Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Adria 09.10.17
Auch dieser Tag bietet alles, was wir von einem Seetag erwarten: Ein leckeres Frühstück mit Gedanken über die neuen alten Mitarbeiter. Balkon mit Lesen und gar keinen Gedanken. Ein abschließendes unglaubliches Steak mit Gedanken über die Ernährung.
Historische Städte an der Adria: Italien, Korfu, Kroatien
AIDAblu 2017
Nachts haben wir die Wahl zwischen Rauschen des Meeres und Rauschen der Klimaanlage. Letzteres mag ich nicht so sehr und ich merke auch immer wieder, dass mir Klimaanlage nicht so gut bekommt. Trotzdem müssen wir uns nach den Gegebenheiten richten und das entscheidet sich zumeist an der Frage, wann wir am nächsten Morgen wo sind. Denn eine offene Balkontür kann sich bitter rächen, wenn wir am nächsten Morgen ab 4 Uhr im Industriehafen liegen oder die Gangway direkt unter unserem Balkon ist.
Dieses Problem haben wir heute nicht, denn da Seetag ist, sind wir mitten auf der Adria und der nächste Hafen ist weit genug weg. So werden wir mit einem sehr angenehmen Plätschern geweckt. Dazu kann man nun wirklich nichts Schlechtes schreiben, es sei denn, dass der eine oder andere sich von diesem Plätschern zum Toilettengang gezwungen fühlen mag. Aber wer weiß, manche Gäste beschweren sich über jeden Mist es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch darüber mal jemand beschwert…
Wiedererkannt beim Frühstück
Der erste Gang ist wie immer zum Frühstück. Dort gibt es wieder eine Reihe Neuerungen. Zum einen ist es erfahrungsgemäß so, dass sich die morgendlichen Bedienungen wöchentlich abwechseln. War letzte Woche das Team des Buffalo Steak House dran, ist diese Woche das Team des Rossini Restaurants dran. Und genauso kommt es auch: Alles neue Service-Kräfte, die jetzt erst unsere Vorlieben kennenlernen müssen. Dabei fällt auf, dass diese Woche unsere erste Woche ist, in der das Restaurant komplett aus asiatischen Mitarbeitern besteht. Halt, stopp, stimmt nicht, der Restaurantleiter ist russischstämmig.
Wobei „alles neue Kräfte“ stimmt gar nicht, zwei Mitarbeiter erkennen wir wieder. Und das Spannende ist, dass ein junger philippinischer Mitarbeiter, den wir vor vielleicht 2 Jahren noch als Anfänger erlebt haben, uns auch gleich wiedererkennt. Und unglaublich in unserer Achtung steigt, weil er nicht nur noch weiß, dass wir immer am gleichen Tisch sitzen, sondern auch noch zusammenbekommt, was wir und die Kinder an Kaffee- bzw. Kakaospezialitäten mögen.
Apropos Kinder, neu ist diese Woche auch, dass die Kinder wieder mit uns frühstücken. Das liegt schlicht an der mangelnden Alternative. In der letzten Woche sind sie lieber mit den Großen zum Frühstück gegangen, was deutlich später sein konnte, haben doch andere Restaurants länger geöffnet als das Buffalo Steak House. Jetzt müssen sie mit uns wieder mitten in der Nacht aufstehen: Standard ist bei uns Frühstück um 8:30 Uhr, erfahrungsgemäß eine gute Zeit, weil am Seetag die meisten länger schlafen und erst ab kurz nach 9 Uhr das Restaurant stürmen, an Hafentagen aber die meisten schon durch sind, weil sie zu irgendwelchen Ausflügen müssen, je nachdem, wann wir anlegen natürlich.
Ein Vormittag auf dem Balkon
Den Vormittag können wir wieder herrlich auf dem Balkon verbringen. Von den angekündigten 22°C ist zwar noch nicht so viel zu merken, aber in der wolkenlosen Sonne ist es herrlich. Diese verschwindet jedoch bereits gegen 11 Uhr, weil unser Balkon ja backbord liegt, und da wir nach Süden fahren, ab Mittag die Sonne hinterm Schiff verschwindet. Aber auch in Decken gehüllt ist es hier schön, denn die Luft ist frisch und klar, das Meer plätschert wieder nett unter uns und in der Ferne entdecken wir neue Inseln, die uns letzte Woche entgangen sind. Diese sind die weitesten Ausläufer von Kroatien.
Ein Wort zu den Nachbarn: Letzte Woche hatten wir zu beiden Seiten eher unauffällige Nachbarn. Diese Woche scheint es noch besser zu laufen: Links neben uns haben wir das ältere Ehepaar gestern beim Auslaufen gesehen, sind auch sehr ruhig. Rechts neben uns haben wir weder gestern noch heute jemanden gesehen, deshalb überlegen wir, ob die Kabine überhaupt belegt ist.
Gegen Mittag wird es dann doch zu kühl auf dem Balkon. Pooldeck wäre eine Alternative, ein Rundgang zeigt, dass hier die Sonne noch ordentlich scheint. Stattdessen lesen wir noch etwas und gönnen uns dann einen Kaffee in der AIDA Lounge, begleitet von einem Spiele-Marathon. Aber was soll ich sagen, wie gewonnen so zerronnen, ich beginne mit 0 Punkten und ende auch so…
Ein Steak der Extraklasse
Zum Abendbrot haben wir uns heute zu einem ordentlichen Steak im Buffalo Steak House angemeldet. Und das klappt auch. Es ist gar nicht so einfach, ein so exzellentes Rinderfilet zu bekommen. Fraglos hat das Fleisch in den Buffet-Restaurants meist auch eine gute Qualität und ist nicht ansatzweise mit Discounter zu vergleichen. Aber die Qualität, die es hier im Steak House gibt, ist unvergleichlich. Und so lassen wir uns das Fleisch auf der Zunge zergehen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Das gibt mir Gelegenheit für einen Exkurs. Europäische Nachbarn bemängeln oft, dass Deutsche sich viel zu sehr an Billig-Essen gewöhnt haben und nicht mehr so auf Qualität achten. Da wird Fleisch beim Discounter gekauft, das nichts mehr gemeinsam hat mit dem Geschmack und der Konsistenz von richtigem Fleisch. Hauptsache billig. Hier ein Plädoyer für mehr Qualität und Geschmack: Einfach das Geld für das Billig-Essen sparen und nicht jeden Tag Fleisch essen, dafür dann von dem gesparten Geld einmal die Woche richtig gutes Fleisch auf den Teller. Das nimmt sich preislich nichts und erreicht gleich 3 Dinge: Zum einen eine Qualität, die richtig schmeckt, zum zweiten seltener Fleisch auf der Speisekarte, was der Gesundheit dienlich ist und zum dritten hätten wir gleich die Probleme der Massentierhaltung gelöst, wenn jeder nur noch Qualität kauft, dafür aber seltener.
Deutlich geworden war uns das auch noch einmal bei einer unserer letzten Fahrten in Holland: Das Wassergemüse, das dort in Massen produziert wird, ist ausschließlich für den deutschen Markt bestimmt. Uns wurde gesagt, dass kein Holländer sowas anrühren würde…
Zurück zum Steak, natürlich sind Ofenkartoffel und Grillgemüse von ebenbürtiger Qualität und so genießen wir ausführlich. Dazu einen fruchtigen Rosé, alles ist gut.
Zum Abschluss schauen wir uns noch einmal die AIDA Stars an. Die Vorstellung der Solisten kennen wir ja schon von letzter Woche, aber nachdem wir sie nun schon in so mancher Show gesehen haben, ist es interessant, noch einmal die Hintergründe der einzelnen Künstler zu hören, denn nun sehen wir sie schon mit anderen Augen.
Morgen sind wir dann in Korfu.
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