Mauritius, Seychellen & Madagaskar mit der AIDAblu, Port Louis / Mauritius 29.11.23

Die gestrige Verstimmung hat sich zu einem Problem entwickelt, wegen dem wir sogar einen schönen Ausflug absagen müssen, der geneigte Leser wegen der Chronisten Pflicht aber nicht auf medizinische Details verzichten muss. Schonkost hilft dann und so ist es heute noch einmal der Balkon.


Bilder folgen hier in Kürze

Die Nacht war nicht schön. Die Darm-Affäre hat sich über Nacht zu einer Dauersitzung im Bad entwickelt.
So leid es mir tut: damit ist an einen Ausflug mit 1,5stündiger Busfahrt und eine einsame Insel, alles ohne ausgereifte Sanitär-Anlagen nicht zu denken.

Wir müssen den Ausflug absagen

Heute sollte es ein Aufenthalt auf einer weiteren Privatinsel, der Île aux deux Cocos sein. Diese ist viel kleiner und soll noch schöner sein als die Île aux Cerfs vorgestern. Aber es gibt keine Chance, das geht heute nicht.

Deshalb rufen wir früh in der Rezeption an, um den Ausflug abzusagen, damit die nicht auf uns warten müssen.
Das ist gar nicht so einfach, von anderen Gästen haben wir schon gehört, dass es ein paar Mal tutet und dann ist die Verbindung unterbrochen. Das geht uns heute auch so, aber nach einigen Wählversuchen erreichen wir doch jemanden, der uns verspricht, das ans Ausflugsteam weiterzugeben.

Das ist in jeder Hinsicht Schade, denn der Besuch auf der Insel wäre verbunden gewesen mit einer Fahrt im Glasbodenboot oder alternativ schnorcheln im Blue Bay Marine Park, das erste Mal auf dieser Fahrt. Zudem ist der Ausflug ja bezahlt – teuer bezahlt – das Geld gibt es aber nicht zurück.

Nützt aber nichts, Geld ist nicht alles. Am meisten Glück habe ich aber mit dem Verständnis der besten Ehefrau von allen, die sich jetzt klaglos auf dem Balkon in Instagram vertieft. Machen wir sonst nicht, aber als Entschädigung ist es heute mal social media statt türkises Wasser.

Schonkost und viel Wasser

Hoffen wir, dass es morgen wieder geht.
Dafür tue ich alles und ziehe auch die Reißleine. Während ich die letzten Tage weiter normal gegessen habe in der Hoffnung, dass es nur eine kleine Verstimmung ist, liegt mir das Filet von gestern doch schwer auf dem Darm und deshalb gibt es heute Schonkost:
Wenn ich freiwillig auf Lachs und Ei verzichte und auch im Vorbeigehen an dem Buffet so gar keinen Appetit darauf habe, das will schon etwas heißen.
Heute also nur trocken Brötchen mit ganz dünn Marmelade für den Geschmack. Und komischer Weise ist es genau das, worauf ich jetzt Appetit habe.

Dabei haben wir noch Glück: das Geheimnis zum Genesen ist, ständig viel Flüssigkeit nachzufüllen. Wer darauf nicht achtet, dem geht es täglich schlechter. Und darauf achte ich.
Es gibt ein gutes Zeichen, dass die Trinkmenge ausreicht: wenn die Flüssigkeit nicht nur über den Darm, sondern auch reichlich über die Blase ausgeschieden wird.
Ganz schlimm erwischt es diejenigen, die richtig Magen-Darm haben mit Durchfall und Brechen. Denn denen gelingt es naturgemäß nicht, ständig die Flüssigkeitsverluste wieder aufzufüllen, die durch Durchfall und die Hitze hier entstehen. Da hilft dann irgendwann nur noch eine Infusion, ohne kann das eine gefährliche Situation werden.

Genug davon, die beste Ehefrau von allen schimpft mit mir, wenn ich zu viel Darmgeschichten erzähle.

Der Balkon hilft

Nach dem trockenen Frühstück schaffen wir noch eine Runde über Deck. Gestern war es ja zu regnerisch, heute können wir einmal die Umgebung fotografieren.

Hinter dem Streifen, auf dem die Stadt und der Hafen gebaut wurden, ragen grüne Berge mit bizarren Spitzen in die Höhe. Das war uns schon bei der Rundfahrt vorgestern aufgefallen, dass die Berge hier viele interessante Gipfel haben.

Nach Westen hin hat die Stadt dann viel mehr Platz, um sich auszubreiten.

Danach ist der Balkon angesagt. Es ist weiterhin bewölkt bei 26°C, etwas drückend, aber gut auszuhalten.
Für die gestern erwähnte nervige Geräuschkulisse hat die beste Ehefrau von allen auch eine Lösung gefunden: Sie nimmt einfach die Earpods mit aktiver Geräuschunterdrückung.

Die viele Ruhe und die Schonkost helfen. Es wird stündlich besser. So schaffe ich hier auf dem Balkon die letzten Reiseberichte und den nächsten spannenden Krimi.

Damit sollte es dann kein Problem sein, morgen den gebuchten Schnorchel-Ausflug wieder machen zu können. Sollte. Denke ich noch.

Nun sagt AIDA den Ausflug ab

Kaffee gibt es wieder im Café Mare, für mich zur Sicherheit wieder ohne Caramel. Dabei sehen wir den Proben der Tänzer und Artisten im Theatrium zu, können uns aber kaum konzentrieren. Denn soeben sehen wir eine Nachricht von AIDA, dass unser Ausflug morgen wegen des zu erwartenden Winds und Wellengangs abgesagt wird. Das kann doch nicht wahr sein!

Wir gehen zu dem Ausflugs-Counter, den wir nun schon gut kennen, um zu fragen, ob derselbe Ausflug dann übermorgen stattfindet und wir tauschen können. Nein, geht nicht, auch abgesagt. So richtig viele interessante Ausflüge gibt es dann auch nicht mehr und so bleibt uns nur, einen Ausflug zum Aquarium und Strand zu buchen. So sehen wir die Fische wenigstens im Aquarium, die wir gern beim Schnorcheln gesehen hätten. Toll.

Das gleiche ist uns in der Karibik auch schon passiert: der schönste Schnorchel-Ausflug wurde wegen Wetter abgesagt.

Heute haben wir abgesagt, morgen AIDA. Das ist nicht schön.
Und was machen wir mit dem Geld? Abgesagte Ausflüge landen wieder auf dem Bordkonto, der von uns stornierte Ausflug auch. Das Bordkonto kann normalerweise nicht ausgezahlt werden.
Neue Ausflüge davon buchen geht auch nicht, alle Tage sind jetzt mit Ausflügen gefüllt. So viel trinken können wir auch nicht und das Geld sinnlos auszugeben ist auch nicht sinnvoll.

Hier kann natürlich wie überall die beste Ehefrau von allen helfen und sprüht geradezu vor Ideen, wo wir das Geld sinnvoll investieren können. Merkwürdiger Weise hat jede Idee etwas mit einem der Shops an Bord zu tun.

Zumindest die Käsewelt ist in Ordnung

Im Abschluss sehen wir uns die Präsentation über La Réunion durch den Lektor Hans-Jürgen Bossmeier an – sicherheitshalber von der Kabine aus.

Auch heute sind noch Gäste neu angekommen und machen die digitale Sicherheitseinweisung. Kurz vor dem Auslaufen um 18 Uhr findet dann die Rettungsübung für alle statt, die das digital nicht hinbekommen haben.

Alle werden aufgefordert, heute die anfangs einbehaltenen Reisepässe abzuholen, die sind auf La Réunion mitzuführen.

Abendbrot gibt es heute im Bella Donna Restaurant. Obwohl alles besser geworden ist, beschränke ich mich auf trockene Sachen.
Dazu gehören auch die Cracker, die es zum Käse endlich wieder gibt. Da gab es in den letzten Tagen in allen Restaurants ein Defizit, keine Cracker, kein Pumpernickel. Heute ist die Käsewelt wieder in Ordnung und so kann es sein, dass sich auf meine Cracker ein paar Käsestückchen verirren.

Auch die Vorstellung der Stars, die wir uns schon vor einer Woche angesehen haben, schauen wir gerne noch einmal von der Kabine aus.

Zum Einschlafen sehen wir dann, dass AIDA unseren Ausflug übermorgen erneut ungefragt mal eben 2 Stunden vorverlegt hat. Auch das ist uns bei der Karibik-Fahrt schon passiert und hat uns damals schon geärgert, denn das bedeutet wieder: kein ausführliches Frühstück. Und aus der Nummer kommen wir wieder nicht raus.

Aber bei allem Ärger über AIDA haben wir es doch besser: unser Sohn versorgt uns gerade mit Bildern von unserem schneebedeckten Garten.

Die nächste Etappe sind 250 Kilometer bis nach Le Port / La Réunion.

Port Louis


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Stadt ist heute nicht
Keiner hat etwas DAVON gesagt!