Mediterrane Highlights 1 mit der AIDAstella, Palermo 23.07.17
Es ist zu heiß für Stadt und zu voll für Strand. Deshalb vor dem Abenteuer morgen heute ein spannender Tag an Bord. An dem ich meine wahre Berufung als Waschmaschinen-Freispiel-Berater und Restaurant-Servietten-Kritiker finde.
Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln
AIDAstella 2017
Wann immer es geht, lassen wir die Schiebetür vom Balkon einen Spalt weit auf. Damit verhindern wir einerseits, dass die viel zu laute Klimaanlage anspringt, andererseits hören wir das Meeresrauschen, was sehr schön ist im Halbschlaf.
Heute Nacht ist aber deutlich zu merken, wie es immer schwüler wird, je näher wir Sizilien kommen. So wie letzte Woche ist es wieder so schwül, dass beim morgendlichen Fotorundgang über Deck das Objektiv erneut beschlägt. Bei 34°C und praller Sonne keine Freude, in die Stadt zu gehen. Nachbarn von uns, die gerade in Sizilien Urlaub machen berichten, dass es nur im Wasser auszuhalten ist.
Damit hätten wir den Grund, warum wir erneut nicht in die Stadt gehen, sondern heute einmal an Bord bleiben. Der Stadtstrand von Palermo soll zwar eine Alternative sein, aber ist in der Hauptsaison ordentlich bevölkert, besonders an einem Sonntag wie heute.
Gewinnmaximierung im Waschsalon
Stattdessen waschen wir noch einmal alles durch, damit kommen wir dann den Rest der Reise problemlos hin. Erfreulicher Weise sind die Waschmaschinen immer noch auf Freispiel geschaltet, was wieder locker eine Ersparnis von 12,- € bedeutet. Und hier in Palermo finde ich nun auch endlich meine wahre Berufung: Waschmaschinen-Freispiel-Berater. Gleich mehrere Gäste kommen in den Salon und fragen danach, wie das hier abläuft. Und sehr gerne geben wir unser Wissen weiter, schließlich hat uns beim ersten Mal auch jemand geholfen. Und da ich nun auch noch einen draufsetzen kann und die Freispiel-Funktion erläutern kann, bin ich der Star des Waschsalons…
Aber noch nicht wirklich geschäftstüchtig: Das wäre ich gewesen, wenn ich mir den Gewinn mit jedem geteilt hätte. Wäre immer noch jeder über den gesparten Euro dankbar gewesen und ich hätte fleißig Euro gesammelt. Oder noch geschickter: Die 2 Euro in bar kassieren und dafür dann die nötigen Knöpfe drücken. Wow, ungeahnte Möglichkeiten tun sich hier auf, da ist ja quasi die Fahrt schon finanziert…
Nun gehört der Waschsalon zu dem kameraüberwachten Sicherheitsbereich. Was da die Security wohl sagen würde…
Zu heiß für draußen
Auch auf dem Balkon wird es morgens bei direkter Sonne zu heiß und wir müssen uns nach innen zurückziehen. Allein der Fotorundgang über Deck ist schon eine Hitze-Qual. Nun muss ich nicht zwingend das 10. Mal dasselbe Panorama von Palermo fotografieren, deshalb heute ein paar Details des Industriehafens. Und vor allem richtig scharfe Polizei-Jetski. Aber dann muss ich doch bald wieder nach innen flüchten, wo es definitiv kühler ist. In angenehmer Temperatur genießen wir einen Kaffee, danach gibt es ein „Phase 10“-Match, das sich auf hohem Niveau unendlich hinzieht.
Am Spätnachmittag ist dann Schatten auf dem Balkon und das können wir noch eine Weile aushalten. Mit Blick über den Hafen, Lesen und Reisebericht-Schreiben samt sanften Schnarchen von der Plätscher-Kabine nebenan (die also doch besetzt ist), vergeht dann doch noch eine angenehme Zeit draußen.
Eine große Show im Theatrium samt Wiederholung gibt es heute nicht, lediglich den Beat-Club auf dem Pooldeck. Das haben wir ja schon auf der letzten Reise erlebt, dass die Shows zusammengestrichen sind, auch auf dieser Fahrt ist die Exklusiv-Show „Utopia“ nicht angesetzt. Für den Grund dafür habe ich bisher keine sichere Aussage bekommen, nur die Vermutung, dass Artisten fehlen. So hätte ich mir das auch gedacht, ich bemühe mich aber weiter um eine definitive Begründung.
Servietten-Gefahr
Beim Abendbrot fällt mir heute zum zweiten Mal eine Unappetitlichkeit auf. Abends stehen immer Stoffservietten auf dem Tisch, die zum aufgeklappten Dreieck gefaltet sind. Nun ist es manchmal so, dass ein Tröpfchen Suppe nicht den richtigen Weg findet und jemand deshalb schnell so eine Serviette greift, um den Mund abzuwischen. Dazu faltet nicht jeder die Serviette auseinander, um sie auf den Schoß zu legen. Das habe ich sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen gesehen. Nun fällt mir fatalerweise auf, dass wenn Gäste den Tisch verlassen haben und der Kellner den Tisch wieder aufräumt, er nur die entfalteten Servietten mitnimmt, alle hingelegten Servietten werden wieder aufgestellt. OK, ab morgen nur noch Einmal-Servietten…
Um 19 Uhr laufen wir aus, wir genießen das noch einmal auf dem Balkon mit Blick auf die umliegenden Fähren und die lange Küste, an der sich Palermo noch hinstreckt. Nebenbei recherchieren wir schon einmal für unseren selbstgemachten Ausflug, den wir für morgen planen. Der geneigte Leser darf gespannt sein.
Suche nach lauschiger Bar
Zum Abschluss gibt es heute eine Runde Scotland Yard als Gewinn-Einlösung unseres Spiele-Marathons. Wie immer haben wir dabei als Hintergrundkulisse in der AIDA Bar das Aktiv-Bingo. Diesmal nehmen das die Teilnehmer sehr ernst und sind eher nicht fröhlich. Deshalb wechseln wir heute einmal in die Time Out Bar für einen Abschlusscocktail. Was aber keine gute Idee ist, denn zum einen gibt es hier die leckeren Säfte gar nicht, die es auf den anderen Schiffen gibt, und zum anderen ist diese Bar nicht so lauschig wie auf den anderen Schiffen der Sphinx-Klasse, weil auf der Stella an dieser Stelle ein Billard- und ein Airhockey-Tisch aufgebaut sind. Dort wo sie auf allen anderen Schiffen stehen, vor dem 4D-Kino, ist hier eine Sofa-Landschaft. Diese Tische sind von Teenies umlagert, was gegen lauschig spricht. Zudem haben wir lange nicht so schlecht (und knapp) gemixte Cocktails bekommen.
Naja, dann gehen wir halt schlafen.
Die nächste Etappe sind 317 Kilometer bis nach Neapel.
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