Von der Liegenmafia bis zu Walen im Steakhaus
Am Seetag sind keine Liegen mehr zu bekommen, das liegt nicht nur an der Liegen-Mafia. Die Ersatz-Show ist halt Ersatz und Wale erregen unsere Aufmerksamkeit im Buffalo Steak House.
Am Seetag sind keine Liegen mehr zu bekommen, das liegt nicht nur an der Liegen-Mafia. Die Ersatz-Show ist halt Ersatz und Wale erregen unsere Aufmerksamkeit im Buffalo Steak House.
Viel hilft viel gegen den Urlaubsend-Depri: Wir versuchen das zumindest mit einer Überdosis Balkon, Sonne, Kuchen und Spielen.
Früh geht es los nach Hause mit nur eingeschränktem Frühstück. Dafür umso mehr Warten: Nach viermal Warten kommen wir so spät an, dass es das schwüle mediterrane Wetter vor uns schafft.
Die Fahrt zur AIDAbella in Kiel führt quer durch den Weltuntergang. Wer diesen übersteht, wird belohnt mit strahlendem Sonnenschein und der Kieler Förde. Parken ist nicht so einfach wegen der Kieler Woche, aber dank guter Tipps elegant gelöst. Nachdem Passagiere vermutlich zwischen den Schiffsmaschinen gefunden werden, geht es dann los durch eine schöne Kieler Förde in den Sonnenuntergang.
Der Tag beginnt mit einem tollen Frühstück auf der Ostsee, führt uns in eine blinde AIDA Lounge, elegant vorbei am Tanzkurs, aber dann endlich ins Fitnessstudio, mündet in einem schönen Oslofjord und nach Erdkundegedanken und erneut kranker Solistin in einem schön beleuchteten Oslo, das nicht ganz dunkel wird.
Dass Oslo so schön ist, hatten wir gar nicht auf dem Schirm: Breite Wege, schöne Alleen. Schloss samt Park, zu dem man ganz nahe herankommt. Schöne Wege am Hafen und eine gut erhaltene Festung, das ist heute unser wunderschöner, sonniger Weg durch diese offene, saubere Stadt. Obwohl wir das ausgiebig genießen, liegt es nicht an uns, dass das Schiff verspätet ablegt und ordentlich schaukelt.
Die Rundfahrt durch Kopenhagen fällt leider buchstäblich ins Wasser. Nun kennen wir Wind und Regen ja von vielen Jahren Dänemarkurlaub und fühlen uns deshalb trotzdem wie zu Hause. Stattdessen können wir viel spielen, ausführlich suchen und uns Gedanken über Meersalz-Honig und Kapitänsdurchsagen machen. Und den letzten Tag würdig begießen, das können wir schließlich nicht dem Wetter überlassen.
Die Zeit ist heute gegen uns und so hakt es hier und da, bis die Rückkehr zu spät ist. Dafür klappt das Parken gut und nur unsere ehrliche Haut hält uns vom neuen Porsche ab. Und das Fazit ist wieder rundum positiv.
Die Anfahrt ist wie immer, aber dann gibt es einen rasanten Start und fremdbestimmte Freiwillige. Fett-Muskeln, die beweisen, dass Masse nicht auszulöschen ist. Und die versehentliche Verwechslung von Traube und Schlange. Eine Gruppe älterer Prolls adoptiert sich selbst in unsere Familie und damit ist mal eben mein Ruf für die ganze Reise zerstört.
Ein wunderbares Frühstück und wir machen uns wieder mit dem Mietwagen auf den Weg über die Insel. Die wieder beeindruckt mit schroffen schwarzen Felsen und bunten Bergen, hübschen Städtchen voller strahlend weißer Häuser und einem tollen Sandstrand.
Bei voller Sonne im Restaurant und auf dem Balkon gibt es keine Alternative: Draußen sitzen, lesen, genießen. Dazwischen ein hartes Match mit den Kindern, das ich eigentlich gar nicht mehr versemmeln konnte. Ein paar Neuerungen, nicht neue Mecker für AIDA und dann endet der Tag wie er beginnt: Mit exquisitem Fleisch im Restaurant.
Schon das Einlaufen und Umfahren der Altstadt von Cádiz lohnt sich und erst recht der Weg auf der Promenade rund um die Stadt zu den wunderschönen Parks. Und genau das machen wir, schließlich noch quer durch die Altstadt bis zur Familien-Rebellion und Google-Maps-Verbeugung vor dem Orientierungs-Magier. Zum Schluss dann noch ein echter Magier.
Nach dem allmorgendlichen Zeitzonen-Raten und Kabinenreinigungs-Slapstick werden wir von den Kindern vollständig durchschaut. Die Fahrt den Tejo hinauf nach Lissabon hinein ist sehr schön, die riesige, sausende Brücke wieder beeindruckend. Wir liegen dann zwar mit Presslufthammer- und Heidi-Klum-Quietsch-Kulisse, aber mit schönem Blick auf den Altstadt-Alfama-Sonnenuntergang.
Trotz bedrückender Sicherheitshinweise gehen wir raus und genießen den letzten warmen Sonnentag am Ufer des Tejo. Das ist wirklich schön, der Sex on the beach kommt etwas überraschend, ein trauriger alter Herr tut uns leid.
Zum ersten Mal sehe ich Wale. In weiter Ferne und von inkompetenter Stelle angezweifelt, aber immerhin. Inkompetent auch unverschämte Platz-Besetzer und Biskaya-Neptun, großartig dagegen Fleisch und Film.