Land in Sicht
Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Und schon ist der letzte Seetag: Mit Gedanken zu einarmigen Banditen, Reisekombimöglichkeiten und Gästezusammensetzung. Bis plötzlich Land in Sicht ist.
Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Und schon ist der letzte Seetag: Mit Gedanken zu einarmigen Banditen, Reisekombimöglichkeiten und Gästezusammensetzung. Bis plötzlich Land in Sicht ist.
Die Ausläufer eines Hurrikans sind heute deutlich zu spüren, mit zunehmendem Seegang und rollendem Schiff. Auf dem Balkon ist es trotzdem schön, im Restaurant gerade deswegen leer und im Hospital voll. Und das Schaukeln hat Folgen.
Frühstück wird durch die Beobachtung anderer erst so richtig abenteuerlich. Danach ist der Balkon auf Dauer eindeutig zu heiß, das gibt aber Gelegenheit, den Ausflugsplan dieser Reise einmal zu erläutern. Durch Krisen, verlorene Spiele und ansonsten ruhige Gewässer geht es weiter in den Süden und zu einem geselligen Abendbrot.
Über inzwischen völlig ruhiges Meer geht es weiter Richtung Bahamas. Das Vorstellen unserer Kabine bringt mich zu einer Schuld, die ich noch einlösen muss: Das Ergebnis unserer Beschwerde bei AIDA anlässlich der Lärmkabine im Sommer. Dabei leistet uns ein Spatz auf dem Balkon und in der Kabine Gesellschaft.
Der vorletzte Seetag ist angenehm ereignislos: Nach dem Seegang teilen wir uns den Balkon mit Salzbergen, genießen aber die warme Luft. Der Golfstrom trägt uns nach Norden, wir haben Zeit zum Spielen und Hausaufgaben. Der Whiskey zieht uns die Schuhe aus und das Casino bereichert uns minimal.
Gegen Ende rast der Urlaub immer mehr. So auch dieser Tag, mit Vorträgen, Spielen, Rumpeln über Schienen und einem unglaublich leckeren Filet auf Einladung des Schiffs. Dabei hat uns der Kapitän gut zwischen den Schlechtwettergebieten hindurchgebracht.
Als wenn Gott seinen Pinsel ausgeschlagen hätte, so kurven wir heute um viele große, kleine und kleinste Inseln herum. Diese Landschaft mit den felsigen, waldigen und grünen Inseln mit typischen Schwedenhäusern und Treppen runter zum Meer gefällt uns richtig gut und wir genießen die Durchfahrt vom Anfang bis nach Stockholm.
Viel zu schnell kommt der letzte Tag und der einzige Seetag dieser Reise. Den genießen wir noch einmal auf dem Balkon, soweit es die pralle Sonne zulässt. Zeit, um einen Blick auf die vergangene Reise zu werfen. Und viele Stunden Zeit, sich 8 wundervolle Gänge auf der Zunge zergehen zu lassen.
Mit dem Meer direkt unter uns und dem Wind, der den Stoppelschnitt zerzaust, verstehen wir, was Kreuzfahrt eigentlich ausmacht und was nur Hotel auf dem Meer ist. Dies Verstehen kosten wir viele Stunden aus, bevor wir gnadenlos beim Knochenkönig untergehen. Wir verstehen auch, dass es keine kugelförmigen Schiffe gibt, rechnen unsere persönlichen Kreuzfahrtzahlen nach und erfreuen uns an der Vollzahl der Solisten.
Ein Sturmtief bringt Kälte nach Zadar, Grund für einen schönen Bordtag, während die Großen sich im Nationalpark rumtreiben. Mit Decke auf dem Balkon geht es aber. Das gibt Zeit für eine kritische Betrachtung des gehypeten Urlaubskatalogs für den Winter 18/19.
Auch dieser Tag bietet alles, was wir von einem Seetag erwarten: Ein leckeres Frühstück mit Gedanken über die neuen alten Mitarbeiter. Balkon mit Lesen und gar keinen Gedanken. Ein abschließendes unglaubliches Steak mit Gedanken über die Ernährung.
Ein Wahnsinnsbalkon, brennende Sonne, gegen die wir uns nicht wehren können und die Gedanken, wie bei in Zahlung gegebener Kinderstube trotzdem der Lärmpegel reduziert werden kann, bestimmen den Tag. Klar ist: Helene Fischer ist keine Lösung. Ein Knochenkönig auch nicht. Aber eine Entschuldigungs-Praline wär’s gewesen. Und dann spielt das Buffet all seine Vorzüge aus.
Nicht noch mal Rom bei der schwülen Hitze. Wir assimilieren uns lieber an die Römer und genießen das Meer. Vom Balkon aus mit Spielen, Lesen und Weiße-Nougat-Eis-Zitronenhähnchen unter Vermeidung von millionentausendkilometerlangen Märschen.
Sizilien leidet unter Trockenheit. Außer heute Vormittag. Natürlich. Das gibt sich zwar im Laufe des Tages, aber da sind wir schon im Freispiel-Fieber bis spät abends. Und genießen eine sensationelle Show!
Den Vormittag bestimmt wieder ein herrlicher Tag auf dem Meer auf dem Balkon auf dem Schiff. Umsonst haben wir dabei Luzie, Heultöne und Durchsagen. Aber dann wird es aktiver mit Spiele-Marathon und exzellentem Fleisch. Und wir sammeln Wasser und machen Umzugspläne.