Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Heraklion / Kreta 29.04.23
Der Faden der Ariadne führt uns nicht wie geplant zum Strand, auch nicht aus dem Labyrinth, sondern in die Stadt. Die durchaus sehenswert ist. Und in der es anscheinend Sportschuhe und Ouzo im Überfluss gibt. Bevor London ruft.
Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023
Den Morgen tanken wir Kraft vom Klimaanlagen-Dröselkopf. Inzwischen haben wir in Heraklion auf Kreta angelegt und vom Balkon aus einen hübschen Blick über den Hafen. Also mehr oder weniger hübsch.
Frühstück gibt es wie immer im Marktrestaurant, diesmal sind wir wieder fast alleine, denn die meisten sind schon auf Kreta unterwegs.
Zu kalt für Strand
Eigentlich wollten wir das auch sein. Plan war: Mit dem Linienbus vor dem Hafen zu einem der schönen Strände zu fahren. Wir haben da noch sehr nette Erinnerung an das letzte Mal.
Nur gibt es da ein klitzekleines Problem. Nein, ich meine nicht schon mehrfach geschickt unauffällig erwähnten Klimaanlagen-Dröselkopf, sondern eine viel kleinere Kleinigkeit. Zumindest kleiner als erwartet: Gemeint ist die Temperatur. Vorhergesagt sind 16°C. Das erwägen wir, wenn wir mal wieder Lust auf Eisschwimmen haben, heute verwerfen wir den Plan.
Also Plan B. Zum Glück ist die City nicht weit weg.
13:30 Uhr geht es los. Der kostenlose Shuttle bringt uns zum Hafenausgang. Und dahinter beginnt dann der gestern erwähnte Faden der Ariadne, der uns sicher aus dem Labyrinth bringt.
Der Faden zur City
Gut, das Tor aus dem Hafen heraus ist kein Eingang zum Labyrinth und ein richtiges Labyrinth gibt es hier auch nicht (obwohl gegenüber dem Hafenausgang ein kleiner Vergnügungspark ist, aber der geneigte Leser will jetzt ja nicht kleinlich sein). Aber es gibt den Faden der Ariadne. Genauer gesagt einen gelben Strich, der sicher bis in die Innenstadt führt, angesichts der mehrspurigen Straße vor unserer Nase nicht völlig unsinnig.
Solche gelben Striche zwischen Hafen und City gibt es in vielen Städten, aber nur auf Kreta konnten die Verantwortlichen diesen mit dem Faden der Ariadne verknüpfen, denn dieser Mythos spielt hier. Glückwunsch an die Stadt für die gute Idee, über die uns große Informationstafeln informieren.
Vom historischen Hafen in die Stadt
Wir folgen also dem Faden, gehen direkt am Hafenzaun rechts und dann immer geradeaus. In gut 10 Minuten kommen wir zum historischen Venizianischem Hafen mit dem kleinen Fort. Um diesen Hafen gehen wir herum, erreichen das Fort (das man besichtigen kann) und gehen noch ein Stück weiter an der hohen Hafenmauer entlang. Hier könnte man noch richtig weit gehen, immer die Mole entlang. Das machen wir aber nicht, sondern gehen zurück, denn genau gegenüber geht es in die Stadt.
Unterwegs versuchen kleine Mädchen den Frauen gelbe Blumenkränze aufzudrängen, die diese bei Annahme bezahlen dürfen. Wir sehen viele Frauen mit gelben Kränzen.
Eine breite, schön gepflasterte Fußgängerzone beginnt direkt hier und führt nach oben. Hier und in den Nebenstraßen geht es immer entlang von modernen Geschäften aller bekannten und unbekannten Marken, Souvenirläden, Imbissen und Restaurants. Die teuersten sind rund um den Morosini-Brunnen.
Das ist schön gemacht, sehr sauber, aber voller Menschen.
Wir geraten dann in eine kleine, enge Gasse, die von Souvenirständen, kleinen Cafés und 2 Fleischereien voll ist. Das ist alles sehr nett, nur das deutsche Gesundheitsamt würde in diesen kleinen Fleischereien wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen.
Im Bogen gehen wir dann durch kleine Gassen zurück Richtung Hafen, stellen fest, dass man hier nicht überall weiterkommt, weil wir oberhalb der alten Stadtmauer sind und finden dann eine brüchige Treppe nach unten, vorbei an den Nachtlagern mehrerer Obdachloser. Die Stadt ist also mehr in der Mitte schön.
Schuhe und Ouzo
Auch der Shuttle zurück zum Schiff ist hier bestens organisiert. Kommt allerdings an leichte Grenzen, weil nach uns ein philippinisches Crew-Mitglied einsteigt, das offensichtlich sämtliche Nike-Schuh-Vorräte der Insel aufgekauft hat. In der ersten Kurve fallen diese Kartons dann durch den Bus. Locker kommentiert von der Dame vor uns, die ihrerseits die Ouzo-Vorräte der Insel aufgekauft und sofort weggezischt hat, derart knülle ist sie.
Das macht uns Lust auf ein schönes Eis. Denn trotz der „Kälte“ hier scheint den ganzen Tag die Sonne und erhitzt uns ordentlich. Immerhin sind wir hier wieder recht nahe an Afrika, Kreta driftet seit jeher immer näher an Afrika. In nur 10 Millionen Jahren sollte Kreta Afrika erreicht haben. Etwa solang müssten wir nun in der Eisbar warten, bis neues Spaghetti-Eis beschafft wurde, denn das ist irgendwie aus, und so zischen wir wiederum einen Erdbeer-Frappé und ein Croiffle, irgendwie eine Kombination Waffel und Croissant. Lecker.
Ein bisschen Ausruhen auf dem Balkon, dann Abendbrot im Bella Donna Restaurant.
Den Tag schließen wir dann im Theatrium ab, heute gibt es tatsächlich Mal eine Show: 9 der 13 AIDA Stars sind dabei, unter dem Titel „London Calling“ englische Musik der 80er und 90er zu präsentieren. Gut gemacht!
Mehr ist heute nicht drin, der geneigte Leser weiß schon: der Dröselkopf.
Die nächste Etappe sind 340 Kilometer bis nach Piräus.
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