Transatlantik 1 mit AIDAbella, Castries / St. Lucia 07.04.14
Allein die Einfahrt in unseren ersten karibischen Hafen ist ein Traum. Getoppt wird das noch davon, mit dem Katamaran die Küste entlangzufahren und im absolut klaren Wasser zu baden.
Von der Karibik nach Mallorca
AIDAbella 2014
So früh, wie wir ins Bett gegangen sind, so früh wachen wir wieder auf. Gegen 6 Uhr sind wir wach und so kommt es, dass wir das seltene Schauspiel erleben, in einen Hafen einzulaufen – meist verschlafen wir so etwas… Nach unüberprüfbaren Berichten waren die Kinder sogar schon seit 3 Uhr wach – hat doch noch nicht so gut geklappt mit der Zeitumstellung.
Anlaufen an die Insel
So verfolgen wir vom Balkon mit, wie wir in den Hafen von Castries auf St. Lucia einlaufen. Castries ist eine natürliche Bucht, in der auch größere Schiffe windgeschützt ankern können. Das muss in vergangenen Jahrhunderten ein unglaublicher Anblick gewesen sein: Eine dicht bewaldete Bucht gefüllt mit türkisblauem Wasser, umschlossen von einer Hügelkette, dahinter bewaldete Berge oder kahle, schmale, hohe Vulkankegel.
Ganz so ist der Anblick natürlich nicht mehr: Die Hügel sind voller Häuser, oft aber weit genug auseinander, dass es vor allem immer noch grün ist. Viele Häuser im Kolonialstil und leuchtender Farbe. Der Hafen selbst natürlich eher Hafen mit Containerschuppen, das sieht weniger karibisch aus. Das war bei Einfahrt in die Bucht auch schon so: Die Einfahrt herrlich natürlich, nicht weit davon entfernt aber riesige Industrietanks.
Beim Frühstück wollen sie mich heute wirklich fertig machen: Hallo AIDA, lest ihr nicht meine Reiseberichte? Oder ist es genau darum, dass heute der Lachs fehlt? Als wir ins Marktrestaurant frühstücken gehen, ist gerade der große Ansturm vorbei und viele müssen von Bord zu ihren Ausflügen. Irgendwie hat das die Kellner so fertig gemacht, dass sie heute nicht mit Auffüllen nachkommen. Und statt meinem üblichen Lachs gibt es nur so komische Salzlachs-Stückchen. Ich stecke ja verrückte Flüge, Stranden in München und allerlei menschliche Katastrophen nun schon locker weg – aber wo ist mein Lachs????
Blendende Helle
Nun, falls ich mich von diesem Schlag erholen werde, haben wir heute auch einen Ausflug gebucht. Wir werden uns mit einem Katamaran die Insel vom Meer her ansehen und ein bisschen am Strand baden gehen. Bis dahin haben wir aber noch Zeit und genießen erstmal ein herrliches Wetter sonnig bis wolkig bei feuchtwarmen 29°C.
Zunächst gehen wir nach dem Frühstück erst einmal an Deck, um uns einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen. Und wir sehen rundum ein herrliches – nichts außer gleißendem Licht. Es ist völlig unmöglich, die Augen in dem gleißenden Sonnenlicht aufzuhalten. Es bleibt uns nur die Flucht unter Deck und ein neuer Anlauf mit Sonnenbrillen.
Zum Ausflug treffen wir uns im Theatrium. Von dort gehen wir als Gruppe mit rund 75 Leuten von Bord. Vor dem Schiff müssen wir uns in 2er-Gruppen aufstellen und uns erstmal in eine Gruppenliste der örtlichen Reiseagentur eintragen. Dann geht es los im Gänsemarsch, Hand auf die Schuler des Vordermanns und ein Marschlied angestimmt. Gut, der letzte Satz war jetzt gelogen. Aber das korrekte Aufstellen in 2er-Gruppen und dann so zum Katamaran gehen, ist doch etwas ungewöhnlich…
Mit dem Katamaran nach Pigeon Island
Der Katamaran liegt 100 m hinter dem Schiff. Es handelt sich dabei um ein kleines Schiff mit 2 Rümpfen, einem großen Segel und Motorantrieb. Neben Sitzbänken und der Möglichkeit vorne auf dem Bug zu sitzen gibt es eine Bar und Toiletten (Toilettenpapier nicht in die Schüssel, sondern in einen Plastiksack stecken!). Neben dem Kapitän sind ein Matrose, 3 Bardamen und ein älterer, sehr netter deutschsprachiger Reiseleiter an Bord. Zuerst gibt es eine Einweisung in das korrekte Anlegen der Rettungswesten. Nichts gegen unsere AIDA-Mitarbeiter, aber wenn die karibischen Bardamen das Anlegen vorführen, sieht das eher aus wie ein exotischer Tanz – AIDA, da seid ihr ausbaufähig.
Los geht es entlang der Küste nach Norden. Wir haben im Vorfeld überlegt, ob das wirklich so eine gute Idee ist, hört man doch von AIDA-Reiseberichten aus Italien immer wieder, dass die Gäste sich beim Übersetzen auf Inseln reihenweise übergeben. Das ist hier aber überhaupt kein Problem. Der Katamaran fährt sehr schnell, aber ganz ruhig. Immer mal wieder spritzt uns Meerwasser um die Ohren, was bei den Temperaturen richtig angenehm ist.
Die Westküste von St. Lucia ist dicht bewaldet, kleine Orte mit lockerem Hausbestand liegen dazwischen, manchmal in Berge gebaut. Viele Hotels, aber keine Betonklötze, sondern im Stil angepasst. Sandstrände wechseln ab mit Felsküste. Nun darf man aber nicht die Reisekatalog-Bilder mit Kokospalmen am strahlend weißen Strand vor Augen haben. Von weitem könnte es genauso eine dicht bewaldete Insel in Europa sein. Von nahem sieht man dann natürlich, dass das Wasser klarer, die Bäume und Vögel darin exotischer und die Häuser karibischer aussehen.
Unser Ziel ist Pigeon Island („Taubeninsel“), eine kleines Naturreservat im Norden von St. Lucia, einst Rückzugsgebiet der Kariben-Indianer und Piratenversteck. Heute ist die Insel, die vor allem aus einem großen Berg besteht, über einen künstlichen Damm mit dem Festland verbunden. Am Rand dieses Damms liegt unser Ziel: Ein kleiner Sandstrand direkt am Berg. Der Katamaran fährt direkt an diesen Strand, wir waten 3 Schritte an Land und finden dort bereits Liegen vor. Jeder schnappt sich eine und nun haben wir 2 Stunden Zeit für Sonne und Baden.
Der Strand ist groß und rund. Direkt neben uns ist ein Ponystall, an dem Reiten am Strand zum Festland hin angeboten wird. Der Damm neben uns zum Festland rüber ist gar nicht als künstlicher Damm zu erkennen, sondern sieht aus wie ein langgezogener Stand. Zusammen bilden Festland, Damm und Insel eine riesige ruhige geschützte Bucht.
Hinter uns der Berg der Insel, über den man unter Bäumen wandern könnte. Rund um den Strand stehen exotische Bäume mit großen ledrigen Blättern. Einzelne Bäume stehen in voller rosaroter Blüte.
Der Stand selbst ist feinsandig, von der Farbe eher dunklerer Sand, aber nicht schwarz und abfärbend wie auf manchen Vulkaninseln. Dadurch ist der Sand auch nicht so heiß und problemlos barfuß zu durchwandern.
Der Sand geht auch so ins Meer weiter, nach ein paar Metern durchsetzt von Steinen und Felsen. Diese allerdings nicht so scharfkantig, wie wir das beispielsweise aus Kroatien kennen, sondern ganz glatte Steine, von einer Algenschicht bewachsen. Der Grund fällt nur sehr langsam ab und ist durch das klare Wasser sehr gut zu sehen. Durch die geschützte Buchtlage gibt es keine Strömung und keine Wellen, so ist das auch für kleine Kinder ideal. Dann macht das Baden nicht nur den Kindern richtig Spaß und wir genießen das ausgiebig. Tatsächlich sind die 2 Stunden dann auch ganz schnell vorbei.
Pünktlich um 16:15 Uhr holt uns unser Katamaran wieder ab. Auf der Rückfahrt stellt der Kapitän diesmal karibische Klänge auf volle Lautstärke und es gibt neben den Softgetränken (die die ganze Hinfahrt und während des Strandaufenthalts inklusive waren) nun auch Rumpunsch umsonst. Einige werden dann nun auch richtig lustig…
Wir fahren an der Küste wieder zurück, die Abendsonne sinkt bereits tief. In der Ferne taucht die AIDAbella hinter Bäumen auf, das ist jetzt richtig, richtig schön!
Dieser Ausflug ist eine gute Wahl, das würden wir jederzeit wieder machen.
Das Abendprogramm
An Bord nach einem ausgiebigen und sehr leckeren Abendbrot geht es über zum Abendprogramm. Den Anfang macht der Lektor Thomas Laukötter, der uns Hintergründe über die Karibik erläutert. Manches ist ganz interessant, insgesamt hätten wir uns mehr Hintergrundwissen gewünscht. So übersteht auch nur einer von uns den Vortrag vollständig wach…
Dann kommt die Movie-Gala. Dabei singen die 6 Solisten des AIDAbella Show-Ensembles – so hießen die auf unseren bisherigen Fahrten, hier muss es wohl eine Änderung gegeben haben, denn nun heißen sie AIDAbella-Stars – bekannte Filmmelodien, eingerahmt von den beiden Schauspielern, die einen Kinobesuch darstellen. Alte und neue Filmmelodien, alle wohl bekannt und gut dargeboten. Richtig Klasse wird es bei „The Last Unicorn“, da schaffen sie es, uns Gänsehaut zu bereiten.
Im Anschluss soll es auf dem Pooldeck weitergehen mit einem Gastkünstler namens Terrél Woodbury. Dieser Sänger, Tänzer und Choreograph wird angekündigt nicht nur mit seiner tollen Stimme, sondern ist auch dafür bekannt, dass er das Publikum zum Mittanzen bringt und es keinen Zweck hat, sich in hintere Reihen zu verziehen, er fischt jeden raus. Und das ist genau die Stelle, wo wir merken, dass wir ja nun schon viel länger wach sind, als die letzten Tage, aber nun die Müdigkeit wieder durchbricht…
Und tatsächlich schlafen wir sofort ein.
Die nächste Etappe sind 243 Kilometer bis St. George‘s.
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