Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Abu Dhabi / Vereinigte Arabische Emirate 15.04.23 Abend
Abends in Abu Dhabi angekommen haben wir noch einen Ausflug gebucht. Dieser wurde von AIDA im Vorfeld gestrichen und durch eine lahme Bus-Rundfahrt ersetzt. Doch AIDA hat nicht mit ägyptischen Germanisten und indischen Busfahrern gerechnet, die diesen nächtlichen Ausflug zu einem Highlight machen.
Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023
Gegen 18 Uhr legen wir in Abu Dhabi an. Anders als in Dubai nicht an einer Marina, sondern einem Industriehafen. Weniger attraktiv.
Schnell noch Abendbrot
Aber wir haben eh keine Zeit das anzuschauen, denn wir haben später einen Ausflug. Deshalb müssen wir sehen, dass wir gleich zu Beginn der Abendbrotzeit im Restaurant sind, um rechtzeitig für den Ausflug fertig zu sein.
Da wir denken, dass alle dieses Problem haben, sind wir lieber Punkt 18 Uhr zur Öffnungszeit im Restaurant. Das ist gut so, denn außer uns sind noch so 2-3 Tische besetzt.
Und doch haben wir Recht, denn eine viertel Stunde später ist das Restaurant komplett voll und andere Gäste laufen erfolglos durch die Gänge auf der Suche nach einem Tisch.
Hunger haben wir auch, denn nach dem Frühstück gab es nichts mehr außer mittags einen Caramel Macchiato im Café Mare. Den Rest der Fahrt haben wir mit Lesen und Reisebericht-Schreiben verbracht.
Nun sind wir also heute im Bella Donna Restaurant. Wie das Marktrestaurant gestern gibt es auch hier eine größere Auswahl an Buffet als auf den anderen Schiffen und so haben wir keine Mühe, uns satt zu bekommen.
Und sind rechtzeitig fertig, um gegen 20 Uhr das Schiff zu verlassen.
Unser Ausflug beginnt um 20:30 Uhr, Treffpunkt für Ausflüge ist ja seit einiger Zeit immer direkt an den Bussen. Wie in Dubai auch müssen wir im Terminal sowohl beim Verlassen als auch bei Rückkehr jedes Mal durch eine Sicherheitskontrolle. Das geht aber zügig. Im Terminal sitzen dann schon überall Gäste, wie in Dubai gibt es dort ein hervorragendes kostenfreies WIFI.
Der ägyptische Germanist macht alles anders
Wir gehen mit gemischten Gefühlen zum Bus. Denn ursprünglich hatten wir einen nächtlichen Ausflug mit Fotostopps gebucht, um die beeindruckend beleuchteten Highlights in Ruhe ansehen zu können. Dazu gehört vor allem die berühmte Sheikh Zayed Moschee
Doch kurz vor der Reise bekamen wir eine Mail, dass das Aussteigen an der Moschee wegen des Ramadan nicht möglich ist (Ramadan kommt ja völlig überraschend, das war bei Buchung wohl nicht bekannt) und deshalb wird der Ausflug durch eine reine Busrundfahrt ohne Stopps ersetzt. Dafür haben wir einen Teil der Kosten erstattet bekommen, natürlich dürfen wir auch stornieren.
Storniert haben wir mangels Ausflugs-Alternativen nicht. Und das ist das Beste, was wir tun konnten, denn nun kommt unser ägyptischer Reiseleiter und nach dem Motto: „Keine Fotostopps? – hold my micro“ ignoriert er das vollkommen und verkündet, dass die Busfahrt 3 statt der angekündigten 2 Stunden dauert und er uns natürlich nicht gehen lässt, ohne alles fotografiert zu haben.
Zudem hatte AIDA angekündigt, dass auf dieser Reise sämtliche Ausflüge nur auf Englisch angeboten werden. Auch das lässt sich unser Reiseführer nicht sagen, schließlich hat er in Ägypten Germanistik studiert. Und spricht ein absolut perfektes Deutsch.
Im richtigen Bus
Wir sind so froh, genau in diesem Bus gelandet zu sein. Auf der Fahrt sehen wir andere Busse, die nur von Ferne auf die Highlights schauen, während wir überall vorfahren und aussteigen. Und dabei sollten wir erst gar nicht in diesem Bus sitzen. Denn die Busse werden der Reihe nach befüllt. Als wir ankommen, ist der erste schon voll, der zweite Bus wird gerade befüllt. Ist aber schon so voll, dass wir denken, wir stellen uns schon mal am dritten Bus an statt an der Schlange des 2. Busses. Die Idee hatte auch schon eine kleine Gruppe vor uns mit einer körperlich eingeschränkten Dame, die gern vorne sitzen will. Und richtig spekuliert, an Bus 2 werden nur noch Einzelreisende für Restplätze gesucht, dann wird unser Bus gefüllt und wir sitzen in der 3. Reihe.
Exakt pünktlich geht es los aus dem Hafen heraus. Ununterbrochen erzählt unser Reiseführer nicht nur von den Sehenswürdigkeiten zu den Seiten, sondern über Land und Leute. Das ist wirklich hochinteressant. Die objektiven Informationen speichern wir dabei gedanklich ab. Nur mit Mühe können wir uns dagegen wehren, seine Liebe zu dem inzwischen verstorbenen Scheich Zayed Bin Sultan Al Nahyan, der mit großer Weitsicht das Land der Beduinen in ein extrem reiches und modernes Land verwandelt hat, zu teilen und den Scheich als unser aller liebender Großvater zu sehen. Der Scheich hat tatsächlich dafür gesorgt, dass jeder Einwohner reich und sorgenlos ist. Die möglicher Weise negativen Seiten und ob es den Millionen Gastarbeitern auch so gut geht, erfahren wir kaum. Auch die Tatsache, dass er für den gegenwärtigen Scheich kein Wort über hat, ist sicher aussagekräftig.
Viel mehr Grün als in Dubai
In jedem Fall sind die Vereinten Arabischen Emirate Dank Öl und Gas unfassbar reich. Das reichste der 7 Emirate ist Abu Dhabi, gefolgt von Dubai.
Während Dubai moderner, protziger, höher ist, ist Abi Dhabi eher breiter, prunkvoller, traditioneller. Abu Dhabi versucht dabei, sich auch als Touristenmagnet zu etablieren, wie es Dubai bereits gelungen ist.
Was mich allerdings wirklich beeindruckt sind die Versuche des alte Scheichs, hier Toleranz für alle Religionen zu etablieren. Und sein ökologischer Weitblick sowohl für Grünflächen als auch für erneuerbare Energien. Letztere ist besonders beeindruckend in einem Land, das riesige fossile Vorkommen hat.
Ich hoffe, dass nicht eines Tages religiöse Hardliner diesen Weg zerstören, wie es in anderen arabischen Ländern passiert ist.
Apropos Grünflächen: während ich aus Dubai ja mehr von Rasen und Blumen berichtet habe, hat der Scheich hier ein Faible für Bäume. Besonders Dattel-Palmen stehen überall, das ist noch attraktiver als die künstlich wirkenden Grünflächen von Dubai. Aber auch hier geht das nur mit Unmengen von Wasser. Da es keine Flüsse gibt, stammt dies aus Meeres-Entsalzungs-Anlagen.
Unfassbare nächtliche Ausblicke
Der erste Stopp ist gegenüber der Sheikh Zayed Moschee. Dort ist ein Besucherzentrum um einen flachen See angelegt. Jetzt im Dunkeln ist der weiße Marmor der Moschee mit ihren vielen Kuppeln weiß bis blau angestrahlt und das spiegelt sich hier im Wasser. Ein beeindruckendes Bild. Morgen werden wir die Moschee noch genauer kennenlernen.
Das Bild genießen wir eine Weile. Der Reiseleiter weist noch drauf hin, dass hier die einzige Toilettenmöglichkeit ist. Auch diese sind riesig, modern und absolut sauber.
Weiter geht es vorbei an den teuersten Hotels, entlang der Residenzen der Herrscherfamilie, dem Palast, der 7 Kilometer langen Prachtstraße Corniche bis zur neuen Museumsinsel, auf der die beeindruckende Kuppel des Louvre bereits fertig gestellt ist, das Guggenheim und das Scheich-Museum mit ebenfalls eigenwilligen Formen Tag und Nacht gebaut werden, auch jetzt zu dieser Zeit noch.
Immer wieder können wir aussteigen und beeindruckend beleuchtete Motive aufnehmen. Das ist alles wirklich sehr reich, sehr prächtig, sehr golden.
Überall sind die Straßen zudem mit leuchtenden Symbolen geschmückt, das sieht aus wie bei uns zu Weihnachten und hat tatsächlich mit dem Ramadan zu tun.
Nach fast 3 Stunden kommen wir zurück zum Schiff. Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt und war sehr kurzweilig.
Nach 23 Uhr machen wir noch einen kleinen Rundgang über Deck, dort entdecken wir manche der Gebäude wieder, die wir vorhin von Landseite gesehen haben, und die wir sonst nicht hätten zuordnen können, wie den Louvre beispielsweise.
Dann fallen wir nur noch ins Bett.
Auch Morgen sind wir noch in Abu Dhabi.
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