Ahoi Tour ab Kiel mit der AIDAprima, Stockholm 12.08.21

Unser einziger Ausflug auf dieser Reise gefällt uns besonders gut: Es geht mit dem Boot durch Stockholm. Somit haben wir vom Wasser aus noch einmal eine ganz andere Sicht auf diese schöne Stadt. Zu Abschluss versammeln wir uns dann, um gemeinsam noch einmal die Fahrt durch die wunderschönen Schären zu genießen.

Schloss Stockholm 21.08.12 - Die erste Ostsee-Fahrt nach Corona-Pause AIDAprima

Erste Kreuzfahrt unter Corona-Bedingungen
AIDAprima 2021

Heute werde ich zum Revoluzzer und versuche beim Frühstück statt der üblichen Senf-Dill-Sauce meinen geliebten Meerrettich zum Lachs zu bekommen. Was gelingt! Mit Tränen in den Augen genieße ich das. Nun, weniger Freudentränen, sondern der Meerrettich ist viel und rein.

Stockholm 21.08.12 - Die erste Ostsee-Fahrt nach Corona-Pause AIDAprima

Gedanken vor dem Ausflug

Heute nun endlich unser einziger Ausflug, eine Bootsfahrt durch Stockholm. Auch ein geführter Spaziergang wäre noch möglich gewesen, das haben wir aber schon gemacht in einer weit in der Vergangenheit liegenden Zeit, als Ausflüge auf eigene Faust noch möglich waren, die Älteren unter der Leserschaft erinnern sich sicher.

Bis dahin ist aber noch etwas Zeit und so lesen wir erst einmal auf dem Balkon oder schreiben Reiseberichte, letzteres auch auf dem Balkon. Weiterhin mit Blick auf eine Fabrikhalle. Diese hat auch einen umlaufenden Balkon und auf diesem sitzen jetzt lauter junge Leute zum Mittag. Doch ich schweife ab.

Ein bisschen erschreckend ist es, schon an die Abreise erinnert zu werden, zum einen, indem alle aufgefordert werden, sich einen Zeitslot zum Check-out geben zu lassen, sofern noch nicht vorab geschehen und zum zweiten weil kostenpflichtige Antigen-Tests für Ungeimpfte angeboten werden, die diese bei Einreise nach Deutschland zwingend vorweisen müssen.

Ausflüge werden seit einigen Jahren nicht mehr einzeln aufgerufen, sondern jeder ist selbst dazu angehalten, sich im Bordportal darüber zu informieren, ob es geänderte Startzeiten gibt. Das ist nicht ganz so einfach, weil ich das Bordportal eher unpraktisch und unübersichtlich finde, aber es gelingt schließlich: Unverändert geht es um 14 Uhr los.

Stockholm 21.08.12 - Die erste Ostsee-Fahrt nach Corona-Pause AIDAprima

Erster Bodenkontakt auf dieser Reise

Überall wird darauf hingewiesen, dass man sich nicht früher als 5 Minuten vor Beginn einfinden soll, um Häufchenbildung am Ausgang zu vermeiden und weiter ausreichende Abstände gewährleisten zu können. Das machen wir und sind pünktlich 15 Minuten vorher auf Deck 3. Personalausweis und negatives PCR-Testergebnis haben wir dabei, das muss hier an Land mitgeführt werden.

Am Ausgang sind tatsächlich nur vereinzelte Gäste, es wird kurz Fieber gemessen, die Bordkarte wird erst einmal eingelesen, um zu prüfen, ob wir wirklich einen Ausflug haben, dann das übliche Einlesen der Bordkarte beim Ausgang und dann verlassen wir das erste Mal auf dieser Fahrt das Schiff.

Vor dem Schiff sammeln sich dann nur zwei Gruppen, zum einen die Radfahrer und zum anderen unser Ausflug. Da das recht leicht auseinanderzuhalten ist (die Radfahrer sind an den Fahrrädern in der Hand zu erkennen), stehen wir in der richtigen Gruppe, kurz nach 14 Uhr sind alle vollzählig. Hier wird die Bordkarte das 3. Mal eingelesen als Anwesenheitskontrolle.

Mit dem Ausflugsboot Richtung Innenstadt

Dann geht es nur ein paar Schritte um ein Terminal-Gebäude herum und schon gehen wir auf ein kleines Ausflugsboot direkt an unserem Pier. Das Boot ist ruckzuck gefüllt, wir werden informiert, dass wir die Masken während der gesamten Zeit tragen müssen, weil keine ausreichenden Abstände einzuhalten sind. Machen auch alle problemlos, nur ein einziges Mal muss jemand daran erinnert werden, dass das Ding deshalb Mund-Nasen-Schutz heißt, weil es auch über die Nase muss.

Stockholm 21.08.12 - Die erste Ostsee-Fahrt nach Corona-Pause AIDAprima

Das Boot ist komplett geschlossen mit einem Glasaufbau. Oben ist das Dach geöffnet für frische Luft und die Fenster an der Seite können zur Hälfte aufgeschoben werden. Das macht das Fotografieren nicht ganz leicht, aber die Rundumsicht ist gut. Dabei haben wir herrlichen Sonnenschein bei 23°C.

Los geht es also direkt vor unserem Schiff zunächst entlang der Fährlinie auf dem großen Meeresarm. Da schaukelt es noch ganz ordentlich, besonders wenn die zahlreichen Schnellboote schneller als erlaubt an uns vorbeifahren.

Wie in der Hafencity

Nach einiger Zeit biegen wir dann aber in die Stadt ein. Da Stockholm auf 14 Inseln gebaut ist („Venedig des Nordens“), gibt es genug Wasser, um hindurchzufahren. Im ersten Bereich sind viele alte umgebaute oder neue Gebäude entstanden, die ähnlich der Hafencity in Hamburg nun teure Eigentumswohnungen bieten. Das sieht sehr gut aus, und bedeutet eine erhebliche Lebensqualität, hier eher für jüngere Menschen. Auch Hotels in ehemaligen Werkhallen kennen wir aus Hamburg.

Auch die Hochhäuser am Hafen, gegenüber unserem Schiff sehen wir jetzt mit anderen Augen. Hielten wir diese zunächst für blöde Hochhäuser, wissen wir jetzt, dass es eine extrem teure Wohngegend mit tollen Blick über das Wasser ist. Ein genauerer Blick zeigt dann auch, dass die Architektur verspielter ist als wir erst dachten.

Das Schloss vom Wasser aus

Schärengarten Stockholm 21.08.12 - Die erste Ostsee-Fahrt nach Corona-Pause AIDAprima

Weiter geht es dann an Inseln mit richtigen Palästen und Parks vorbei in die Altstadt. Auch hier gewaltige alte Häuser und natürlich das Schloss. Dies hier kennen wir schon von unserem Spaziergang bei unserer Fahrt mit der AIDAdiva im Juli 2018. Aber wenn man vor den Häusern spazieren geht, ist das ein ganz anderer Blick als mit Entfernung vom Wasser aus. Das ist uns schon an anderer Stelle aufgefallen, besonders in St. Petersburg oder Amsterdam, vor allem aber natürlich in New York, wie anders und interessant eine Stadt vom Wasser aussieht.

Diesen Blick nun genießen wir sehr und meinen, dass allein deshalb dieser Ausflug keine Resterampe ist (wir hatten ja berichtet, wie schwer es war, überhaupt noch Ausflüge buchen zu können), sondern ein richtig schöner Ausflug.

Natur und Stadt nah beieinander

Zurück geht es dann von der Innenstadt durch einen Kanal mitten durch einen ausgedehnten Park. Hier ist zwar weniger zu sehen, aber es ist wunderschön ruhig. Wie dicht hier in Stockholm Innenstadt und ruhige Natur beieinander liegen. Von Stockholms 216 Quadratkilometer Fläche sind 1/3 mit Wasser, 1/3 mit Stadt und 1/3 mit Parks und Wäldern bedeckt.

Pünktlich nach 2 Stunden kommen wir wieder am Schiff an. Unsere Tour-Führerin ist deutschsprachig und plappert munter drauf los, wodurch wir viel über die Sehenswürdigkeiten, aber auch das Leben in Stockholm erfahren.

Auf dem Weg an Bord wird wieder Fieber gemessen, dann sausen wir ins Café Mare, denn wir haben noch Durst auf einen Kaffee und schon in weniger als einer Stunde legen wir ab.

Schärengarten Stockholm 21.08.12 - Die erste Ostsee-Fahrt nach Corona-Pause AIDAprima

Wunderschöne Inseln bis zum Sonnenuntergang

Pünktlich um 17 Uhr versammeln wir uns auf den Balkonen. Unser Ältester hat den Balkon neben uns, und die Kleinen aus den Innenkabinen kommen nun hinzu, damit alle die Ausfahrt aus den Schären genießen können. Diese verzögert sich aber um fast eine halbe Stunde, weil es leider noch einen Notfall gibt und jemand von einem Krankenwagen abgeholt werden muss. Das tut uns sehr Leid, und als der Krankenwagen weg ist, bleiben am Pier nur ein Rollstuhl und zwei Koffer zurück, um die sich eine Hafenmitarbeiterin kümmert.

Logischerer Weise schauen wir diesmal auf die andere Seite als bei Einfahrt. Diesmal verfolgen wir die Fahrt auch auf dem Handy und können so noch einmal besser nachvollziehen, wo wir gerade sind und in welchen Schlangenlinien wir uns durch die vielen Inseln bewegen.

Zunächst fahren wir durch Stockholmer Vororte mit lockerer Bebauung von teils prächtigen Einfamilienhäusern, dann wird die Bebauung immer dünner, bis wir die auf der Hinfahrt beschriebenen Schwedenhäuser einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Inseln sehen. Manche Häuser bilden ein ganzes Ensemble mit großem Wohnhaus etwas über dem Wasser, kleinem Häuschen am Wasser und Bootshaus am Steg, Das alles dann natürlich in gleichem Stil und Farbe.

Manchmal weitet sich das Wasser zu richtigen Seen aus, manchmal gibt es zwischen den Inseln nur eine schmale Fahrrinne und die Bäume scheinen fast zum Greifen nah, Besonders diese Strecken versuche ich mal in einem Film einzufangen, indem ich die Kamera an die Balkonwand angeschraubt habe.

Es ist wunderschön und einmal mehr können wir uns vorstellen, mit einem kleinen Boot durch die Schären abseits der großen Schifffahrtslinien zu fahren. Wir suchen uns bei den zahlreichen kleinen Booten um uns herum schon einmal das richtige aus.

Langsam sinkt die Sonne und irgendwann sehen wir gegen die Sonne nur noch schwarzen Hintergrund. Deshalb machen wir uns ungewohnt spät auf den Weg zum Essen. Diesmal ins Weite Welt Restaurant, da haben wir hinten weiterhin einen schönen Blick auf die nun äußeren Schären.

Papa muss gestoppt werden

Zum Abschluss spielen wir dann noch eine Runde „Dog“, bei dem wir durch Intrigen um den sicheren Sieg gebracht werden. Merke: Gewinnen tut diejenige, die am lautesten von sich ablenkt: „Papa gewinnt gleich und muss unbedingt gestoppt werden“.
Da wir wieder direkt am Theatrium sitzen, werden wir diesmal unterhalten von einem „Wohnzimmerkonzert“ der Band Wonderland.

Die letzte Etappe sind 1.078 Kilometer bis Kiel, morgen ist aber erst einmal Seetag.

Stockholm


Schärengarten Stockholm



Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!

Bisher keine Bewertungen
Sonnenaufgang in den Stockholmer Schären
Der Gewinn des letzten Tages