kleines Stück weiter entlang eines ganz kleinen Sandstrands bis zu einer langen Treppenanlage zum Wasser hinunter, kurz vor dem nächsten Bahnhof Cais do Sodré. Hier haben wir beim letzten Besuch auch schon einmal gesessen und das ist heute unser Ziel, um einfach den letzten schönen Hafentag dieser Reise zu genießen. Denn heute haben wir noch einmal pralle Sonne mit 19°C, für Le Havre und Dover sind 11 bzw. 7°C vorhergesagt…
Also verzichten wir auf den sonst üblichen Stadtrundgang, den wir ja auch in der Vergangenheit schon gemacht haben und beobachten lieber das Treiben der Menschen am Ufer, beobachten die Fähren auf dem Tejo und lauschen den Straßenmusikern. Zwischendurch schwärmen die Bettler aus, alle in der gleichen Verkleidung schwer auf eine Gehstütze gestützt und offensichtlich nicht annähernd so behindert, wie sie tun.
Das ist insgesamt ein schönes Sitzen und Schauen und Sonnen, bis wir keine Lust mehr haben und langsam wieder zum Schiff zurück schlendern. Schade, dass auf dem gesamten Weg am Wasser kein intaktes Haus mehr ist, das müsste sich doch lohnen, da hier die ganzen Kreuzfahrer vorbeilaufen. Gegenüber in der Stadt sehen wir viele sehr liebevoll und zur Umgebung passend restaurierte Häuser, aber auch Häuser, die verlassen und verfallen sind. Und das alles nebeneinander. Es stehen aber überall viele Kräne und so langsam macht sich das Stadtbild.
Sex on the Beach
An Bord werden wir von Kellnern empfangen, die kalte Getränke reichen. Es gibt lecker Eistee. Der Kellner, der uns den Becher reicht, scherzt noch „Sex on the beach“. Witzig. Als ich anfange zu torkeln merke ich: War gar kein Scherz, nur die Kinder hatten den Eistee…
Dann begegnet uns ein älteres Ehepaar, der Mann mit dem Arm in frischem Gips. Zwei Mitarbeiter des Housekeepings helfen ihnen, die Koffer runterzubringen. Wir rekonstruieren, dass der Bruch operiert werden muss und sie deshalb das Schiff verlassen müssen. Unten an der Gangway muss der alte Herr weinen. Das tut uns so leid!!!
Wir dürfen stattdessen wieder unseren geschützten Platz draußen vor dem geschlossenen East Restaurant einnehmen und die 3. Runde „DOG“ spielen. Zwischendurch versorgen wir uns im Bella Donna mit Obst und Getränken. Und etwas Blechkuchen, natürlich nur, um den Sex on the Beach zu verdünnen. Und was soll ich sagen, obwohl ich alle nett mit Kuchen und Getränken versorge, ist dies die 3. Runde in Folge, die ich verliere. So langsam muss ich mal drüber nachdenken.
Die Kinder können wir nun endlich aus ihrer Kabine loseisen, das ist bisher nur zum Spielen und zum Landgang gelungen. Oder wenn es einen Cocktail gab. Seit heute gelingt das auch, weil sie unbedingt im Teens-Club an der Rallye teilnehmen wollen. Also wollen sollen. Diese Zeit nutzen wir noch, um uns auf den frisch gereinigten Balkon zu setzen und die inzwischen dort angekommene Sonne zu genießen. Und das halten wir problemlos bis zum Abendbrot aus. Unter uns strömen nach und nach die Gäste zurück an Bord, so langsam leert sich Lissabon…
Ein Bus hat Verspätung, aber wir kommen trotzdem fast pünktlich los. Wir haben beim Abendbrot im Bella Donna einen schönen Fensterplatz und damit beste Aussicht diesmal auf die Stadt, während wir den Tejo nun wieder langsam herunterfahren Richtung Atlantik.
Danach gibt es noch einen Cocktail in der AIDA Bar zu einer Runde „Phase 10“. Unglaublicher Weise gewinnt zum 1 Millionsten Mal die beste Ehefrau von allen.
Die nächste Etappe sind 1.753 Kilometer bis Le Havre, vor uns liegen aber erst einmal 2 Seetage.
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