Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Korfu 10.10.17

Wir sehen richtige, echte Delfine. Und das direkt unter unserem Balkon. Damit ist der Tag gerettet und nichts kann das mehr toppen. Auch nicht die schönen kleinen Gassen in Korfu Stadt, nicht der nette kleine Park und auch nicht das „Weißwurstland“ in der internationalen Fußball-Tabelle.

Delfin vor Korfu 17.10.10 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Nach dem üblichen exzellenten Frühstück wollen wir uns eigentlich auf dem Balkon die Annäherung an Korfu ansehen. Kurz vor 11 Uhr wollen wir festmachen. Doch bevor es soweit ist, werde ich von lauten Rufen gewaltsam aus der Toilette gezerrt. Nach einiger Verwirrung wird klar: Es sind Delfine gesichtet worden. Und tatsächlich: Direkt unter unserem Balkon schwimmt ein Delfin neben uns her, springt immer mal aus dem Wasser oder dreht sich auf die Seite. Dabei bewegt er sich beim Schwimmen kaum und hält trotzdem unsere Geschwindigkeit. Ein unglaublicher Anblick. Der Delfin weiß auch, wie lange es braucht, bis ich endlich die Kamera in Stellung habe, bevor er dann seitwärts abtaucht. Gänsehautmoment! Der Tag ist gerettet.

Neben uns liegt heute nur die Costa Deliziosa. Von unserem Balkon schauen wir direkt auf die größeren Nachbarn. Vor allem eins fällt auf: Die ständige Musikbeschallung von dort ist deutlich lauter, als wir hier bei AIDA gewohnt sind….

Delfin vor Korfu 17.10.10 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Bevor es heute losgeht, heißt es erst einmal, den Reisebericht auf den aktuellen Stand zu bringen und den gestrigen Bericht zu veröffentlichen. Dabei sehe ich noch eine Freude, denn unser Autohändler hat geschrieben. Hintergrund war, dass wir ein Elektroauto bestellt haben, das eigentlich jetzt kommen sollte. Der Händler rief kurz vor dem Urlaub an, dass leider der Termin nicht haltbar sei, einen Hybrid könnten wir sofort haben, aber das reine Elektroauto, das wir wollen, wird erst im nächsten Jahr lieferbar sein. Wir wollen aber unbedingt ein reines Elektroauto, damit wir zukünftig mit dem Strom von unserem Dach kostenlos und umweltbewusst fahren können. Das haben wir auch deutlich gemacht und nun schreibt der Händler gerade, dass es doch schon im November was wird. Darüber freuen wir uns. Noch etwas verhalten, erst einmal sehen, ob es wirklich klappt.

Mit dem Shuttle zur Altstadt

Um 12:30 Uhr machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir schwanken noch, ob wir spontan noch einmal zu dem Vermieter von letzter Woche gehen und fragen, ob er noch ein Auto stehen hat, entscheiden uns dann aber doch für Korfu Stadt. In ein paar Minuten sind wir wieder am Terminal, den kostenlosen Hafenshuttle brauchen wir hier nicht. Davor steht dann der AIDA-Shuttle in die Stadt. Heute sind sie gnädig, für die Kinder zahlen wir nur 7,50 €, für uns 10 €.

Der Shuttle bringt uns direkt vor die alte Festung. In Höhe der neuen Festung gibt es wie beim letzten Mal einen kleinen Stau, an manchen Engstellen parken zudem die Autos derart doof, dass der Bus kaum vorbeikommt. Vom Endhaltepunkt aus gehen wir quer über den Spinada, einer der größten Plätze Europas, den einst die Venezianer als Exerzierplatz angelegt haben, und der heute teils Park, teils Kricket-Spielfeld, teils Parkplatz ist.

Gegenüber landen wir an den Liston-Arkaden, unter denen man schön in Cafés sitzen kann. Hier schlendern wir ein Stück entlang und gehen dann in die Stadt hinein.

Korfu 17.10.10 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Kleine Geschäfte in engen Gassen

Bei unserem letzten Aufenthalt hier hatten wir uns durch den ältesten Teil der Stadt bewegt und sind durch viele kleine, schmale Gassen und viele Treppen zwischen Wohnhäusern spaziert.
Dies Viertel lassen wir heute rechts liegen und bewegen uns auch hier in schmalen Gassen, hier sind aber überall dicht an dicht kleine Geschäfte mit Schmuck, Kunsthandwerk, Klamotten und manchmal auch Kitsch.
Manches gefällt uns richtig gut, so Tücher oder bestimmte Holzarbeiten. Anderes steht eher im Fake-Verdacht, so die Hard-Rock-Café-Shirts und manche Markenware.

Aber hier ist es wirklich schön. Manchmal etwas eng in manchen Seitengassen zwischen den Auslagen, dann wieder breitere Wege. Da dies hier aber alles Fußgängerzone ist, lässt es sich hier gut flanieren. In einigen Bereichen befinden sich Restaurants, hier finde ich es sehr angenehm, dass die Besitzer uns zwar freundlich ansprechen, aber nicht aufdringlich sind und auch freundlich bleiben, wenn wir nicht verweilen wollen.

Der Palast ist ein Betonklotz

Wieder an den Arkaden angekommen sind es nur ein paar Meter bis zum Palast von St. Michael & St. Georgios. Bei Palast denkt man an „prächtig“, das Gegenteil ist der Fall, er sieht aus wie ein grauer, schmutziger Betonklotz, der rundum beschädigte, geschlossene Fensterläden hat. Aber der kleine Park daneben ist sehr schön. Hier haben wir schon beim letzten Mal gemütlich gesessen und das machen wir wieder. Wir gehen ganz ans andere Ende durch, dort befinden wir uns senkrecht über einer kleinen Badestelle. Dort hinunter führte einst eine eiserne Wendeltreppe und unten ist ein Steg zu sehen. Beides ist aber leider geschlossen und halb verrottet. Ja, an diesen Punkten sieht man dann leider, wie schlecht es den griechischen Finanzen geht, denn dies alles wäre es wert gewesen zu erhalten.

Im Schatten wird es dann nach einiger Zeit fast etwas kühl, also suchen wir uns eine andere Bank am Eingang des Parks in der Sonne. Hier ist es bei wolkenlosen 21°C sehr angenehm und das halten wir gut aus, haben dabei einen schönen Blick auf die alte Festung und die kleine Bucht samt Jachthafen davor.

Erstaunlicher Weise sind die Kinder problemlos dabei (gut, sie hatten auch nicht so richtig eine andere Wahl…). Ohne Handy geht es trotzdem nicht und unser Kleiner nutzt das, sich die aktuelle Qualifikationstabelle beim Fußball anzusehen. Dabei ist ihm „Belarus“ nicht so richtig ein Begriff, unsere Übersetzung versteht er aber irgendwie falsch und geht nun von „Weißwurstland“ aus. Bevor es aber internationale Verwicklungen gibt, erklären wir ihm natürlich, dass das nichts mit Bayern zu tun hat und dass es richtig Weißrussland heißt, aber so haben wir unsren Spaß.

Korfu 17.10.10 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Durch einen weiteren kleinen Park direkt an der alten Festung kommen wir wieder zum Shuttle-Bus, der uns nun in wenigen Minuten zum Hafen bringt. Der Weg zum Schiff ist nun wieder leicht, inzwischen hat die Costa abgelegt und wir sind hier ganz allein. Kurz nach 15 Uhr sind wir so wieder an Bord.

Balkon mit Blick auf das Festland

Unser erster Weg führt uns auf dem Schiff ins Belladonna-Restaurant, wo wir uns nach diesem ausgiebigen Spaziergang ein bisschen Kuchen und Obst gönnen. Danach versuchen wir ein Deck höher, im Außenbereich des East Restaurant noch Karten zu spielen, das scheitert aber daran, dass zum einen doch etwas Wind um die Ecke kommt und zum anderen unsere Kleine grad einen Pubertätsschub hat.
Also geht es ohne sie in der AIDA Lounge weiter.

Im Anschluss ist noch etwas Zeit auf dem Balkon. Da wir diese Woche andersherum liegen als letzte Woche haben wir hier zwar keine Sonne, aber es ist trotzdem angenehm. Der Blick geht dabei an Korfu vorbei hinüber zum griechischen Festland. Das liegt jetzt zwar schön in der Sonne, ist im Gegensatz zum eher grünen Korfu aber völlig kahl und felsig.

Dabei stellt sich nun auch heraus, dass die Kabine rechts neben uns doch bewohnt ist. Schade eigentlich, denn das ältere Ehepaar dort unterhält sich gerade laut über Fußnägel, bevor sie noch lauter mit Deutschland telefonieren. Naja, so ist es wohl in einer Hochhaussiedlung…

Zum Abendbrot geht es heute wieder zur Familienzeit ins Belladonna Restaurant. Im Anschluss schauen wir uns das Auslaufen auf dem Balkon an. Um 19 Uhr ist es bereits komplett dunkel. Wir fahren zunächst um die vorgelagerte Insel herum und dann Richtung Norden durch die sehr schmale Meerenge zwischen Korfu und Albanien. Zwischendurch schaltet die Brücke den Suchscheinwerfer an, um die Umgebung abzuleuchten. Vielleicht suchen sie auch nur den Wegweiser zur Meerenge. Aber das ist mal ein Licht. Damit könnten auch all die Hobbyfotografen wunderbar fotografieren, die ich vorgestern in Venedig erwähnt habe.

Als der Suchscheinwerfer wieder aus ist, können wir überall an der Küste Korfus die beleuchteten Städte und Straßen sehen. So mit einem leichten Wind in den Haaren und nur Dunkelheit um uns herum fragen wir uns, was all die Menschen hinter den Lichtern wohl gerade machen.

Das Auslaufen hat unsere Planung etwas durcheinander gebracht, deshalb spielen wir erst in der AIDA Lounge (auch um die Happy Hour noch ausnutzen zu können), und sehen uns dann erst die Show an. „Rock Me Baby“ wird wieder gut präsentiert, nur uns fällt auf, dass eine Tänzerin fehlt.

Die nächste Etappe sind 347 Kilometer bis Bari.

Korfu

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