Westeuropa 9 mit der AIDAsol, Cádiz 26.08.15
Heute genießen wir mal nicht auf dem Meer, sondern im Meer und am Strand. Wie in Hamburg retten uns dabei die Regenschirme. Und wir verzichten den Spaniern zuliebe auf das Meerverdampfen. Beim Entdörren hilft dann Orangensaft.
Aus der Elbe in die Fjorde, Westeuropa hinunter bis nach Gran Canaria
AIDAsol 2015
Wir kommen eine halbe Stunde früher als die geplanten 12 Uhr an. Was nichts damit zu tun hat, dass die Uhren heute Nacht wieder einmal eine Stunde vorgestellt wurden. Von weitem schon ist Cádiz zu sehen, mit mehreren Festungen, einer langen Festungsmauer, der Kathedrale, vielen Türmen. In der Morgensonne sieht das alles richtig schön aus.
Es könnte voll werden
Zum Hafen hin fahren wir an der neuen Hängebrücke vorbei, deren Bau wir aktiv verfolgt haben. Waren bei unserem ersten Besuch nur die Stelen errichtet, konnten wir die letzten Male beobachten, wie die Fahrbahn immer weiter vorgeschoben wird, jetzt ist sie durchgängig, aber noch nicht eröffnet. Neben uns im Hafen liegt bereits die P&O Azura, die einiges größer ist als wir. Das bedeutet für uns heute Nachmittag rechtzeitiges Aufbrechen, wir können uns gut erinnern, wie lang bei den letzten Besuchen die Schlangen vor den Sicherheitskontrollen an Land waren, wenn die Gäste abends zum Schiff zurück wollten. Beim letzten Mal waren es amüsante Amerikaner in der Schlange, mal sehen, wie es die Briten halten.
Diesmal telefoniert die Dame auf dem Balkon neben uns beim Einlaufen nicht, sondern wir bekommen nur die SMS vorgelesen. Dafür beschwert sich ein älterer Herr unter uns lautstark telefonisch über die Zusammensetzung der Gäste und dass es jetzt ruhig zu Ende sein könnte, aber nun ja noch weiter nach Casablanca geht. Tja, es ist schon wahr, im Gegensatz zu der Norwegenfahrt, bei der Senioren dominierten, sind es jetzt eine Vielzahl junger Leute und junger Familien. Nur ein kleinerer Teil Senioren. Und wir.
Heute geht es mal durch die Stadt nach links
Ein bisschen Zeit ist noch, den Reisebericht zu schreiben, bis das Schiff freigegeben ist und wir uns dann aufgrund der knappen Zeit gleich auf den Weg machen. Die letzten Male sind wir immer vom Hafen aus rechts entlang der Promenade und an wundervollen kleinen Parks bis zu dem kleinen Stadtstrand an der Nordwest-Seite der Halbinsel gegangen und von dort zu Kathedrale und durch die Stadt. Diesmal schauen wir uns den kilometerlangen Strand links vom Hafen auf der Landzunge Richtung Festland an.
Vom Schiff herunter müssen wir nicht wie sonst erst den langen Weg an der Hafenkante und dem Nachbarschiff vorbei zum Ausgang, sondern direkt vor dem Schiff ist ein neues Terminal gebaut, durch das hindurch wir mitten auf den Plaza de San Juan de Dios fallen. Dieser ist sehr nett gestaltet mit Brunnen, die zu unterschiedlichen Rhythmen Wasser spenden, mit Palmen, mit Restaurant-Sitzflächen, mit Rathaus.
Hinter den Fassaden ist es schön
Von hier wenden wir uns durch kleine Straßen Richtung Südwest. Die Häuser geben im Erdgeschoss nicht viel her, aber es lohnt sich der Blick nach oben und nach hinten: Oben sind oft hübsche Fassaden, schön gestaltete Balkone. Wo der Blick durch eine schmucklose Tür frei ist, sehen wir wunderschöne Innenhöfe, tolle Treppen, viel Grün. Ganz anders als das triste Schuppenflair in Augenhöhe.
Nach kurzer Zeit kommen wir am Plaza de la Constitución an mit dem schönen Original-Stadttor Puerta de Tierra. Daran entlang sind es nur noch ein paar Schritte bis zur Promenade. Hier ist die Fläche auf der Wasserseite neu mit jungen Palmen gestaltet. Das geht dann über in einen straßenbreiten, gepflasterten Weg hinunter zu einem feinen Sandstrand. Dieser führt entlang von Toiletten, einer Erste-Hilfe-Station, Restaurants, einer Dusche, Fußwaschstellen. Der Strand ist unterhalb der Promenade, ein gepflasterter Weg führt direkt an der Promenadenmauer entlang. Es ist hier absolut sauber und es liegen schon hunderte Leute am Strand, dadurch ist es hier aber höchstens erst halbvoll. Viele haben sich Liegen und riesige Sonnenschirme mitgebracht.
Ein toller Sandstrand
Ein Spaziergang am Wasser entlang zeigt, dass an einer Ecke der Strand zwar so schmal wird, dass nur noch eine Wendeltreppe zur Promenade hoch oben möglich ist, dahinter geht der Stand aber kilometerlang weiter. Hier wo wir liegen führen Buhnen ins Meer hinein, abgegrenzt durch Bojen. Es gibt Rettungsschwimmer und eine grüne Fahne ist gehisst.
Um uns herum liegen so einige weiß-gelb gestreifte AIDA-Poolhandtücher. Vor uns im Wasser sind unzählige Menschen, dann kommt ein Abschnitt, wo kaum jemand im Wasser ist. Der Grund sind braune Algen im Wasser, die aber nur an diesem Abschnitt vorkommen. Dann wieder ein Abschnitt mit unzähligen Menschen, hier ist auch der Strand richtig voll, vor allem mit spanischen Familien.
Ab ins Wasser – aber langsam
Ansonsten ist das Wasser absolut klar, der Sand sehr fein. Es gibt eine Linie, an der eine schöne Welle zerplatzt. Die Strömung ist ausgesprochen gering, deshalb ideal auch für Kinder. Und das Wasser ist herrlich. Zunächst liegen wir auf unseren Handtüchern in der prallen Sonne bei 26°C. Die ist aber dermaßen heiß, dass wir zum 2. Mal auf unserer Reise zu den in weiser Voraussicht mitgebrachten Regenschirmen greifen. Zuletzt war das in Hamburg (bei den Orkanböen in La Coruña waren diese weniger nützlich), hier jetzt retten sie unseren Kopf vorm Kochen. Und dann ist das Wasser ideal zur Abkühlung. Es ist nur wichtig, langsam hineinzugehen, sonst könnte es passieren, dass wir so durch die Sonne aufgeheizt das Meer zum Verdampfen bringen und das wär ja auch nicht schön für die Spanier.
Der Weg zum Wasser ist allerdings eine echte Mutprobe, weil der Sand derart heiß ist, dass wir unter den Füßen Brandblasen bekommen. OK, nicht wirklich, aber es fühlt sich so an. Dafür allerdings fordert die Sonne an anderer Stelle ihren Tribut. Der geneigte Leser erinnert sich sicherlich an Linsenschutzbraun, Glatzenbratprophylaxe und gefühlt LSF 10.000. Trotzdem gibt es da eine Stelle so unterhalb des Po, die dieses Jahr noch keine Sonne bekommen hat und genau da reichen alle Vorsichtsmaßnahmen nicht: Ein brennender roter Streifen entsteht.
Aber dann einfach ins Wasser legen, treiben lassen und abkühlen. Herrlich!
Neben uns eine Teenie-Gruppe geht dann bald und fällt dadurch unangenehm auf, dass sie zig leere Getränkedosen zurücklassen. Das macht sonst keiner hier am Strand, sondern nur diese Gruppe mit weiß-gelb gestreiften Handtüchern.
Wieder eine Schlange vorm Terminal
Leider müssen wir auch irgendwann gehen, schließlich wartet das Schiff nicht auf uns und ich mag es nicht, im letzten Augenblick zu kommen. In 20 Minuten sind wir wieder am Terminal. Damit ist klar, dass dieser Strand, den wir nun für uns entdeckt haben, nicht nur viel schöner ist, als der Stadtstrand, an dem wir sonst immer waren, sondern auch viel näher.
Wie befürchtet hat sich vor dem Terminal wie beim letzten Mal eine endlose Schlange gebildet, obwohl das andere Schiff ja einen eigenen Eingang hat. Ausgetrocknet wie wir alle sind, stehen wir nun in der Sonne und dörren langsam vor uns hin. Die Ursache ist wieder die Genauigkeit, mit der jeder in der spanischen Sicherheitsschleuse untersucht wird, nicht auf jedem Flughafen haben wir das so gründlich erlebt.
An Bord schaffen wir gerade mal unseren Latte Macchiato Caramel. Dann wird es Zeit zum Entsanden. Rucksack und Handtücher ausschütten. Klamotten durch die Waschmaschine ziehen. Und ausgiebig duschen. Das ist ein tolles Gefühl, nach so einem Sonnentag im Meer und am Strand frisch geduscht zum Essen zu gehen. Und dort die gesamten Vorräte von Orangensaft zu entsorgen zum Entdörren.
Danach schauen wir uns noch einmal die Exklusiv-Show „Fata Morgana“ an. Diese ist wirklich toll gemacht mit ihrer Fülle an Kostümen und Choreographie.
Die nächste Etappe sind 361 Kilometer bis Casablanca.
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!