Wegen Corona mit dem Wohnmobil durch Dänemark, Ahrensburg 15.08.20
Kreuzfahrt war ja nun nicht möglich. Wie war jetzt das Experiment Wohnmobil-Urlaub für uns? Hier das große Fazit des Wohnmobils, Dänemarks, der Camping-Plätze und Strände.
Wegen Corona mit dem Wohnmobil durch Dänemark
Wohnmobil 2020
Möglichst früh brechen wir auf und bringen das Wohnmobil zurück nach Ahrensburg. Es gibt keine Beanstandungen und so ist das Abgeben problemlos. Aber welch eine Umstellung von dem eher LKW mit beschränkter Klimaanlage auf unsere kleine Elektrolimousine mit kräftiger Klimaanlage. Tatsächlich ist es möglich, bei brennender Sonne nicht zu schwitzen.
Nur sitzen wir auf einmal so tief, das ist ganz ungewohnt.
Wir mussten zwar die Kinder abgeben, hätten sonst aber das Wohnmobil glatt noch um eine Woche verlängert. Und wären sogar noch einmal nach oben gefahren. Ging aber nicht, weil das Wohnmobil bereits verkauft ist und der Käufer das aus irgendeinem Grund nun auch gerne haben möchte. Wie sich manche Leute anstellen…
Aber das beantwortet die Frage, ob es uns gefallen hat. Hier kommt das ganz persönliche ausführliche Fazit:
Urlaub in Corona-Zeiten und Kreuzfahrt
Es bleibt dabei, dass nichts über Kreuzfahrt geht. Aber da das im Moment mit der Gefahr von Ansteckung oder Quarantäne nicht geht, kommt für uns Wohnmobil-Urlaub schon direkt danach.
Ideal war die Entscheidung für Dänemark, weil es nicht nur dünn besiedelt ist, sondern auch die Urlauber viel Platz und damit Abstand zueinander haben.
Sehr gut hat uns die Landschaft in Dänemark gefallen. Und dass man wirklich überall mit Karte bezahlen konnte, wir haben für die gesamten Urlaub keine dänischen Kronen eingetauscht.
Ganz abgesehen davon waren zu dieser Zeit alle Strände und Hotels an der deutschen Küste komplett ausgebucht.
Das Wohnmobil
Die Stärken des Wohnmobils sind, dass alles Nötige dabei ist, besonders am Strand. Das haben wir sehr genossen.
Zu viert in einem mittelgroßen Wohnmobil bedeutet aber sehr viel Rücksichtnahme und Sokoban-Spielen. Vielleicht kennt der geneigte Leser noch das alte, schöne Computerspiel Sokoban, bei dem Kisten auf bestimmte Plätze verschoben werden mussten und man gut überlegen musste, welche Kiste erst einmal zur Seite geschoben werden muss, um mit anderen Kisten zum Ziel zu kommen. Das ist im Wohnmobil genauso: Kaffeemaschine nach vorne ziehen, damit die Gasflamme frei wird, oder zur Seite schieben, damit das Hubbett herunter kann. Kind 1 in die Sitzecke, Kind 2 an die Tür, dann kann Papa nach hinten gehen. Usw.
Hier war es aber ein großer Vorteil, dass die Kinder alles gut mitgemacht haben. Das ist sicher auch ein Vorteil des Alters, zumindest solange man nicht aus Versehen auf den Pubertäts-Knopf drückt.
Zudem muss man wackelresistent sein, denn dank Luftfederung hatten wir immer das Gefühl, auf dem Schiff zu sein, wenn einer sich bewegt hat.
Andererseits ist wirklich alles da, was man braucht: Kühl-Gefrierkombi, Gasherd, Schränke, WC, Dusche, Campingtisch und Stühle, drehbare Vordersitze für eine gemütliche Spielrunde.
Insofern war für uns alles in Ordnung. Anders mag es sein, wenn 14 Tage Regen gewesen wäre.
Allerdings würden wir, wenn wir ein eigenes Mobil besitzen würden, auf eine wertigere Ausstattung achten. Hier war doch viel einfaches Plastik. Für so einen Urlaub kein Problem, auf Dauer dürfte das defektanfällig sein.
Campingplätze
Die Campingplätze habe ich ja schon bewertet, als wir jeweils da waren. Zusammenfassend kann man sagen:
Saltum war der schönste und ruhigste Campingplatz mit sehr guten Sanitäranlagen, und ordentlichem Kaufmann. Die Gastronomie war nicht sehr gut und der Strand zu Fuß zu weit.
Rømø war sehr nahe am Strand, das Wasser aber weit weg. Der Platz war gut, die Sanitäranlagen reichlich und gut, die Gastronomie und das Supermarktangebot sehr sehr reichhaltig und gut.
Hvide Sande war der Platz groß, sehr frei, das Meer direkt hinter einer Düne. Die Sanitäranlagen waren noch ok. Wegen der Freiheit auf dem Platz war es aber auch der lauteste Platz mit wenig Einkaufsmöglichkeit und gar keiner Gastronomie in unmittelbarer Nähe.
Positiv überrascht hat uns insgesamt die sehr gute Ausstattung der Campingplätze. Mit Zelt und Improvisation hat das nichts zu tun. Dabei sind wir nicht in die Camper-Familie assimiliert worden und konnten den Urlaub so gestalten, wie wir wollten.
Strände
Natürlich hat uns der Strand um Blokhus am besten gefallen und wir würden sofort wieder umdrehen und dorthin fahren. Die Weite, die Ruhe, die Möglichkeit, das Wohnmobil direkt mit an den Strand zu nehmen. Und dann genau das richtige Verhältnis von Dünen, Strandbreite und Meer. Und natürlich der feine, warme Sand mit wenig Steinen, im Wasser gar keinen Steinen.
Aber auch die Strände in Hvide Sande und auf Rømø sind wirklich schöne Strände, die zwar an unseren Blokhus-Strand nicht herankommen, aber trotzdem absolut empfehlenswert sind. Sauber ist es überall und herrlich ist das Meer auch überall.
Fazit
Da Kreuzfahrt nun mal nicht möglich war, haben wir das allerbeste daraus gemacht, das wir uns vorstellen können. Wohnmobil war ein Experiment für uns und wir würden es jederzeit wieder machen, wenn es grad keine Kreuzfahrt gibt.
Und dafür, dass es gerade die heißeste Zeit des Jahres war, die wir nicht im stickigen Inland verbringen mussten, sondern bei frischer Meeresluft, sind wir sehr dankbar.
Oder, um es mit Jürgen zu sagen: Alles richtig gemacht.
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