Stadt ist heute nicht
Alle Freiheit der Welt wird dann doch eingeschränkt durch eine abdominale Verstimmung. Deshalb bleiben wir unerwartet an Bord, sehen die vielen neuen Gäste und ertragen die Geräuschkulisse auf dem Balkon.
Alle Freiheit der Welt wird dann doch eingeschränkt durch eine abdominale Verstimmung. Deshalb bleiben wir unerwartet an Bord, sehen die vielen neuen Gäste und ertragen die Geräuschkulisse auf dem Balkon.
Die gestrige Verstimmung hat sich zu einem Problem entwickelt, wegen dem wir sogar einen schönen Ausflug absagen müssen, der geneigte Leser wegen der Chronisten-Pflicht aber nicht auf medizinische Details verzichten muss. Schonkost hilft dann und so ist es heute noch einmal der Balkon.
Messina lässt uns sehr in Ruhe, die angebotenen Ausflüge auch und angesichts der Hitze der letzten Tage lockt die geplante Busfahrt zum Strand nicht. Deshalb machen wir heute genau gar nichts. Was zum Verlieren aber immer noch reicht.
Im Hafen von Palermo ist viel passiert, es wurde abgerissen und renoviert und so ist der Hafen deutlich einladender als früher. Wir erholen uns trotzdem auf dem Balkon, den Abgasen der Fähren ausgesetzt. Und philosophieren über Corona und Unvernunft.
Nun beginnt also wieder das normale Frühstücks-Leben des nicht-privilegierten AIDA-Fahrers. Und das bedeutet Tisch-Suche und Lachs-Askese. Von Dubai sehen wir noch einmal die Skyline zum Abschied, denn mittags geht es schon los, dem nächsten Höhepunkt entgegen.
AIDA gönnt uns heute das stylische Frühaufsteher-Frühstück im Beach-Club. Mit dem mysteriösen Hausmeister-Auftreten. Und Dank Unwetter-Warnung auch noch mal unser normales Frühstück im Anschluss. Pünktlichkeit, Sonnenmilch und gute Vorbereitung nutzen nichts gegen die Natur, auch Ärger über AIDA-Frechheits-Umbuchung nicht, das Riff fällt aus.
Die neue Möglichkeit der individuellen Ausflüge in Italien kommt für uns zu spät. Stattdessen spielen wir strategisch geschickte Siege ein. Und die Kinder bewahren uns vor nackt-singenden Exzessen bei exzellentem Filet.
Aus Gründen gibt es in Zadar heute keinen Landgang für uns. Dafür ganz wichtige Menschen beim Frühstück und Schockstarre im Casino. Kinder und Tiere kommen dabei nicht zu Schaden.
Heute haben wir unser ganz persönliches Jubiläum, unbemerkt von AIDA, die trotzdem einen Champagner springen lassen. Bemerken tun wir dagegen die neuen Buffet-Regeln, dies ist die erste Reise mit wieder gestartetem Buffet. Gut gedacht gibt es bei der Sicherheit Luft nach oben. Aber natürlich beginnen wir woanders: Mit einem tollen Frühstück.
Gotland sehen wir heute nur von der Seite, da noch immer keine individuellen Ausflüge erlaubt sind. Dafür spielen wir zum ersten Mal auf all unseren Reisen das traditionellste aller Schiffssportarten. Das macht unheimlich Spaß, auch wenn unser Jüngster erstmal pausieren muss, während wir dankbar sind, dass Papierkörbe nicht aus Papier sind. Den Abschluss bildet ein fantastisches 6-Gang-Menü im Rossini. Und Zeit, um Masken und Abstände auf AIDA zu beleuchten, bleibt auch noch.
Das Highlight der Reise ist die morgendliche Fahrt durch die Stockholmer Schären, die wir ausführlich genießen. Mangels Ausflug sehen wir die Altstadt nur aus der Ferne und der Balkon ist weiter unser bester Freund, neben Stoffeln beim Shuffleboard und halben Brauhaus-Enten.
Ein halber Tag bleibt uns noch in Lissabon, den wir mit Gedanken über weniger Verfall und heißer Sonne am Tejo verbringen. Eine Drohne begleitet uns dann aus dem Tejo heraus wieder auf das Meer.
Auf den Mystery-Room und das Weltretten als ganze Familie haben wir uns lange gefreut. Es macht richtig Spaß und wir retten die Welt mal eben in Rekordzeit fast ohne Tipps. Marseille interessiert uns dagegen aus diversen Gründen gar nicht, wohl aber die Aktivitäten an Bord, Ruhe auf dem Balkon und ein reines Burger-Restaurant.
Noch einmal Aufwachen in dieser faszinierenden Stadt, dann ist das Highlight das Auslaufen mit ausgiebigem Blick auf die Skyline mit ihren Hochhäusern, Wolkenkratzern und Lofts. Der Rest ist Erholen und Rekapitulieren der vielen Eindrücke. Und ich setze den Bezug zu Frank Sinatra, vergesse aber auch nicht, einen Blick auf meine Mitmenschen zu werfen.
Als wenn Gott seinen Pinsel ausgeschlagen hätte, so kurven wir heute um viele große, kleine und kleinste Inseln herum. Diese Landschaft mit den felsigen, waldigen und grünen Inseln mit typischen Schwedenhäusern und Treppen runter zum Meer gefällt uns richtig gut und wir genießen die Durchfahrt vom Anfang bis nach Stockholm.