Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Barcelona 05.05.23

Mehrere Anläufe haben wir schon genommen, jetzt schaffen wir es in die Sagrada Familia hinein und sind sehr beeindruckt. In keiner anderen Kirche haben wir zuvor so eine eigenwillige Vielfalt an Formen und Mustern gefunden. Das letzte Auslaufen genießen wir dann mit 4 anderen Kreuzfahrern zusammen.


Bilder folgen hier in Kürze

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Heute steht alles im Zeichen der Abreise. Noch nicht bei uns, aber bei vielen anderen Gästen. Man konnte die Fahrt wahlweise bis heute nach Barcelona oder morgen nach Mallorca buchen.

Schon einmal früh aufstehen

Wir dürfen noch bis Morgen bleiben und üben schon mal das frühe Wecken. Um 6:30 Uhr geht der Wecker, da sind wir aber schon längst wach, denn das Schiff macht bereits um 6 Uhr in Barcelona fest und da werden die Containerschiffe um uns herum schon bearbeitet.

Das frühe Frühstück im Marktrestaurant ist ungewohnt, aber trotzdem nochmal lecker. Wir stellen mit Erschrecken fest, dass es das letzte reguläre Frühstück an Bord ist.

Um 10 Uhr gehen wir von Bord. Heute haben wir wieder einen ganz eigenen Plan: Wir schauen uns die Sagrada Familia an, aber auf eigene Faust.
Das geht nur, wenn man frühzeitig Tickets dafür bucht, das haben wir schon vor Wochen gemacht. Dabei muss gleich die Uhrzeit mitgebucht werden: 12 Uhr geht es los, eine halbe Stunde später geht es hoch auf den Turm der Geburtsfassade.

Mit dem blauen Bus in die Stadt

Die Frage ist: wie hinkommen. Dafür hatte ich ja in der Vergangenheit mehrere Möglichkeiten ab Terminal vorgeschlagen: Zu Fuß in die Stadt gehen vom Terminal aus ist möglich, zumindest wenn man ganz vorne liegt. Das ist schon ein ordentlicher Marsch, aber wer gut zu Fuß ist, kann das machen.
Wir liegen jedoch am hintersten Terminal, vor uns liegen noch 4 andere große Kreuzfahrtschiffe. An denen vorbei ist der Weg dann doch zu weit.
Zumindest ist so aber sichergestellt, dass die Stadt voll ist und die allseits bekannten, reichlich vorhandenen Taschendiebe genug zu tun haben. Besonders Amerikaner, aber nicht nur, sollen da dankbare Opfer sein.

Jedenfalls scheidet zu Fuß aus. AIDA bietet einen Shuttle, Tagesticket 10,- €. Und der Hafen bietet mit den blauen Bussen „Cruise Bus“ ebenfalls einen Shuttle, Tagesticket 4,50 €.
Bereits aus dem Terminal kommend sehen wir, dass vor dem Cruise Bus eine lange Schlange ist. Also doch spontan AIDA Shuttle? Da ist die Schlage noch länger.

Also bleiben wir beim Cruise Bus und das geht dann ganz schnell. Der Fahrer und ein zusätzlicher Mitarbeiter kassieren, kaum ist der Bus voll, ist schon der nächste da. Läuft super und ist bestens organisiert.
Jetzt heute Morgen kommen die Busse zu jeweils einem speziellen Terminal.
Zurück ist die Organisation genauso perfekt. Sicherheitshalber fragen wir nach, tatsächlich fahren die Shuttle dann einfach alle 5 Terminals hintereinander ab. Und da dann immer 4 Busse bereit stehen, geht das auch sehr schnell, so dass so gut wie keine Wartezeiten entstehen.

Dann mit der Metro zur Basilika

Wir fahren jetzt erst einmal hin. Vom Shuttle-Parkplatz aus (direkt am World Trade Center, ist derselbe bei dem AIDA-Shuttle und dem Hop on Hop Off Bus), gehen die meisten gleich nach rechts am Hafen entlang bis zur Columbus-Säule und dann entweder weiter am Wasser entlang zum Strand oder scharf links in die La Rambla.

Das haben wir bisher auch immer so gemacht, am Anfang der La Rambla ist auch eine Metro-Station.

Aber zur Sagrada Familia ist es mit der L2 eine andere Linie, deshalb biegen wir nicht am Shuttle-Halteplatz mit den anderen rechts ab, sondern gehen einfach gerade in die Straße Av. del Paral·lel. Nach 1 Kilometer erreichen wir die Metro-Station „Paral·lel“. Hier beginnt die L2.

Der Weg durch dies Viertel ist nicht so schön wie durch die Altstadt, gelegentlich riecht es etwas streng. Die Metro-Station ist aber sauber.

Tickets gibt es am Automaten, einfache Fahrt in der Nahzone 2,40 €. Zugang ist dann durch einen Automaten. In diesen werden die Tickets gesteckt, vom Automaten beschriftet, wieder rausgezogen und dann öffnen sich Scheiben zum Betreten der Gleise.

Die Bahn kommt sehr schnell, ist anfangs recht leer, so dass wir einen Sitzplatz haben und in gut 10 Minuten sind wir 6 Stationen weiter an der Sagrada Familia.
Auch die Bahn ist völlig sauber.

Das alles ging derart reibungslos und schnell, wie wir das nicht erwartet haben. Aber wir können erneut feststellen, dass man in Barcelona sehr gut Metro fahren kann.
Jedenfalls sind wir nun noch viel zu früh.

Einmal um die Sagrada Familia herum

Bisher kennen wir die Sagrada Familia nur von außen. Als wir vor 9 Jahren mit den Kindern mit dem Hop On Hop Off Bus unterwegs waren, wollten wir schon einmal spontan hinein. Eine unendlich lange Schlange vor dem Ticket-Schalter um die halbe Kirche herum hat uns dann abgehalten. Dann hatten wir vor 3 Jahren Tickets rechtzeitig besorgt, da fielen Kreuzfahrt und Besichtigungen wegen Corona aus. War gar nicht so leicht, das Geld für die Tickets zurückzubekommen.

Nun gehen wir aber noch einmal langsam um die Basilika herum (2010 wurde die Kirche vom Papst zur Basilika geweiht) und verrenken den Kopf, um überall die Fassade zu sehen.

Security wie am Flughafen

Danach ist es immer noch 20 Minuten zu früh, aber jetzt versuchen wir das schon mal. Ist auch kein Problem, die Security lässt uns durch. Danach folgt eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen mit Taschenscan. Danach noch eine elektronische Kontrolle des Tickets.
Und dann stehen wir am Eingang der Kirche.

Was wirklich hilfreich ist, ist die App der Sagrada Familia für Smartphones. Hier sind dann nicht nur die Tickets gespeichert, die ja nun schon zweimal und nachher bei Eintritt in den Turm ein drittes Mal gescannt werden. Vor allem ist hierin der deutsche Audioguide. Dieser ist unbedingt zu empfehlen, denn die Kirche ist so voller durchdachter Details, die man ohne Hintergrundinfo nicht sehen würde.

Mit dem Audioguide zu den Details der Basilika

Der Audioguide führt uns nun von dieser Fassade, der Geburtsfassade, durch die ganze Kirche bis zur Fassade auf der anderen Seite, der Passionsfassade.

Und wir sind sowas von beeindruckt!
Zunächst fällt innen die Höhe des Gewölbes auf. Die gewaltigen Säulen bestehen aus unterschiedlichen Materialien und sind unterschiedlich dick, je nach Aufgabe. Zur Decke münden sie in einer Art Astwerk. Von dem bekanntesten katalanischen Architekten Gaudi weiß man, dass er keine geraden Linien mag. Alles ist irgendwie abgerundet. Gegenüberliegende Strukturen sehen nie gleich aus.

Überall sind farbige Fenster, die ein schönes Licht geben. Wendeltreppen, Balkone, an den Fassaden Figuren.
Nachdem wir den Audioguide einmal durchgegangen sind, setzen wir uns noch lange in die Kirchenbänke, um einfach nur zu gucken.

Seit 1882 ist die Kirche nun schon im Bau, nun soll sie endlich fertig werden. Das angepeilte Ziel 2026 wird aber kaum zu halten sein. Es fehlen zum Beispiel noch 2 Fassaden und 10 der 18 Türme.

Mit dem Fahrstuhl hoch in den Turm…

Zwischendurch fahren wir noch auf den Turm der Geburtsfassade hoch (2 der Türme sind begehbar). Auch da sind wir etwas früh, auch das macht nichts. Allerdings werden wir gebeten, den Rucksack einzuschließen. Das ist kostenlos und macht Sinn, wie wir gleich sehen werden.

Vor dem Fahrstuhl steht eine kleine Schlange. Zum Fahrstuhl sind es ein paar Stufen nach oben, das macht Sinn, denn wer die nicht sicher schafft, schafft den Rest erst Recht nicht.

Die Fahrstuhlführerin lässt immer eine kleine Gruppe von 6 Leuten hinein, dann geht es nach oben. Dadurch ist die Schlange schnell abgebaut.
Aber eins wundert uns doch: Es kommen nie Leute mit dem Fahrstuhl nach unten. Vor 3 Wochen im Burj Khalifa war das so, dass sich hoch und runter die Waage hielt.
Was ist da oben? Wir denken an den Film Twilight, in dem die Besuchergruppen in die Wohnstatt der Vampire geführt werden. Die sind auch nie wieder zurückgekommen. Ohoh.

So ist es aber hier nicht: Bevor wir aussteigen, zeigt die Fahrstuhlführerin ein Schaubild, das zeigt, dass wir auf mehreren Wegen wieder nach unten gehen können. Sie sagt tatsächlich „gehen“!

…über schmale Treppen wieder nach unten

Erst einmal haben wir hier oben in 65 Metern Höhe auf einer kleinen Brücke einen sehr schönen Blick über Barcelona. Dabei sind alle Brüstungen hoch genug und überall sind sichere Gitter, wenig Probleme also für Teilnehmer mit natürlicher Höhenskepsis.

Und dann geht es zurück durch eine schmale Öffnung, hinter der sich eine enge Wendeltreppe verbirgt. Kleine, schmale Stufen und zu beiden Seiten Stein. Höhenskepsis ist hier nicht das Problem, aber für 3 Menschengruppen ist das ungeeignet: Jeder, der nicht gut zu Fuß ist. Spoiler: Wir haben am nächsten Tag Muskelkater in den Oberschenkeln. Dann Menschen, die sehr adipös sind. Und zuletzt Menschen mit Klaustrophobie.

Nach ungefähr 18 Stunden haben wir dann die 837 Millionen Stufen bewältigt, die uns die 29.000 Kilometer wieder nach unten bringen. Puh.
Auch zwischendurch gibt es immer kleine Fenster im Turm, die einen Blick auf die Umgebung oder die Nachbarfassade der Kirche erlauben.

Wir sind rundum begeistert

So manche Kirche und manchen Dom haben wir schon besichtigt, aber diese ist für uns die eindrucksvollste. Faszinierend, wie man es schafft, dass eine Kirche mal aussieht wie eine Tröpfelburg am Strand, mal eine ganze Fassade in kleinen Bildern Geschichten erzählt, mal grobe Strukturen und große Figuren eine andere Fassade schmücken.
Der Architekt hat sich viel von der Natur inspirieren lassen. Sowohl in der Statik, als auch in der Darstellung vieler Tiere an den Fassaden oder bunter Obstkörbe auf Stelen.

Das ist alles wunderschön und wir sind wirklich beeindruckt.

Es ist allerdings voll. Durch die Ticket-Vergabe wird schon dafür gesorgt, dass man noch stehen oder sitzen kann, aber dennoch sind viele Menschen und auch viele Gruppenführungen unterwegs. Trotzdem gibt es auch ruhige Ecken für ein stilles Gebet.
Viel Wachpersonal sorgt für Ordnung. Und obwohl allenthalben um ein angemessenes Verhalten gebeten wird, schafft das nicht jeder. Lautes Telefonieren zum Beispiel halten wir für so eine Kirche für unangemessen.

Irgendwann müssen wir dann wieder los und es geht den Weg zurück, den wir gekommen sind.

Auslaufen aller 5 Kreuzfahrer

Zurück an Bord versuchen wir es noch einmal in der Eisbar. Und diesmal ist ein anderer Mitarbeiter da und es klappt: Zwei Spaghetti-Eis und Latte Macchiato kommen prompt. Das geht am letzten Tag nochmal und Eis tröstet immer!

Dann haben wir noch etwas Zeit auf dem Balkon. Auf den sich jetzt auch die Sonne nochmal verirrt. Bei 21°C ist das noch einmal ein richtig schöner, warmer, sonniger Abschied aus dem Süden!

Um 17 Uhr findet dann die Rettungsübung der Neuankömmlinge statt. Wie lange unsere schon her ist!

Unser letztes Abendbrot an Bord gibt es heute im Marktrestaurant. Da können wir schon früh hin und wir wollen danach das Auslaufen sehen.

Erstaunlicher Weise ist das Restaurant um 17:45 Uhr schon richtig voll, das ist für einen Landtag ungewöhnlich. Aber es könnte sein, dass manche Neuankömmlinge dabei sind, die im Flieger kein Essen hatten und deshalb als erstes das Restaurant stürmen.

Auch danach ist es noch schön auf dem Balkon. Mit dem Auslaufen verspäten wir uns aber, denn erst dürfen die anderen 4 Schiffe auslaufen. Nacheinander fahren die MSC Poesia, die Costa Diadema (rückwärts), die MSC World Europa und die Explorer of the Seas unter Johlen und Pfeifen an unserem Balkon vorbei.
Währenddessen performen die AIDA Stars im Theatrium ihre Lieblingssongs. Nachdem sie die ganze Zeit kaum aufgetreten sind, sehen wir uns nun auch lieber andere Schiffe an. So.

Zuletzt genießen wir dann noch einmal unser letztes Auslaufen, bis es zu kalt auf dem Balkon wird und unsere schwerste Aufgabe folgt: Das Packen der Koffer.

Die letzte Etappe sind 246 Kilometer bis nach Palma de Mallorca.

Barcelona


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