Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Palermo 16.07.17
Sizilien leidet unter Trockenheit. Außer heute Vormittag. Natürlich. Das gibt sich zwar im Laufe des Tages, aber da sind wir schon im Freispiel-Fieber bis spät abends. Und genießen eine sensationelle Show!
Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln
AIDAstella 2017
Je näher wir Sizilien kommen, desto mehr zieht sich der Himmel zu. Als wir dann in Palermo gegen 9:30 Uhr anlegen, regnet es leicht vor sich hin. Nun, das ist für uns ja nichts Neues, mehrfach haben wir Palermo in strömenden Regen besucht. Aber nach dem Sonnenschein der letzten Tage und da in den Nachrichten berichtet wird, dass es überall Brände gibt, weil Sizilien unter ungewöhnlicher Trockenheit leidet, muss schon Absicht dahinter stecken, dass es just regnet, wenn wir ankommen.
Gewitter über der Stadt und in den Bergen…
Immerhin hat uns das wechselhafte Wetter der vergangenen Reisen mit dem größten Wunder bekannt gemacht, das Palermo zu bieten hat: Die Geschwindigkeit, mit der aufdringliche Straßenverkäufer das Sortiment wechseln. Zwischen dem Angebot von Sonnenbrillen und Regenschirmen vergehen nur Bruchteile von Sekunden…
Spontan entscheiden wir, dass der ursprünglich geplante Strand nicht die richtige Entscheidung ist. Die ganze Zeit schon war mir unwohl bei dem Gedanken, mich auf den öffentlichen Nahverkehr zum und vom Strand verlassen zu müssen. In Italien im Allgemeinen und auf Sizilien im Besonderen. Zu oft hört man, dass mal ein Bus ausfällt und es bleibt nun mal dabei: Wenn das Schiff weg ist, ist es weg…
Das steht nun nicht mehr zur Debatte, denn inzwischen gewittert es. Wir sitzen auf dem Balkon, so gut geschützt ist es schön, die dicken Wolken in den Bergen um Palermo hängen zu sehen und den Donner über uns zu hören. Nun am Strand zu liegen und als Blitzableiter zu fungieren, wäre keine so nette Vorstellung.
Wie immer liegen wir mit dem Heck zur Stadt, das einzige was fehlt, sind die zahlreichen anderen Kreuzfahrer, die sonst neben uns liegen. Heute sind nur ein paar Fähren da. So geht unser Blick ungestört über die Stadt. Die furchtbar lauten Silos, die wir mal direkt vor unserem Balkon hatten, liegen jetzt genau auf der anderen Seite des Schiffs, welch eine Wohltat. Nur schade für diejenigen, die ihren Balkon backbord haben.
Es ist bei 27°C sehr schwül und das wird auch nicht besser, als die Sonne rauskommt, aber in den Bergen immer noch das Gewitter tobt. Nein, heute kein Palermo für uns, das ist die richtige Entscheidung. In den nächsten beiden Häfen haben wir wieder Strand geplant. Aber das bestärkt mich noch mal in der Aussage von gestern: Lieber über Nacht in Valletta bleiben und Palermo streichen, das wäre deutlich schöner. Ok, zugegeben, vielleicht nur für uns, weil wir schon ein paar Mal hier waren.
…nicht auf der Fähre neben uns
Während ich nun so auf dem Balkon sitze und von der Ruhe schreibe, kommt ein riesen Pott neben uns an. Zumindest vom Lärm her denken wir, dass er riesig sein muss, sehen tun wir nichts. Erst als wir uns über die Reling lehnen sehen wir unter uns so einen kleinen kläffenden Wadenbeißer, eine winzige Schnellfähre, nicht größer als eine günstige Jacht, die neben uns anlegt und ab sofort den Schallpegel von Palermo dominiert. Wo bleiben eigentlich Blitzeinschläge, wenn man sie mal braucht?
Im Laufe des Tages wird es dann immer sonniger. Auch für uns, denn es beginnt der Tag der Freispiele. Zuerst im Waschsalon. Hier ist nichts los, also können wir gleich 3 Maschinen Wäsche gleichzeitig waschen und trocknen. Normalerweise kostet das je 2,- €, aber irgendwie ist das Bedienfeld auf unendliches Guthaben gestellt, und so haben wir das erste Freispiel. Lediglich Waschpulver kostet je Maschine 0,50 €. Ob AIDA das jetzt versehentlich so eingestellt hat oder wusste, dass so um den 7. Tag der Drang zum Waschen übermächtig wird, das muss der Fantasie des geneigten Lesers überlassen bleiben.
Den Marathon bekommen wir nicht zu Ende
Dann haben wir die gute Idee, heute einen Spiele-Marathon zu veranstalten. Da das Schiff komplett nach Palermo evakuiert ist, haben wir dazu alle Ruhe und wir spielen alle 5 mitgebrachten Spiele einmal durch. Wer am meisten Spiele gewinnt, darf das heutige Restaurant bestimmen. Die Schlacht tobt hart und benötigt tatsächlich mehr Zeit als gedacht, so dass der Preis auf morgen verschoben muss, weil wir bis zum Abendbrot noch gar nicht fertig sind. Schon vor dem letzten Spiel können die Eltern auf den Entscheidungsrängen nicht mehr mitreden, am Ende gewinnt dann unser Jüngster. Also geht es morgen zum Burger-Essen in den California Grill…
Zwischendurch bleibt noch Zeit für Kaffee, Abendbrot und das dritte Freispiel, nämlich die Freikarten für das Casino. Gelingt es da noch, nach der ersten Runde die Hälfte es Freiguthabens zu sichern, ist das nach wenigen Drehs komplett verschwunden. Ja, am Ende gewinnt immer die Bank…
Allabendlich begleitet wird unser Spiel in der AIDA Bar vom AIDA Aktiv Bingo. Heute sieht das so aus, dass es nicht nur Pfirsichzahlen gibt und die Teilnehmer schlechte Witze erzählen (interessanterweise auf jeder Fahrt dieselben), sondern dass auch abwechselnd gruppenweise gequakt, gegrunzt und gemuht wird. Dazu gibt es reichlich Frei-Sekt, wobei ich nicht durchschaut habe, in welcher Situation wer einen Sekt bekommt. Nötig ist der allemal, um diese Bauernhof-Kulisse auszuhalten.
Eine super Queen-Show
Nach dem Abendbrot sehen wir uns um 19:15 Uhr die Show an (ja, alle Show-Zeiten wurden eine Viertelstunde nach hinten verlegt. So beginnt die Prime-Time auch erst um 20:15 Uhr, vielleicht wegen der Tagesschau…). „I want it all“ kennen wir noch nicht, aber die Songs von Queen werden wirklich sensationell präsentiert. Wir sind so begeistert, dass wir die Show um 21:15 Uhr ein zweites Mal sehen. Und deutliche Unterschiede sehen können, die uns auch schon in der Vergangenheit aufgefallen sind: Bei der ersten Aufführung ist das Theatrium nicht voll, das Publikum begeistert, aber die Rufe nach Zugabe werden abgelehnt. Bei der 2. Aufführung bricht das Theatrium aus allen Nähten, das Publikum geht mit dem Rock mit, es herrscht Konzert-Atmosphäre und es gibt sogar zwei Zugaben, wobei für die letzte Zugabe die Künstler augenscheinlich aus der Garderobe zurückgeholt werden, ein Sänger schon in Socken, andere in Bademäntel. Netter Gag, aber auch nötig, weil sie sonst die ganze Nacht noch Zugaben hätten geben müssen. Aber sie waren definitiv auch so gut!
Die nächste Etappe sind 411 Kilometer bis Cagliari / Sardinien.
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