Westeuropa 8 mit der AIDAbella, Cádiz 26.03.13
Wir liegen direkt an der schönen Altstadt von Cádiz. Hier entdecken wir eine schöne Promenade, hübsche Parks und kleine Gassen. Und den nicht näher genannten Familienvater mit einem verrückten Tanz auf dem Zebrastreifen und behauptet sicherem Findungs-Instinkt.
Von den Kanaren Westeuropa hinauf
AIDAbella 2013
Die Überfahrt nach Spanien und entlang der spanischen Küste verläuft mit sehr ruhiger See. In der Nacht werden die Uhren 1 Stunde vorgestellt, so dass wir uns lieber den Wecker stellen, um rechtzeitig rauszukommen, damit uns nicht dasselbe passiert wie in Funchal.
Und das schaffen wir auch, nach einem ausgiebigen Frühstück geht es los. Nebenbei: Beim Frühstück hat sich AIDA etwas verschätzt und hat nur das kleinste Restaurant, das Bella Vista länger, bis 11 Uhr, geöffnet. Offensichtlich haben aber doch sehr viele Reisende erst ausgeschlafen. Letztlich wird es zwar enger, aber es findet jeder einen Platz. Kompliziert wird das ganze dadurch, dass die Crew eine Sicherheitsübung macht und plötzlich kaum noch Personal im Restaurant ist. Aber auch hier gilt: Wo ist eigentlich das Problem? Die Platten werden zwar etwas langsamer nachgefüllt als gewohnt, das ist aber immer noch schneller, als wir alles wegessen können.
Die Kinder gehen heute nicht in den Kids-Club, so dass wir bereits gegen 11 Uhr das Schiff gemeinsam verlassen. Und das lohnt sich unbedingt, Cádiz ist wirklich eine wunderschöne Perle!
Bei Temperaturen um 19 °C und bedecktem bis sonnigem Himmel machen wir uns zu Fuß auf den Weg, denn wir liegen direkt an der Altstadt. Von hier aus lässt sich alles wunderbar zu Fuß erkunden. Und dafür ist hier alles sehr gut vorbereitet. Überall stehen Informationstafeln, die uns unseren Standort und die umliegenden Sehenswürdigkeiten genau zeigen. Zudem gibt es 3 vorgeschlagene Routen, die nicht nur auf den Infotafeln, sondern auch auf dem Bürgersteig mit bunten Strichen markiert sind. Wo das Straßenpflaster erneuert wurde, fehlt zwar der Strich, er ist aber leicht immer wieder zu finden. Wir wählen zunächst die orange Route rund um die Altstadt.
Die Altstadt von Cádiz ist eine Halbinsel, die nur durch eine Landbrücke mit dem neueren Cádiz verbunden ist. Somit ist der größte Teil der Altstadt vom Meer umgeben. Entlang des größten Teils des Ufers führt eine Promenade, die sehr gut ausgebaut ist. Größere Teile dieser Promenade gehörten mal zu einer umfangreichen Festungsanlage. Und genau diesen Weg führt auch die orangene Route.
Vom Hafen aus wenden wir uns nach Norden am Plaza de Espana (einem schön begrünten Platz mit einem großen zentralen Denkmal) vorbei und erreichen nach kurzem Fußweg eine Festungsanlage, auf deren Dach die Promenade beginnt. Diese führt jetzt entlang des Meers nach Westen, entlang zweier sehr schöner Gärten (Alameda de Apodaca und Alameda Marques de Comillas). Beide sind nett angelegt zum hindurchflanieren mit teils sehr altem Baumbestand und Orangenbäumen voller Früchten. Besonders die Spaliere müssen im Frühjahr zur Blüte sehr schön aussehen. Dahinter biegen wir entlang des Meers Richtung Süden ab und kommen zu einem herrlichen großen Park, dem Parque Genoves. Dieser ist durch eine hohe Mauer von den Meerwinden getrennt und ganz herrlich angelegt. Entlang breiter Wege wachsen immergrüne Bäume, teils wie Korkenzieher aufgedreht. Darunter überall eine Fülle kleiner Wasserspiele. Im südlichen Teil des Parks gibt es eine künstlich errichtete Grotte mit Wasserfall, die man durchschreiten oder über Treppen überschreiten kann. Hier stehen zur Freude der Kinder ein paar große Dinosaurier. Hieran schließt sich auch ein großer Spielplatz und Café an.
Weiter Richtung Süden erreichen wir den Stadtstrand La Caleta. Bei diesem handelt es sich um einen 450 Meter langen feinsandigen Strand. An beiden Enden wird er durch Befestigungsanlagen eingerahmt, im Norden von der Burg Santa Catalina, im Süden von der Festungsinsel San Sebastian, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Mitten auf dem Strand steht auf Stelzen ein riesiges weißes Gebäude, das vermutlich Restauration enthält, da alles geschlossen ist, ist das nicht genau zu erkennen. Gegenüber dem Strand stehen alte große Gebäude, die leider dem Verfall überlassen sind. Ganz im Süden, angelehnt an Festungsmauern lassen wir uns windgeschützt nieder und die Kinder spielen lange am Wasser.
Nach dem Entsanden geht es nun weiter auf der Promenade Richtung Osten bis zur Kathedrale von Cádiz. Diese liegt direkt gegenüber der Promenade an einer Durchgangsstraße. Und genau beim Überqueren am Zebrastreifen fegt mir ein Windstoß meine Glatzenbratprophylaxe weg (gemeint ist meine AIDA-Schirmmütze). Überall am Meer konnte ich sie ausreichend fixieren und ausgerechnet hier fliegt sie weg. Also Kind schnell auf die andere Straßenseite gebracht und dann zurück über den Zebrastreifen zum Mützenfangen auf der Straße. Zur Ehre der Spanier muss ich betonen, dass das nicht in einem Hupkonzert ausartet, sondern alle brav warten, bis der verrückte Deutsche seinen Tanz über die Straße beendet hat…
Die Vorderseite der Kathedrale liegt auf der straßenabgewandten Seite. Um diese zu erreichen, müssen wir ein bisschen durch ein Labyrinth gehen, weil überall Tribünen aufgebaut sind. Diese sind für die Prozession vorbereitet, ist doch gerade aktuell die Karfreitags-Woche.
Vor der Kathedrale liegen jede Menge kleiner, enger Gassen, denen wir jetzt zunächst auf einem lila Strich folgen, davon aber abbiegen und überall kleine hübsche Restaurants und Geschäfte finden. Allein das wäre ein eigener Spaziergang wert! Zwar wissen wir nach einigen Abzweigungen überhaupt nicht mehr, wo wir sind, das macht uns aber wenig Sorgen, da die Altstadt ja so groß nicht ist und man an fast jedem Ende irgendwo an der Promenade rauskommt. Tatsächlich sehen wir dann am Ende einer Gasse die Balkonkabinen der AIDAbella durchscheinen. Natürlich behauptet der Familienvater, der uns voranschreitet (derselbe der den Tanz auf dem Zebrastreifen aufgeführt hat), dass das genauso geplant war…
Wir kommen genau rechtzeitig an Bord, um uns kurz anzufrischen und dann zum 15-Uhr-Kaffee im Weite-Welt-Restaurant Platz zu nehmen. Nach dieser willkommenen Stärkung ruft wieder unser Balkon, und hier genießen wir den Nachmittag bis zum Auslaufen um 17 Uhr. Dadurch haben wir nicht einmal die paar Regentropfen mitbekommen, die kurz vor dem Auslaufen gefallen sind.
Apropos Wetter, was uns beim Spaziergang sehr aufgefallen ist, ist das unterschiedliche Temperaturempfinden. Kaum dass die Sonne durch die Wolken lugt, wird uns allen so warm, dass wir die dünnen Jacken ausziehen und im Hemd und T-Shirt am Meer langgehen. Am Strand spielen die Kinder gar in Badehose und T-Shirt. Dagegen sind die Einheimischen gut daran zu erkennen, dass sie sich in dicke Jacken eingehüllt haben. Jaja, wir Norddeutschen, sturmfest und erdverwachsen sind wir kühlere Temperaturen gewohnt und fangen bei 17° an zu schwitzen…
Mein persönliches Abendbrot-Highlight ist heute gebratene Entenkeule mit Orangensoße und Fruchtspieße unterm Schokobrunnen.
Danach berichtet der an Bord mitreisende Lektor Dr. Dr. Gottfried Mai über die Geschichte Lissabons. Interessant und kurzweilig. Weil wir gleich sitzenbleiben, sind wir diesmal bei der Show in der ersten Reihe. Das Programm heißt heute „Your Songs“. Alle 6 Solisten präsentieren die bekanntesten Lieder von Elton John. Wieder kraftvoll, mit viel Tempo und fröhlich! Ganz toll!!!
Nachdem es so gut läuft, können wir nicht widerstehen, auch für den Herbsturlaub eine AIDA-Fahrt zu buchen. Das Buchen an Bord hat den Vorteil, dass für die Fahrt etwas Bordguthaben gutgeschrieben wird. Da haben wir so manchen Cocktail wieder raus. Diesmal gibt es noch einen besonderen Bonus: Auf unserer Kabine finden wir heute Sekt im Eiswasser, belgische Pralinen und Cocktail-Gutscheine vor. Danke, die Überraschung ist gelungen!
Die nächste Etappe umfasst 498 Kilometer bis Lissabon.
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