Transatlantik 1 mit AIDAbella, Atlantik 15.04.14
Am letzten Tag der Atlantik-Überquerung ziehen wir ein Resümee: So viele Seetage lohnen sich, weil einfach so viel angeboten wird. Unser Jüngster geht kurzzeitig verloren und findet sich an der Bar wieder.
Von der Karibik nach Mallorca
AIDAbella 2014
Nun stehen wir schon 5 Stunden früher auf als noch vor 5 Tagen. Auch das Lachs-Thema zieht langsam Kreise. Da natürlich wieder keiner da ist, holen wir erneut Lachs aus dem Weite Welt Restaurant. Damit werden heute Verzweifelte an unseren Tisch gelockt, die das ganze Marktrestaurant abgesucht haben und uns nun mit letzter Kraft fragen, wo wir denn den Lachs gefunden hätten. Da kann man sehen, dass dies Thema viel ernster ist als angenommen.
Auch andere Dinge werden inzwischen rationiert. Seit ein paar Tagen stehen Schilder am Büffet, dass Margarine nicht mehr frei ausliegt, sondern nur durch besondere Beziehungen beim Koch der Show-Cooking-Station zu bekommen ist. Nicht dass wir Margarine bräuchten, aber es zeigt den Ernst so einer Atlantik-Überquerung.
Entertainment an Seetagen
Damit wird es Zeit, mal ein Resümee von so vielen Seetagen zu ziehen. Ich könnte mir vorstellen, dass mancher auch zurückschreckt und sich vor einer Art Lagerkoller fürchtet. Aber wie der geneigte Leser gesehen hat, war das für uns kein Problem, weil wir genau diese Ruhe brauchten. Aber auch wer kein Fan von Balkon und Rumliegen ist: Ich habe ja schon immer ein bisschen was vom Edutainment und den Shows geschrieben. Zusätzlich wäre es den ganzen Tag möglich, sich mit diversen Sport-, Tanz- und Spielangeboten, mit Live-Musik oder Disko zu unterhalten. Von daher denke ich, braucht keiner Angst vor geballten Seetagen zu haben, dazu ist einfach zu viel los auf dem Schiff, mit dem jede Altersgruppe angesprochen wird.
Apropos Altersgruppe: Als wir vor 10 Tagen losgefahren sind, gab es Schulferien nur in Niedersachsen und Bremen. Das führt dazu, dass der Anteil jüngerer Familien mit Schulkindern deutlich kleiner ist als gewohnt und wenn, kommen diese aus Norddeutschland. Neben einigen Familien mit noch kleineren Kindern und jungen Erwachsenen sind der allergrößte Teil der Gäste Senioren. Dabei stammen knapp 2200 Gäste aus dem deutschen Sprachraum, eine Handvoll aus anderen Ländern. Damit ist die AIDAbella nicht ganz ausgelastet, eine Flugzeugladung hätte noch reingepasst.
Nach dem Frühstück referiert Dr. Pedro Gonzales unter dem Titel „Titel, Tore & Triumphe“ unter anderem über die Kraft- und Ausdauertrainingseinheiten beim FC St. Pauli und sein Training mit einzelnen Sportprofis unterschiedlicher Disziplinen. Auch als Nicht-Fußballfan ist das ganz interessant.
Heute findet auch das Endspiel der Transatlantik-Meisterschaft statt. 24 Mannschaften waren angetreten, gewinnen tun heute die „Pink Panthers“. „Die Niedersachsen“ werden 3.
Der Atlantik ist jetzt unglaublich glatt wie ein Ententeich. Es weht kaum ein Wind und dadurch wirken die 20°C heute noch wärmer als die letzten Tage. Und durch die Zeitumstellung haben wir noch bis 17 Uhr Sonne auf dem Balkon – damit ist unser Tagesablauf klar.
Inzwischen fährt das Schiff auch deutlich langsamer, wir sind sehr gut über den Atlantik gekommen und haben deshalb Zeit.
Das Abendprogramm beginnt mit dem „Seminar“ „Gutes Benehmen leicht gemacht“, das wieder humorvoll von den Schauspielern präsentiert wird. Mit toller Stimme präsentiert dann die Solistin Joanna Bagley ihr Programm „By Request“ mit Liedern, die sich ihre Freunde gewünscht haben. Den Abschluss bildet die Tanzshow „Dreams“, bei der zur Musik des Alan Parsons Projects Träume und Emotionen von den 7 Tänzern dargestellt werden. Da es sonst immer 8 Tänzerinnen und Tänzer sind, ist wohl eine Tänzerin ausgefallen. Auch diese Show ist wieder sehr gut gemacht und das Publikum begeistert.
Ein Junge geht verloren
Zwischen den Shows habe ich unserem Jüngsten versprochen, noch auf dem Sportdeck mit ihm Basketball zu spielen. Das fängt ganz lustig an, aber da dann ein Freund vom ihm auftaucht, bin ich doch schnell abgemeldet. Das hat aber auch Vorteile, denn ich entdecke einen wunderschönen Sonnenuntergang, den ich unbedingt auf Chipkarte bannen muss. Der Deal ist, dass er noch mit seinem Freund spielen darf, dann aber zu uns ins Theatrium kommt. Nach der letzten Show ist er aber nicht da, auch nicht mehr auf dem Sportdeck und auch nicht in seiner Kabine.
Nun kann ja eigentlich nichts passieren, sonst würden wir die Kinder gar nicht allein über das Schiff gehen lassen, sie müssen nur immer sagen, wo sie sind. Andererseits kommen einem in so einer Situation Filme in den Sinn, wie der mit Jodie Foster, bei dem ihre Tochter in einem Flugzeug spurlos verschwindet und keiner kann sich an sie erinnern. Und wer sagt, dass es nicht Psychopathen gibt, die einfach irgendwelche Menschen über Bord schmeißen?
Nun habe ich ja zum Glück noch meine Turnschuhe an und so kann ich in unglaublicher Geschwindigkeit das Schiff absuchen. Finden tu ich ihn dann in der Bella Bar, wo er ganz cool am Bartresen sitzt und sich einen Eistee bestellt hat…
Ja, das ist das Schicksal der Eltern, da schwankt man zwischen dem Ärger, dass er sich nicht an die Vereinbarung gehalten hat, und der Erleichterung, dass nichts passiert ist.
Heute Nacht werden die Uhren mal nicht umgestellt.
Morgen sind wir dann in Funchal auf Madeira.
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