Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Indischer Ozean 22.04.23
Die Lage eskaliert im Waschsalon, denn es bleibt nur die Wahl: Stinken oder barmherziges Waschen. Das wollen zu viele und so liegen bei manchen die Nerven blank. Dafür ist der Kaffee-Klatsch mit masochistischem Caramel lustig und Spanferkel mit Nutella lecker. Und wir stellen Deck 7 vor.
Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023
Heute ist es nun soweit und die Lage eskaliert.
Nein, es geht nicht um Lachs, den gibt es heute und wie der geneigte Leser weiß, schreibe ich kaum je über Lachs.
Überfüllung im Waschsalon
Es geht um den Waschsalon. Wir sind jetzt fällig.
Das liegt schlicht daran, dass wir zwar 30 Kilogramm Gepäck mit nach Dubai nehmen durften, zurück sind aber nur 20 Kilogramm erlaubt.
Umgekehrt wäre besser.
Die Gepäckreduktion versuchen wir schon fleißig mit Lesen und Hinterlassen der Bücher in der Hemingway Lounge. Und mit Verbrauchen von Sonnenmilch.
Jedenfalls konnten wir nicht so viel Kleidung mitnehmen, dass es für 3 Wochen reichen würde und so bleibt nur kollektives Stinken oder zwischendurch Waschen. Aus Barmherzigkeit gegen andere entscheiden wir uns für letzteres.
Es gibt hier 3 Waschsalons, alle in Höhe des mittleren Treppenhauses zwischen den Kabinen. Und alle schwer zu finden, weil entsprechende Beschriftungen an entscheidenden Stellen fehlen.
Wir finden nach einigen Umherirren den obersten Waschsalon auf Deck 14. Praktisch, weil nur 1 Deck über uns.
Und typisch für uns, weil der kleinste Waschsalon. Nur 4 Waschmaschinen und 4 Trockner, einer davon kaputt. Und eine Traube von Menschen. Die warten aber alle auf die Trockner, so haben wir Glück und bekommen die letzte Waschmaschine.
Auf dem Weg zum Essen schauen wir uns glücklicher Weise noch einmal die anderen Waschsalons auf Deck 10 und 5 an, die sind beide mit je 6 Waschmaschinen und Trocknern größer. Und auf Deck 10 ist weniger los, darüber sind wir gleich noch ganz froh.
Eskalierende Menschen im Waschsalon
Wenn wir aber nun schon auf Deck 5 sind, gehen wir gleich noch im Marktrestaurant frühstücken. Es ist recht voll, aber die meisten sind schon weitestgehend durch, weshalb es am Buffet leer ist.
Lachs gibt es wie gesagt heute auch, auch wenn der so aussieht, als hätte der Koch abends nochmal die Reste vom Boden zusammengefegt.
Danach geht es wieder in den Waschsalon. Unsere Wäsche ist tatsächlich schon fertig, irgendjemand hat sie schon aus der Maschine genommen. Das ist völlig ok, denn die Zeitangaben an der Maschine stimmen nicht und dafür lassen wir extra eine große Tasche an der Maschine, denn viele warten auf das Waschen.
Sieht aber nicht jeder so, die Umstehenden wissen von einem Mann zu berichten, der eben gerade völlig eskaliert ist, weil jemand seine Wäsche angefasst hat, obwohl die Maschine erst seit 2 Stunden fertig war. Leute gibt’s.
Einen Trockner finden wir hier jedenfalls nicht und wie vorhin ist der Raum vollgestellt mit Wartenden.
Also schnappen wir uns die Wäsche und nun kommt uns zugute, dass wir uns vorhin umgesehen haben: im Waschsalon auf Deck 10 finden wir einen freien Trockner. Auch dieser zeigt nicht an, wie lange es dauert, aber als wir nach ½ Stunde zurückkommen, ist alles trocken. Jetzt nur noch 2 Teile bügeln und damit ist die Pflicht des Tages erfüllt.
Nebenbei: Waschpulver wird hier nicht benötigt. Und die Bordkarte auch nicht, da dort wohl irgendein Defekt herrscht, können wir kostenlos waschen, trocknen und bügeln.
Das Trocknen ist aber tatsächlich nötig, denn die Luftfeuchtigkeit ist hier so hoch, dass Trocknen auf dem Balkon schwierig ist.
Auf dem Balkon sitzen wir jetzt nämlich wieder und das Öffnen der Balkontür ist jedes Mal wie Knüppel an Kopp: Feuchtwarme Luft, heute sonnig bei 31 °C.
Wir empfinden das die ganze Zeit schon als drückender als in der Karibik.
Das mag an der Zeit liegen, vielleicht aber auch daran, dass in der Karibik mehr frische Brise war.
So sitzen wir nun wieder den ganzen Vormittag auf dem Balkon, lesen, schreiben und schauen über das Meer.
Rundgang über Deck 7
Und haben nun Zeit, in schöner Tradition das Deck 7 genauer zu beleuchten:
Ganz nach vorne kommt man hier nicht, denn dort sind Teile des Spa-Bereichs samt Außendeck mit Pool am Bug, das ist alles nur über den Spa-Bereich auf Deck 8 zu erreichen.
Auch er obere Teil des Fernsehstudios ist nicht von hier zu erreichen, sondern über Deck 6.
So beginnt das Deck hier mit zwei Bars. Durch diese geht man nicht wie durch alle anderen Bars einfach hindurch, sondern es sind richtige Bar-Räume: die Rock Box Bar und The Cube.
Die Rock Box Bar ist ein Pub mit Live-Rock-Musik, Karaoke und Quiz. The Cube ist eine stylische Nachtbar, die tags auch für Workshops (wie Tanzen oder Cocktail-Technik) genutzt wird.
Davor ist steuerbord der AIDA Fanshop und backbord das Casino mit Casino Bar.
Beide münden in die Street Food Meile, fast rund um die Uhr gibt es Stullen, Currywurst oder Döner. Mit lauter Nischen mit Tischen und Stühlen. Das Essen hier ist inklusive.
In der Mitte dann der 1. Rang des Theatriums mit der Loge 7 Bar.
Auch hier beginnt hinter dem Theatrium die Restaurant-Meile.
Spezialitäten-Restaurants hintereinander
Steuerbord das Beach House, ein Spezialitäten-Restaurant, das wir gestern ja schon genossen und erkundet haben.
Backbord gelangt man durch die French Kiss Bar zum French Kiss – Die Brasserie, dann weiter zum Best Burger @ Sea und durch das Ocean’s Fischrestaurant. Alles Spezialitäten-Restaurants, bei denen das Essen Inklusive ist, Getränke bezahlt werden müssen. Im Beach House und im Ocean’s muss man ganz am Anfang der Reise reservieren, sonst bekommt man keinen Platz mehr.
Ganz hinten dann das Yachtclub Restaurant, ein Buffet-Restaurant. Mit Außenbereich, denn hier schwenkt das Außendeck Lanaideck von Deck 8 herunter. In den Außenbereich ist noch die Lanai Bar integriert.
Deck 7 besitzt auch um das Theatrium herum einen schmalen Außenbereich, der manchmal zu begehen ist.
Kaffee-Klatsch im Theatrium
Unglaublicher Weise vergeht die Zeit auf dem Balkon rasant. Ein paar Zeilen schreiben, ein bisschen lesen, und schon ist Kaffeezeit.
Unsere masochistische Ader kennt der geneigte Leser ja schon und so stehen wir wieder um 15 Uhr am Café Mare und wundern uns, dass sie einfach nicht dazulernen und das Personal erst auffüllen, wenn die meisten Gäste schon frustriert gegangen sind.
Wir halten aber durch, trösten uns damit, dass es einen ganz kleinen (von uns mitgebrachten) Lion zum Caramel Macchiato gibt und nehmen uns vor, wenn wir das nächste Mal abends später Essen gehen, dann zum Kaffee in die Eisbar zu gehen. Was viele andere machen, denn dort ist es voll.
Im Theatrium haben sich der Entertainment Manager und seine Mitarbeiterin zum Kaffee-Klatsch gesetzt. Das wird eine lustige halbe Stunde, in der die beiden über das Leben der Crew plaudern.
Einfahrt in das Rote Meer
Derweil stornieren wir das für heute Abend gebuchte Steakhouse. Da wir jetzt jeden Abend ein Bedien-Restaurant hatten, ist auch Buffet mal eine Abwechslung. Dazu kommt, dass das Fleisch auch in den Spezialitäten-Restaurants sehr gut war und uns das exklusive Frühstück neulich im Steakhouse nicht so überzeugt hat wie sonst. Das holen wir lieber später nach, wenn Buffet zu langweilig wird.
So haben wir noch Qualitäts-Zeit auf dem Balkon, schauen wieder über das Meer und beobachten zwischendurch springende Fische.
Die ganze Zeit über fährt der Kapitän streng in einem Korridor durch den Golf von Aden. Das ist wichtig, weil es hier Felsen mitten im Meer gibt.
Gegen 18 Uhr passieren wir die engste Stelle, eine Landzunge des Jemen. Hier kommen wir dem Land deutlich näher, so dass wir das einmal sehen können. Diese Engstelle, der Bab al-Mandab, ist dann auch die Einfahrt zum Roten Meer.
Leckere Variationen im Marktrestaurant
Ähnlich wie auf den anderen Schiffen hat das Marktrestaurant auch hier zum Abendbrot zwei Essenszeiten. Heute wählen wir die zweite Zeit um 19:30 Uhr und sind überrascht, dass es gar nicht so voll ist. Auf anderen Schiffen ist es zur zweiten Zeit meist voller, weil die Gäste lange auf den Außendecks bleiben oder spät Mittag gegessen haben. Vielleicht liegt es daran, dass hier der größte Teil der Gäste Rentner sind, die traditionell eher früh Essen gehen.
Der geneigte Leser erinnert sich, dass es in den Buffet-Restaurants jeden Abend das Gleiche gibt, um die Gäste zum Restaurantwechsel zu animieren. Aber heute haben wir uns wieder auf das sehr gute Rinderfilet gefreut, dass es hier gibt. Und das ist auch wieder so.
Trotzdem gibt es immer auch leichte Variationen, heute schneidet ein Koch nach Wunsch Spanferkel zu, auch sehr lecker! Und auch Obst, Käse oder Nachtisch wechselt immer wieder. Und dann entdecke ich doch heute einen Koch, der nach Wunsch Crêpes zubereitet. Und daneben eine Nutella-Pumpe. Das ist mein Abend! Und wer dachte, Spanferkel mit Nutella-Crêpe und Grießpudding geht nicht: Doch!
Überfüllung im Theatrium
Heute Abend ist endlich wieder eine Show. 5 der 6 Solisten singen mit Begleitung der Violinistin und des Clowns Country in der Show „Nashville – Just Good Music“.
Nicht immer die bekanntesten Lieder, aber sehr schön.
Hier sehen wir auch die Stärke der neuen LED-Bänder rund um das Theatrium: Hier werden Hintergrundinformationen der Songs eingeblendet. Oder es läuft auch mal der Lied-Text mit. Ob als Souffleuse für die Sänger oder für uns zum Mitsingen, bleibt offen.
Übrigens ist das Theatrium bei jeder Show völlig überfüllt, viele finden keinen Platz mehr. Dafür sind einfach zu viele Menschen an Bord und zu wenig Shows.
Denn kann mir das mal jemand erklären? Wir sind hier schon über 1 Woche. AIDA hat 6 Sänger und Sängerinnen an Bord, die in der ersten Woche jeder genau 1 Song gesungen haben. Hallo? Das ist von der gewerkschaftlich geforderten 4-Tage-Woche weit entfernt.
Auch Morgen ist noch ein Seetag.
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