Transatlantik 1 mit AIDAbella, Hamburg 05.04.14 Morgens
Es schaukelt und schaukelt. Ein kleines Mädchen würgt einsam in eine Papiertüte. Ja, wir machen mal wieder eine Kreuzfahrt. Und nein, wir sind eigentlich noch gar nicht auf dem Schiff…
Von der Karibik nach Mallorca
AIDAbella 2014
3 Uhr. Morgens. Eine Zeit, die es eigentlich gar nicht geben sollte. Zumindest nicht, wenn zu dem Zeitpunkt der Radiowecker angeht. Genauer gesagt: Der Radiowecker mit den 3-Uhr-Nachrichten und gleichzeitig das Handy mit der AIDA-Auslaufmelodie. Doppelt hält besser und falls der Strom ausfällt, geht das Handy trotzdem an. So ist der Plan und so klappt das auch. Dabei sollte uns die AIDA-Melodie schon in die richtige Stimmung versetzen. Aber so ergreifend es ist, zu dieser Melodie aus einem Hafen auszulaufen, so nervig ist sie im Bett, wenn man eigentlich nur weiter schlafen will.
Schließlich siegt aber die Freude auf die Reise und wir schaffen es nicht nur alle aus Bett und Bad, sondern erreichen auch relativ komplikationsfrei das Auto. 3 Koffer haben wir gestern schon bis an die Grenze der erlaubten 23kg gepackt, den 4. müssen wir nur noch zumachen – der ist dann aber natürlich zu schwer. Zwei Kinderbücher weniger, bisschen was in die Rucksäcke verschoben – bei 8,5°C und trockenem Wetter geht es los Richtung Hamburg.
Die Straßen sind mitten in der Nacht noch leer, aber je näher wir Hamburg kommen, desto kühler und nasser wird es. Pünktlich um kurz vor 6 erreichen wir den Flughafen bei strömendem Regen, finden im reservierten Parkhaus einen Platz direkt am Ausgang gegenüber den Terminals und das Abenteuer kann losgehen.
Wabern am Flughafen
Den Check-In haben wir bereits gestern im Internet gemacht. Das hat den Vorteil, dass wir nur noch an den Gepäck-Abgabe-Schalter müssen, in diesem Fall aber auch den Nachteil, dass wir dort plötzlich in einer langen Schlange eingeklemmt sind, während an den normalen Schaltern nichts los ist…
Auch Sicherheitskontrolle läuft wieder reibungslos. Muss man eigentlich als Grund-Qualifikation für diesen Job eine gewisse Muffeligkeit mitbringen?
Am Gate heißt es dann wieder: Schnell ein Sandwich holen und dann lange warten.
Uns gegenüber sitzt ein kleines Mädchen, das unsere Freude nicht ganz so teilt, sondern still vor sich hin in eine Papiertüte würgt. Wir meinen zu riechen, wie uns sanft Dämpfe von Erbrochenem umwabern. Zum Glück sind die Eltern dabei ganz unaufgeregt: das Mädchen bricht halt vor sich hin, das ist ja an sich ein allein ablaufender Reflex, was sollten Eltern dabei helfen? Zumindest strahlen diese Eltern eine solche Haltung aus…
Ungeklärte Koffer-Fragen
Zum boarding hat sich airberlin etwas Neues überlegt: Heute dürfen alle Eltern mit Kindern zuerst. Das ist prima und so nehmen wir unsere Plätze ohne Stau ein.
Damit versöhnt mich airberlin wieder etwas – zu dem Zeitpunkt weiß ja auch noch keiner von uns, was uns in München erwartet. Dazu später. Zunächst zur Versöhnung: wie fliegen heute von Hamburg nach München und von dort nach La Romana. Ich wollte nun gern vorher wissen, ob wir dazu in München erst unsere Koffer wiederholen müssen und neu einchecken müssen. Da ich das sicherheitshalber schriftlich haben wollte, habe ich nicht die Hotline angerufen, sondern airberlin so eine neumodische E-Mail geschrieben. Dabei wurde ich gleich von denen darauf hingewiesen, dass die Antwort 14 Tage dauern kann. Das wunderte mich zwar und ich glaube nicht, dass man sich das sonst in der Privatwirtschaft erlauben kann, aber ist ja noch genug Zeit. Nach ziemlich genau 14 Tagen kam dann auch eine Antwort, allerdings mit einer Nachfrage, die man auch problemlos aus den von mir mitgeschickten Flugdaten hätte beantworten können. Also hab ich die Frage beantwortet, nun reichte aber die Zeit nicht mehr, um erneut 14 Tage zu warten und so schauen wir mal, was heut so passiert. Nein, airberlin, das geht wirklich besser…
Naja, nun geht es jedenfalls nach München. Der geneigte Leser der bisherigen Reiseberichte hat ja miterlebt, wie wir uns zu regelrechten Flug- Profis entwickeln, und von der anfänglich berechtigten Skepsis, was die Frage angeht, ob der Mensch zum Fliegen bestimmt ist, ist selbst bei einem ungewöhnlich schaukeligen Flug heute nichts mehr übrig. Oder wir sind einfach zu müde, irgendetwas zu merken…
Weiter geht es dann in München.
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