Kanaren 10 + 5 mit der AIDAblu, Las Palmas / Gran Canaria 08.11.14
Granaten-Lachen und Power-Gähnen auf bayerisch unterhalten uns, bis wir zum Flughafen müssen. Dort vertreiben wir uns die Zeit damit, dass uns der Flughafen von einem Gate zum anderen und wieder zurück schickt.
Von Mallorca zu den Kanaren
AIDAblu 2014
Viel zu früh stehen wir auf, aber die Kabine muss bis 9 Uhr geräumt sein. Beim Frühstück um kurz nach 7 Uhr ist das Bella Donna proppenvoll, leert sich dann aber zusehends. Müssen viele wohl früh los. Dafür gibt es ein letztes Mal Lachs reichlich. Den werd ich vermissen. Und den Meerrettich. Tja, ich habe festgestellt, dass ich im Alter immer schärfer werde. Ich meine, was den Geschmack angeht. War es am Anfang unserer Kreuzfahrt-Geschichte ein Hauch Meerrettichsahne, ist es jetzt eine lachs-dicke Schicht Meerrettich pur. Ist ja gesund…
Danach ist auch der letzte Koffer schnell gepackt, auch der ist nicht zu schwer. Und nachdem ich noch einmal die Kabinen durchgesehen habe, bringen wir den runter ins Terminal, finden auch unsere anderen Koffer und stellen die schön zusammen. Anders als wir das in Palma de Mallorca jedes Mal bei der Abreise erlebt haben, ist hier kurz nach 9 Uhr nicht viel los und wir kommen problemlos ins Schiff zurück.
Warten auf den Abflug
Nun beginnt das lange Warten bis zu unserem Transfer zum Flughafen. Diese Zeit verbringen wir auf Deck 5 draußen an der Reling. Hier ist es warm, schattig bei 26°C. Und sehr ruhig. Bis ein Paar aus Bayern auftaucht, mit lautem Juchzen und Stöhnen 2 Liegestühle einnimmt und ab da das gesamte Deck mit granateneinschlagähnlichem Lachen unterhält. Und minütlichem Gähnen. Ich wusste überhaupt nicht, dass man so laut gähnen kann.
Die anderen Neuankömmlinge aus Deutschland sind daran zu erkennen, dass sie hier mit dicken Jacken und Hosen ankommen. Und dahin sollen wir nachher zurückfliegen? Brrrr…
Gegen 14 Uhr geht es dann von Bord. Die Koffer finden wir alle im Terminal wieder und der AIDA-Bus bringt uns zum Flughafen.
Am Flughafen steht vor den TUIfly-Schaltern eine endlose Schlange. Aber diesmal fühlen wir uns wie Magic-Max und marschieren an der ganzen Schlange vorbei zum Gepäckabgabeschalter, an dem kein Mensch steht, außer einer Familie, die grad wieder weggeschickt wird, weil sie noch nicht eingecheckt hat. Das ist vielleicht ein Gefühl, an allen vorbeizugehen…
Tatsächlich ist es bei TUIfly möglich, schon Wochen vorher online einzuchecken. Das haben wir bereits zu Hause gemacht und damit bleibt uns die Schlange erspart.
Auch an der Sicherheitskontrolle geht es diesmal schnell, wobei das eine der luschigsten Kontrollen ist, die wir bisher erlebt haben. Danach beginnt dann das spanische Gate-Chaos:
Chaos am Gate
Auf der Anzeigetafel wird die Bekanntgabe der Gates in 30 Minuten verkündet. Zu dem Zeitpunkt erscheint dann Gate „C“, aber nicht das genaue Gate. Erst 20 Minuten später wird Gate C19 verkündet. Als wir uns dahin aufgemacht haben, steht am Schalter nichts, das erscheint uns verdächtig, also noch einmal zur Anzeigentafel. Dort ist inzwischen ein neues Gate angeschlagen. Als wir dort ankommen, ist auch da nichts los, deshalb zurück zur Anzeigentafel und da steht schon wieder ein neues Gate. Natürlich ist auch da nichts, und wir beginnen die versteckten Kameras zu suchen. Auf der Anzeigentafel steht dann wieder Gate „C“ und 20 Minuten Verspätung. Und nach weiteren 10 Minuten kommt dann endlich das richtige Gate und das ohne Verspätung.
Trotzdem beginnt das Boarding mit Verspätung und dafür mit Hochdruck. Wir sitzen diesmal in der vorletzten Reihe, deshalb verzichten wir darauf, uns lange in die Reihe zu stellen, sondern stellen uns einfach hinten an, da wir eh erst durchkönnen, wenn alle anderen sitzen. Das klappt auch ganz gut, und als wir dann sitzen, erklärt der Kapitän, dass sie leider Verspätung hatten, weil sie beim Hinflug so einen Gegenwind hatten, das aber wird uns bei unserem Flug nutzen, weil wir dadurch schneller sind.
Der Flug verläuft dann unproblematisch, Essen kann man sich kaufen, wenn nicht vorbestellt, es sei denn, auf der Bordkarte steht, dass Essen inklusive ist. Das steht bei uns tatsächlich drauf, offensichtlich besteht AIDA darauf, denn wie bei unserer letzten Reise bekommen die AIDA-Gäste ein warmes Essen. Nudeln mit Käse überbacken. Ist ok, aber jetzt fehlt uns schon das tolle AIDA-Essen! Wenn ich das so beobachte, haben aber viele Gäste gar nicht verstanden, dass Ihnen das auch zusteht und so sammeln die Flugbegleiter nur wenig Bordkarten als Beleg ein.
Mit Rückenwind nach Deutschland
Tatsächlich sind wir durch den Rückenwind schneller: 20 Minuten später losgeflogen und 15 Minuten eher gelandet – dadurch ist der Flug kürzer und das kommt uns sehr entgegen, besonders mir, ohne Flugangst aber mit rein vernunftgesteuerten Anti-Flug-Argumenten. In Frankfurt geht es dann ganz schnell: Außer uns ist kaum noch etwas los, die Koffer sind ruckzuck da, unser Auto steht noch, wo wir es abgestellt haben. Der Kassenautomat zeigt an, dass der Parkplatz 160,- Euro kosten soll, aber wir haben ja als Frühbucher vorbestellt, und die uns zugeschickte Gutscheinkarte, die grad mal die Hälfte gekostet hat, deckt den gesamten Preis ab.
Nun liegen noch 4 Stunden Fahrt vor uns, die wir wieder über nachtleere Autobahnen fahren. Und dann sind wir zu Hause. Schön, hier ist alles in Ordnung. Jetzt aber schnell schlafen, denn morgen beginnt der ganz normale Alltag.
Und das wird ein langer Alltag, denn die nächste Kreuzfahrt kommt erst in einem halben Jahr…