Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Venedig 14.10.17
Was haben wir nicht als Kinder rumgescherzt: „Wegen Bodennebel geschlossen“. Heute erleben wir, was das bedeutet und dümpeln den ganzen Tag vor der Lagune herum, bis wir endlich mit 10 Stunden Verspätung in Venedig anlegen. AIDA überlegt sich aber einiges, um die Zeit zu füllen, und so ist es eben, wie es ist.
Historische Städte an der Adria: Italien, Korfu, Kroatien
AIDAblu 2017
Da liegen wir nun. Der Kapitän hat gestern Abend schon rumgedruckst, dass es sein könnte, weil es gestern auch so war und nun ist es so. Wir liegen nun vor Venedig auf Reede.
Wegen Bodennebel geschlossen
Wie gut, dass wir nicht wie letzte Woche den Wecker extra früh gestellt haben, um die Einfahrt nach Venedig zu sehen. Denn nun ist eine derart dicke Nebel-Suppe, dass die Behörden den Hafen komplett gesperrt haben. Keiner darf rein und keiner raus. Das bedeutet, dass hier mehrere große Kreuzfahrtschiffe um uns herum liegen, die aber auch nur auf dem Radar zu erkennen sind.
8 Uhr sollten wir im Hafen fest machen, jetzt nach dem Frühstück ist es 10 Uhr und wir können immer noch gerade einmal bis zur Balkonbrüstung sehen. Für unser Schiff ist das ja egal, denn wir liegen den ganzen Tag und die ganze Nacht in Venedig, und so können Ausflüge zumindest teilweise nach hinten geschoben werden. Was ist aber mit den anderen Schiffen, die heute An- und Abreise haben, auf denen die Leute vielleicht auf Flüge angewiesen sind. Aber motzen hilft nicht, auch wenn der Kapitän durchblicken lässt, dass es technisch kein Problem wäre, sind die italienischen Behörden in manchen Dingen sehr eigen, ich schreibe Morgen einmal genauer, was wir schon über die Abreiseregeln wissen. Im Verlauf der Woche hat der Kapitän so manches irritierte Wort zu den italienischen Behörden verloren, denn sonst ist Italien nicht in allem so genau. Und das auf einem Schiff, das unter italienischer Flagge fährt. Und letztlich: Für das Wetter kann niemand etwas, wir sind die 2 Wochen so verwöhnt worden, was stört uns da ein bisschen Nebel…
Als absehbar ist, dass die Prognosen nicht eintreffen, dass sich gegen 10 Uhr der Nebel auflösen würde, gibt sich das Schiff alle Mühe, die Gäste zu beschäftigen. Restaurants bleiben geöffnet, Bars und Shops werden geöffnet, im Theatrium wird ein Kinderfilm gezeigt.
Volles Programm als Trost
So vergeht dann Stunde um Stunde. Mittags gibt es neben dem üblichen Buffet für alle Currywurst mit Pommes und Radeberger vom Fass. For free, natürlich. Das schaffen wir aber alles noch nicht, lediglich ein bisschen Obst und Käse im Marktrestaurant ist drin. An dieser Stelle merkt der geneigte Leser, dass wir auf diese Weise das erste Mal auf dieser Reise im Marktrestaurant sind. Und staunen, was für andere Menschen dort sind: Keinen dieser Gäste haben wir bisher auf der Fahrt gesehen. Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so haben wir immer nur diejenigen gesehen, die mit uns im Belladonna Restaurant waren. Einschließlich der Senioren, die sich stets mit unsichtbaren Kindern in die Familienzeit geschmuggelt haben.
Danach wird noch ein Film gezeigt, der 2. Teil von Alice im Wunderland mit Johnny Depp. Den kennen wir noch nicht, deshalb sehen wir uns den an und haben dafür sogar hervorragende Plätze in der ersten Reihe auf Deck 10. Der erfahrene AIDA-Gast weiß, dass es hier Rückenlehnen gibt…
Währenddessen wird es immer heller und tatsächlich bricht gegen 15 Uhr endlich die Sonne durch und es wird bis 18°C warm. Einlaufen geht zwar immer noch nicht, diesmal weil in Venedig genau zu der Zeit noch eine Regatta stattfindet. Aber so ist Hoffnung.
Inzwischen wurde auch Live-Musik in der AIDA Bar organisiert. Das Duo ist wirklich gut und wir genießen das bei einer Tasse Milchkaffee und einer anschließenden Runde „Skip-Bo“. Wie in Dubrovnik im Bus ist das aber fast exklusiv für uns, weil wir fast die einzigen Gäste sind. Schön!
Dann ist manches halt verschoben
In der Vergangenheit habe ich öfter bemängelt, dass AIDA so ein schönes Informationssystem an den Monitoren hat, es aber nicht schafft, dies für aktuelle Änderungen zu nutzen. Ganz schlimm haben wir das mal auf der AIDAprima erlebt. Hier funktioniert das aber sehr gut: Der Kapitän informiert uns regelmäßig, sobald er Neues weiß oder auch wenn nicht. Und alle neu organisierten Veranstaltungen sind auf dem Monitor zu sehen und auch für die letzten möglichen Ausflüge, die doch noch stattfinden können, werden geänderte Zeiten gut kommuniziert.
Also macht AIDA hier alles richtig. Wie gesagt, für Wetter kann ja keiner was und soweit wir das beobachten können, sind die meisten Leute trotzdem fröhlich. Wir jedenfalls (abgesehen von den beiden Kindern, die grad Skip-Bo verloren haben….). Natürlich hätten wir gerne noch einiges von dem Plan umgesetzt, den wir letzte Woche gefasst haben, vor allem die Vaporetto-Fahrt zu den anderen Inseln wie Murano und Burano. Aber was soll’s, wir haben so viel Schönes erlebt, es wird irgendwann eine Möglichkeit geben, das nachzuholen. Und falls nicht, denken wir gerne an den wunderschönen Ausflug in Venedig letzte Woche mit allen Kindern und Schwiegertochter in spe.
Abends geht es dann
Kurz vor 17 Uhr fahren wir dann tatsächlich durch das unvollendete Moses-Sperrwerk in die Lagune ein. So schauen wir einmal tagsüber auf die Inseln, über denen noch immer leichter Nebel ruht. Wobei „tagsüber“ übertrieben ist, hatten wir vor genau einer Woche Mond und Morgensonne gleichzeitig, sehen wir beim Anlegen kurz nach 18 Uhr bereits die Abendsonne.
Es geht jedenfalls den gleichen Weg durch die Canales bis zum Hafen, nur dass wir heute alles leicht vernebelt sehen. Wie an einer Perlenschnur aufgezogen fährt so ein Kreuzfahrer nach dem anderen durch Venedig. Am Hafenterminal winken Hunderte von Menschen, die allerdings nicht auf uns warten, sondern auf das Schiff, das gleich hinter uns kommt. Diese hat es deutlich härter getroffen als uns: Zum Teil seit heute Morgen warten sie im Terminal auf ihr Schiff, das bereits um 16 Uhr hätte auslaufen sollen…
So legen wir nun also pünktlich an zum Abendessen, das wir uns aber noch einmal richtig gut schmecken lassen mit Ente, Rind und Blumenkohl.
Auch das Abendprogramm findet statt. Wie versprochen wird die Exklusiv-Show „Samsãra“ nachgeholt. Die Tänzerin sei wieder gesund. Das freut uns, trotzdem zählen wir nur 3 Tänzerinnen statt der üblichen 4. Vielleicht ist eine so unsichtbar wie die Kinder der genannten Senioren.
Die Show gefällt uns wieder sehr. Da aber das halbe Schiff bereits in Venedig ist, sind die Ränge bei der ersten Aufführung ziemlich spärlich besetzt. Bei der zweiten Aufführung nach dem Abschiedssekt allerdings gewohnt voll. Vielleicht liegt es auch an diesem Sekt, dass insbesondere den kleinen Sängerinnen wild von Gruppen junger Männer hinterhergepfiffen wird. Wir verpassen den Sekt aber, weil unser Spiel länger dauert.
Tja, und dann hilft nichts mehr: Nun müssen wir alle unsere Koffer vor die Kabinentür stellen. Im iTV wollen wir noch gerne die Wiederholung der Prime Time sehen, weil uns interessiert, welches Crew-Mitglied als Smiling Star ausgezeichnet wurde. Hierfür konnten Gäste einzelne Crew-Mitglieder nominieren, die sie besonders begeistert haben. Wir haben unseren Frühstücksmann nominiert, der sich so gut an uns erinnern konnte. Leider ist AIDA mit dem Tag heute aber doch an Kapazitätsgrenzen angelangt, der Sender fällt die ganze Nacht aus.
Bis zur Abreise morgen bleiben wir nun in Venedig liegen.
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