Von Teneriffa in die Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Pointe-à-Pitre / Guadeloupe 07.11.22
AIDA gönnt uns heute das stylische Frühaufsteher-Frühstück im Beach-Club. Mit dem mysteriösen Hausmeister-Auftreten. Und Dank Unwetter-Warnung auch noch mal unser normales Frühstück im Anschluss. Pünktlichkeit, Sonnenmilch und gute Vorbereitung nutzen nichts gegen die Natur, auch Ärger über AIDA-Frechheits-Umbuchung nicht, das Riff fällt aus.
Wundervolle Strände, türkises Meer und Regenzeit in der Karibik
AIDAperla 2022
Heute Nacht war es wieder besonders schwül und wir sind schweißgebadet, als der Wecker um 5:30 Uhr klingelt.
Der Mythos vom Aufmarsch der Hausmeister
Um 6 Uhr sind wir die ersten im Beach Club. Überall betätigen sich Menschen schon sportlich und joggen über den Parcours.
Das machen wir nicht.
Dafür beobachten wir aber ein seltenes Phänomen, über das viele Mythen im Umlauf sind und das nur selten ein Mensch gesehen hat: Der Aufmarsch der Hausmeister. In einer unendlichen Reihe strömen sie einer nach dem anderen im Blaumann durch eine Tür und versammeln sich am Pool, um hier die Schutznetze zu entfernen und den Pool für den Tag vorzubereiten.
Sollten diese Sätze dem geneigten Leser bekannt vorkommen, ja, ich gestehe, diese habe ich der Serie „Scrubs – die Anfänger“ geklaut.
Frühaufsteher-Kaffee im Beach Club
Wir sind dann aber nicht die ersten im Beach Club, das denken wir nur, mindestens 20 andere sind schon vor uns da. Es geht dabei um den Frühaufsteher-Kaffee. Ein Mitarbeiter schenkt Kaffee aus und es sind kleine Croissants im Angebot.
Hier schlagen wir ordentlich zu. Denn heute wird es nichts mit Ei, Lachs, Früchteteller und Schinken. Es gibt nur diese trockenen Croissants, dafür aber satt.
Dreiste Masche bei den AIDA-Ausflügen
Und damit kommen wir zu dem Ärgernis, das ich gestern Abend schon angedeutet habe. Um 19 Uhr hing ein Brief an unserer Kabinentür, dass der Ausflugsname und die Ausflugszeit sich geändert haben. 8:30 Uhr statt 10:30 Uhr. Wir fegen sofort an die Rezeption, denn die eigentlich zuständigen Ausflugscounter haben soeben geschlossen.
Was daran so ärgerlich ist: Wir buchen niemals so frühe Ausflüge, denn wir müssen im Alltag immer früh aufstehen und im Urlaub wollen wir ausschlafen. Außerdem entgeht uns damit das luxuriöse Frühstück, denn das Casa Nova öffnet für so einen frühen Ausflug zu spät.
Natürlich ist das alles machbar und wir machen das auch. Was daran aber wirklich ärgert ist eine gewisse Dreistigkeit von AIDA: Wir bekommen an der Rezeption die Auskunft, dass Stornieren bis maximal 48 Stunden vor Ausflug geht und dass AIDA immer das Recht hat, Ausflugs-Zeiten zu verlegen. Ja, das haben wir unterschrieben. Nur ist das unehrlich: AIDA hat nicht einfach die Zeit vorverlegt, sondern unser Ausflug wurde zweimal angeboten: Einmal um 8:30 Uhr und einmal um 10:30 Uhr. Vermutlich sind die Ausflüge nicht voll geworden und deshalb ist unser Ausflug gestrichen und wir sind in den früheren Ausflug umgebucht worden. Deshalb auch die Namensänderung des Ausflugs, nun heißt er, wie der frühe Ausflug die ganze Zeit hieß. Solche Verarsche können wir nicht leiden und ich bin überzeugt, dass das eben nicht durch die AGB gedeckt ist. Nur wer wollte das einklagen.
Im Übrigen wäre das kein Problem, wenn wir gefragt worden wären und nicht über uns entschieden worden wäre.
Nebenbei wird gesagt, dass das schon seit Tagen feststeht (dann hätte man uns auch vor Ablauf der 48 Stunden informieren können) und das auch seit Tagen im Bordportal stehen würde (stimmt nicht, wir haben täglich geguckt).
Naja, so sitzen wir nun also ganz oben im Beach Club und haben einen tollen Bick über das Meer. Und essen trockene Croissants statt Lachs…
Eine Insel wie ein Schmetterling
Derweil näheren wir uns der Insel an. Während hier Sonne ist, liegt über dem Regenwald-Teil der Insel dicker Regen.
Guadeloupe ist eine Insel, die wie ein Schmetterling aussieht. Die beiden „Flügel“ des Schmetterlings werden durch einen 4 Kilometer langen Landstreifen verbunden. Der östliche Flügel, Grande-Terre, ist kleiner, dort waren wir bei unserer letzten Reise am Strand von Sainte Anne. Der westliche Flügel, Basse-Terre ist bergiger, bewaldeter, dorthin geht heute unser Ausflug.
Zurück zu diesem Ausflug, denn eigentlich freuen wir uns darauf. Es wird der schönste Schnorchel-Ausflug dieser Reise werden, ins Unterwasserparadies von Jacques Cousteau, ein geschütztes Naturreservat. Mit vielen bunten Korallen und umso mehr unterschiedlichen Fischen, Langusten und Schildkröten. 40 Minuten Busfahrt und dann 2 Stunden schnorcheln. Und dann noch ein schöner Strandaufenthalt. Bald geht es los!
Alle Ausflüge gestrichen wegen Unwetter!
Pünktlich werden wir fertig, sind wie gewohnt von Kopf bis Fuß mit riff-freundlicher Sonnencreme eingecremt, haben unsere Badesachen an, den Rucksack vollgepackt, der noch etwas feucht von gestern ist. Auch die Schuhe sind noch leicht feucht, aber alles egal, es geht los!
Und wir haben pünktlich um 8 Uhr die Klinke in der Hand, als der Kapitän eine Ansage in alle Kabinen macht. Das ist ungewöhnlich. Seine Botschaft genauso: Aufgrund der gestrigen Unwetter hier und der vielen Überschwemmungen und da heute wieder Starkregen erwartet wird, müssen alle Ausflüge ausfallen.
Die Behörden haben die Unwetterwarnstufe Orange ausgerufen und es wird dringend vom Betreten von Flussgebieten, Wäldern und Bergen, von weiterem Entfernen vom Schiff wegen jederzeit möglichen Straßensperren, sowie von Ausflugsbooten abgeraten.
Die Agenturen haben schon heute Nacht Bescheid gesagt, aber der Kapitän wollte vermutlich mit seiner Durchsage bis zum letzten Moment warten, da er ja auch die weckt, die keinen Ausflug haben. Individueller Landgang ist möglich. Erst hätten sie überlegt, gleich nach Antigua durchzufahren, aber da sieht es nicht besser aus.
In gleichem Moment erscheinen auch die Absagen im Bordportal. Das allerdings hätte man auch schon heute Nacht machen können, dann hätten wir uns Wecker, Sonnencreme und Frühaufsteher-Kaffee geschenkt.
Trost im Casa Nova
Da sind wir nun doch enttäuscht. Nicht böse, denn dafür kann ja keiner was, aber enttäuscht, weil wir uns so gefreut haben. Und das nach dem Theater mit der Ausflugsverlegung!
Aber damit ist klar: Manchmal muss man auch hart zu sich selbst sein. Also gehen wir ins Casa Nova und Frühstücken nochmal richtig. Jetzt stören nur etwas die Croissants, die schon im Magen liegen.
Ein Rundgang über Deck zeigt keine schöne Stadt: Rund um die Bucht Container, Öltanks, Wohnblöcke, nur vorne am Eingang zur Bucht ein Urlaubsressort und eine Marina im Nebenschluss.
Und es wird dunkler, der Regen ist nahe.
Deshalb ist heute dann als Alternative Balkon angesagt, da sind wir trocken. Zum Lesen bei 28°C.
Ab jetzt machen wir das bei Ausflügen anders
Das gibt uns Gelegenheit, nochmal über unsere Ausflüge nachzudenken. Im Gegensatz zu früher, haben wir mehr AIDA-Ausflüge gebucht, einfach weil es zuverlässiger ist und damit das Schiff im Notfall auf uns wartet.
Das werden wir zukünftig wieder ändern: Nicht wegen der Ausflugsabsage heute Morgen, wie gesagt, für Wetter kann keiner was. Aber dieses unehrliche Umbuchen finden wir eben nicht ehrlich oder zuverlässig. Und dann ist uns immer wieder aufgefallen, dass Strandausflüge eben nicht zum schönsten Strand gehen, sondern nach anderen Kriterien ausgewählt werden. Das geht individuell einfach besser, vielleicht müssen wir auch selbst nach Angeboten der Agenturen vor Ort schauen. Und wir haben ja erlebt, dass Taxen oder Wassertaxis zwar manchmal Geduld fordern, aber eigentlich unproblematisch sind. Und viel günstiger. Schon bei unserer nächsten Kreuzfahrt werden wir das konsequent umsetzen.
Außerdem ist klar: nächstes Mal genauer über die Regenzeit informieren. Wir haben das ja wirklich gut gehabt, weil wir bis Barbados so gutes Wetter hatten, aber alle, die in Barbados aufgestiegen sind, haben davon nicht viel gesehen. Wenn wir es nochmal in die Karibik schaffen, vielleicht ist Januar dann eine gute Zeit. Vorher aber nochmal über die Walwanderungen informieren.
Von der Rezeption zur Bibliothek
Im Laufe des Tages müssen wir dann noch einmal in die Rezeption, weil statt der Erstattung der Ausflugsgebühren diese erst erstattet und dann wieder abgebucht wurden. Wir überlegen, wie das nun schon wieder kommt und ob das mit der Diskussion gestern Abend zusammenhängt, aber der Fehler wird anstandslos korrigiert. Damit haben wir nun wieder Guthaben auf unserem Bordkonto. Die Idee, was wir damit anstellen, ist unterschiedlich, einer plädiert für den Shop, ein anderer für das Rossini. Ich überlasse es der Fantasie des geneigten Lesers zu entscheiden, wer welche Idee hat. Und wer sich durchsetzen wird.
Den Weg zur Rezeption verbinden wir wieder mit einem Caramel Macchiato im Pier 3 Market. Nach der Croissant-Orgie vom Morgen gehen jetzt natürlich keins mehr. Oder vielleicht doch ein kleines…
Ein weiteres Buch können wir in die Bibliothek bringen, heute war ja Zeit zum Lesen. Unsere bisher dort hinterlegten Bücher waren immer nach kürzester Zeit wieder im Umlauf. Ich signiere diese Bücher immer mit der Blog-Adresse, vielleicht bekommt der geneigte Leser ja mal eins in die Hand.
Gewitter beim Auslaufen
Danach geht noch ein bisschen Balkon. Insgesamt waren es zwar einige Schauer im Laufe des Tages, aber hier am Schiff hielt sich das in Grenzen, in anderen Bereichen der Insel muss es schlimmer gewesen sein.
Als wir vor der Zeit um 17:50 Uhr auslaufen und die Bucht verlassen, wird es dann auch deutlich schaukeliger und wir unterqueren ein wildes Gewitter.
Im Weite Welt Restaurant ist das Thema heute „Frankreich“ und wir finden ein paar leckere Sachen.
Und zum Abschluss gibt es tatsächlich endlich eine Show. Allerdings keine neue, sondern die Rock-Show „Addicted to Love“, die wir auf dieser Reise schon einmal gesehen haben.
Die nächste Etappe sind 269 Kilometer bis St. John’s.
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