Brot und Spiele. Und Steak. Und Balkon.

Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Mittelmeer 18.07.17

Den Vormittag bestimmt wieder ein herrlicher Tag auf dem Meer auf dem Balkon auf dem Schiff. Umsonst haben wir dabei Luzie, Heultöne und Durchsagen. Aber dann wird es aktiver mit Spiele-Marathon und exzellentem Fleisch. Und wir sammeln Wasser und machen Umzugspläne.

Der neue Tag bringt wieder ein ganz flaches Meer, durch das wir in Schleichfahrt hindurchpflügen. Das Meer ist blau, der Himmel auch, es ist wenig Wind und volle Sonne, der ideale Seetag. Der natürlich – nach dem Frühstück – auf dem Balkon beginnt.

Luzie und andere Heultöne

Luzie neben uns ist noch nicht wach und so ist es herrlich leise. Lediglich AIDA beglückt uns seit gestern alle paar Minuten mit einen Geräusch, das fast wie ein Nebelhorn klingt, dessen Herkunft aber nicht zu erkennen ist. Das war schon die ganze Nacht zu hören und auch jetzt verlässt es uns nicht.

Apropos Geräusch: Die AIDAstella schein etwas komplizierter zu sein als die anderen Schiffe, denn ihre Knöpfe haben sie nicht im Griff. Bereits vor ein paar Tagen erklang mitten im Hafen die AIDA-Auslaufmelodie. Tja, denken wir noch, schade für all die, die noch an Land sind, aber es stellt sich doch als Irrtum heraus, eigentlich sollte die Ansage kommen, dass das Rauchen einzustellen ist, weil das Schiff Treibstoff übernehmen will.
Und die Durchsagen des Kapitäns kommen mal in die öffentlichen Bereiche, mal auch bis in die Kabinen (wo sie nicht hingehören, weil ja manche Leute gern ausschlafen). So wie jetzt gerade. Toll, dann dürfte Luzie jetzt auch wach sein…

Ja, ist sie und wir werden wieder mit ungewollter Musik beschallt. Langsam erkenne ich sie wieder, gibt wohl nichts Neues an Musik. Umrahmt wird dies von wildem Hämmern auf Blech. Ich nehme an, dass Arbeiter versuchen, diesen seltsamen Heulton in Griff zu kriegen. Wenn sie das versuchen sollten, dann zunächst erfolglos. Aber abends fällt uns dann auf, dass die Reparatur doch erfolgreich war.

Der Wasser-Sparfuchs

Unsere Reinigungskraft bekommt auch alles gut hin. In der Regel ist die Kabine bereits fertig, wenn wir vom Frühstück zurückkommen. Das mag daran liegen dass wir direkt neben den Suiten liegen, die bevorzugt gereinigt werden. Oder daran, dass an fast allen Kabinen ein „Bitte nicht stören“-Schild oder gar nichts hängt, wenn wir losgehen.
Es gibt auch sonst nichts zu bemängeln, unsere Kabine ist sehr sauber und das Nachfüllen des Verbrauchten klappt reibungslos.

Eine Besonderheit der Premium-Buchung ist, dass uns täglich 2 neue Flaschen Wasser zustehen. So viel schaffen wir gar nicht, und so ist unser Koffer bereits mit mehr als 10 Litern Wasser gefüllt. Bevor uns der geneigte Leser jetzt für völlig durchgeknallt hält und argwöhnt, wir wollten als Sparfuchs das Wasser mit ins Flugzeug nehmen, hier die Erklärung: Den zweiten Teil der Reise haben wir Vario gebucht, das bedeutet, dass wir kein kostenfreies Wasser mehr bekommen und so haben wir Reserven angelegt. Also doch Sparfuchs. ;-))

Umzugs-Planung

Apropos 2. Teil der Reise: Alle Kabinen haben bereits die Abreiseinformation bekommen. Wir finden heute aber einen Brief vor, dass wir unsere Kabine bis 10 Uhr behalten dürfen (nicht wie alle anderen nur bis 9 Uhr). Und dann direkt umziehen können, denn die neue Kabine steht dann schon ab 10 Uhr zur Verfügung. In der halben Stunde davor dürfen wir die neuen Karten von der Rezeption holen. Das bedeutet, dass wir nicht mit Koffern von Bord und wieder zurück wechseln müssen. ;-)

Hintergrund ist, dass wir eine Reise (notgedrungen, weil nur noch 1 Balkonkabine frei war) im Gebührenmodell Premium buchen mussten, die andere aber in Vario bekommen haben. Bei letzterem kann man sich nur die Kabinenkategorie aussuchen, nicht die Kabine selbst. Und deshalb müssen wir übermorgen mit beiden Kabinen umziehen. Das ist eigentlich schade, denn wir haben uns an diese Kabine gewöhnt. Zwar tropft es hin und wieder von oben (da der Außenbereich des Bella Donna Restaurants über uns ist und die Balkons auf Deck 6 größer sind und damit vorstehen), aber gerade diese Größe ist sehr schön. Gut, Luzie neben uns macht uns nicht so viel Freude, aber die muss ja wahrscheinlich abreisen. Wir winken ihr freundlich hinterher. Schräg unter uns ist auf Deck 5 der Außenbereich des Kids Club, das stört aber überhaupt nicht. Und wir haben etwas Bedenken, weil wir auf Deck 8 umziehen müssen, dort hatten wir mal die lauteste und unschönste Kabine überhaupt, auch hier auf der Stella, der geneigte Leser erinnert sich vielleicht. Und unsere neue Kabine ist ganz in der Nähe dieser Lärm-Quäl-Kabine, die AIDA zu Unrecht als Balkonkabine zum normalen Preis anbietet.

Balkon und Spiele

Aber wo wir grad über Balkon reden: Diesen genießen wir heute erst einmal ausführlich. Wir liegen mit unserem Balkon nun nach Norden und das bedeutet: Schatten! Bei leicht bewölkten 26°C absolut nötig. Erstaunlich, wie man auf den Nordtouren über jeden Sonnenstrahl dankbar ist und hier nun immer nach Schatten sucht.

Zum Kaffee in der AIDA-Bar beginnt noch einmal der nächste Spiele-Marathon. Wie vorgestern spielen wir alle 5 Spiele, die der geneigte Leser nun von unseren Touren kennt, genau einmal durch. Das dauert dann bis lange nach dem Abendbrot, bevor der Sieger feststeht: Und trotz zwischenzeitlich feuchter Augen und unserer beständigen Arbeit daran, das Verlieren zu lernen, lernen vor allem wir das, denn schon wieder gewinnt unser Jüngster mit Abstand und darf nun übermorgen nicht nur das Restaurant bestimmen, sondern als Goodie auch noch alle Getränke von uns gebracht bekommen.

Meine Idee, das mit den Getränken schon heute zu machen, findet wenig Gegenliebe, denn erstaunlicher Weise denken sie daran, dass wir heute im Bedienrestaurant Buffalo Steak House reserviert haben. Da hätten wir uns elegant aus der Affäre ziehen können…

Dass Fleisch so zart sein kann!

Also genießen wir heute wieder exzellentes Fleisch. Schon die Speckbrötchen am Beginn sind lecker. Mein Menü mit Paprikaschaumsüppchen. Bison-Filet, Ofenkartoffel, Grillgemüse und Orangen-Sherry-Pannacotta ist wieder exzellent. Vor allem verblüfft mich immer wieder, wie Fleisch so zart sein kann. Aber auch das Filet Mignon der Mitreisenden ist wieder hervorragend!

Statt einer Show der AIDA-Künstler gibt es heute „The Voice of the Ocean“, wofür AIDA das Format erworben hat. Wie im Original sitzen 3 Juroren in der Blind Audition auf großen roten Stühlen, nur dass die Stühle nicht automatisch, sondern mit Handbetrieb zu drehen sind. Wir haben die Tage davor schon die Castings und Proben der Bewerber flüchtig mitbekommen, da können einige wirklich gut singen!

Trotzdem kriegen wir das nur am Rande mit, denn wir müssen ja den Spiele-Marathon noch beenden und fallen danach erschöpft oder frustriert ins Bett.

Morgen sind wir dann auf Ibiza.

Mittelmeer