Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Ajaccio / Korsika 11.07.17
Nach dem wechselhaften Wetter in Deutschland genießen wir nun die pralle Sonne am Strand und im Meer, bis wir von Dörrobst nicht mehr zu unterscheiden sind. Gerettet durch Milchshake zeigen wir uns beeindruckt von den Tänzern und unbeeindruckt als Rabeneltern.
Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln
AIDAstella 2017
Wir wachen erst auf, als wir kurz vor 8 Uhr in Ajaccio anlegen. Dabei ist unser Anleger diesmal nicht direkt am Jachthafen, sondern ein kleines Stück weiter, direkt neben der Fähre nach Sardinien. Davor liegen beeindruckende Jachten und kleine Motorboote, die so früh schon hin und herfahren. Über uns fliegt ein Hubschrauber, der dann unweit vom Hafen am Krankenhaus landet.
Mit diesen Bildern geht es zum Frühstück. Geschickter Weise hat sich der Restaurantchef aufgeschrieben, welchen Kaffee wir morgens trinken und so ist das Wichtigste ruckzuck am Platz. Gegenüber gestern ist es richtig leer, offensichtlich sind viele schon früh zum Frühstück gegangen, um irgendeinen Ausflug mitzumachen. Das planen wir heute nicht, unser traditionelles Programm auf Korsika ist Strand. Und danach sehnen wir uns auch schon einige Zeit, bei 32°C praller Sonne kann man sich nur abwechselnd ans und ins Meer legen.
Jachten und Esel
Das Frühstück ist wieder gut und reichhaltig. Wenn ich jetzt monieren würde, dass der Lehrling heute einen schlechten Tag hat, weil er einen ganzen Stapel Käse nur als lieblosen Haufen auf einen Teller geklatscht hat, dann würde das darüber hinwegtäuschen, wie schön hier die Mengen an Aufschnitt, Obst, Joghurts, Brötchen und natürlich das wichtigste, der Lachs angerichtet sind. Deshalb moniere ich das nicht, denn dies Gemecker auf hohem Niveau ist nicht unser Stil. Jedenfalls nicht täglich.
Für heute hat AIDA die wöchentliche Balkonreinigung angesetzt, das bedeutet, dass wir den ganzen Tag den Balkon nicht nutzen können. Was aber gut passt zu unserem Plan. Nach ein bisschen Pause machen wir uns auf den Weg durch das Terminal, an ein paar sehr großen Jachten vorbei. Eine dieser Jachten ist riesig und sicher Millionen wert, aber kleiner als alle anderen. Was muss das frustrierend sein für den Eigentümer, so viel Geld auszugeben für ein so prächtiges Schiff und dann den mitleidigen Blicken der umliegenden Jachtbesitzer ausgeliefert zu sein.
Weiter geht es entlang einiger Restaurants und schon sind wir bei der Festung, bewundern wie üblich 2 Esel unten im Graben und gehen einmal herum, wo wir schon am Stadtstrand St. Francois sind.
Unterhalb der Festungsmauer ist ein schmaler Strandstreifen, hierüber gehen wir zum Hauptteil der Festung, unterhalb derer der Strand etwas breiter ist. Außer dem Sand leuchten uns fast flächendeckend die gelb-weißen AIDA-Poolhandtücher entgegen, unser Geheimtipp ist nicht mehr so geheim. Trotzdem finden wir noch einen schönen Platz direkt am Wasser, denn die zahlreichen Amerikaner, die sich noch zwischen die AIDA-Übermacht getraut haben, machen sich jetzt auf dem Rückweg zur „Jewel of the Seas“, die neben unserem Schiff liegt und früher ausläuft.
Ein herrlicher Strandtag
Und nun beginnt ein herrlicher Strandtag. Der Sand ist ganz weich, aber heiß, das Wasser angenehm warm, selbst Frostköttel brauchen hier keine halbe Stunde, um ins Wasser zu kommen. Der Grund fällt nur langsam ab, wodurch es ideal auch für Kinder ist. Es ragen zwar Felsen ins Meer, aber daneben ist genug sandiger Untergrund, um sich nicht die Füße zu stoßen. Strömung und Wellen gibt es in dieser Bucht praktisch gar nicht. Neu ist, dass sich ein Vermieter für Stand-up-Paddeling hier niedergelassen hat.
Ein bisschen Lesen, viel Ballspielen im Wasser, das berühmte Spiel „Fisch, Fisch untern Tisch“, ein bisschen den Mädels hinter uns zuhören, die sonst ganz professionell auf dem Schiff Ihre Gästebetreuung machen und sich hier doch als ganz normale Twens outen, sich regelmäßig drehen, um nicht zu sehr durchzugaren, damit kann man einen ganzen Tag verbringen. Schatten gibt es hier nicht, so ist jede kleine Wolke willkommen, die mal den Himmel etwas abschattet. Und irgendwann müssen wir wieder aufbrechen, um nicht zu sehr Sonnenbrand zu riskieren, außerdem sind wir völlig ausgedörrt, denn wir haben zwar Wasser dabei, das ist aber in den Flaschen inzwischen so heiß, dass wir damit Eier kochen können.
So schlurfen wir dann zurück an Bord und können nur noch durch einen kühlen Milchshake in der Stella Bar gerettet werden. Den Rest des Nachmittags nimmt dann das Entsanden und Entsalzen unserer Strandsachen und unserer selber ein. Ein Gang zum Umtauschen unserer nun dreckigen Handtücher auf dem Pooldeck zeigt, wie viele Menschen sich auf den Liegen am Pool sonnen und eng gedrängt in den Pools stehen. Tja, es lohnt sich, Reiseberichte zu lesen, denn satt Pool-Sardine zu spielen, hat Meeresplanschen deutlich mehr…
Im Bella Donna
Ich muss zugeben, dass ich das Bella Donna Restaurant bisher nicht so auf dem Schirm hatte. Zum einen, weil wir immer gern ins Marktrestaurant gegangen sind, zum anderen, weil ich nicht so ein Fan von täglich Pasta und Pizza bin. Aber nach der Erfahrung gestern probieren wir das heute noch einmal und werden wieder nicht enttäuscht. Ob gegrillte Thunfischfilets, regional gewürztes Schweinefilet oder Hähnchenkeulen, ob Blumenkohl, Bohnen oder Artischocken, es ist wieder lecker. Zudem füllen wir uns so oft Orangensaftschorle nach, bis der Spender aufgibt, damit ist dann unser größtes Flüssigkeitsdefizit behoben.
Die Show „Can You Feel It“ mit Songs aus den 70ern nötigt mir wieder jede Menge Respekt ab. Insbesondere die Tänzer zeigen bei dieser Hitze eine akrobatische Leistung, die schon sehr beeindruckend ist. So sieht man, wie sie jeden Takt, den sie Pause haben, nutzen, um mit offenem Mund irgendwie wieder an Luft zu kommen, um dann im nächsten Takt wieder lächelnd alles zu geben. Wirklich starke Leistung!
Unser neuer Freund „Skull King“ läuft heute wie geschmiert, erst gewinnt die beste Ehefrau von allen, dann der Autor dieser Zeilen selbst. Für die Kinder haben wir nur den Trost, dass wenn sie gewinnen sie nun auch ganz sicher wissen, dass wir sie nicht gewinnen lassen, sondern das ehrlich erkämpft haben. Und dann gehen die Rabeneltern in eine heiße, ruhige Nacht.
Die nächste Etappe sind 359 Kilometer bis Civitavecchia.
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!