Nordeuropa 5 mit der AIDAmar, Bergen / Norwegen 20.08.12
In Bergen gehen wir einfach zu Fuß in die Stadt. Die Holzhäuser in Bryggen gefallen uns sehr, der Fischmarkt ist interessant, aber überschätzt. Das Edutainment von AIDA dagegen erinnert an die Verkaufsshow einer Kaffeefahrt, das muss nun wirklich nicht sein, schon gar nicht so unwissenschaftlich.
Vom Blue-Port zu Fjorden, Nordkap und Geysiren
AIDAmar 2012
Den Weg durch die Schärenlandschaft haben wir glatt verschlafen und liegen nun in Bergen. Der Anleger ist so klein, dass die AIDAmar vorne und hinten übersteht. Ausgang ist dann auch nicht die übliche Gangway auf Deck 5, sondern die Luke auf Deck 3.
Es sind nur wenige Schritte von unserem Liegeplatz durch den Park der Bergenhus festning. Hier ist eine alte Festung mit den Hakonshallen, die nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurden. Hier hindurch ist es problemlos zu Fuß in ein paar Minuten zum Bryggenviertel zu schaffen. Bryggen sind ehemals deutsche Hansehäuser, die dicht an dicht aus Holz gebaut wurden. Die Geschichte der Hanse ist für über 200 Jahre mit Bryggen verknüpft.
Diese alten Holzhäuser haben es uns angetan. Sie sind nicht unbedingt mit dem Lineal gezogen. Zwischen den Häusern führen kleine Gässchen hindurch, manche so schmal, dass nur 2 Leute nebeneinander gehen können. In den Häusern sind jetzt überwiegend kleine Butiken. Viele kleine nette Details sind hier zu entdecken: Kleine Brücken und Treppen, die über die Gasse von einem Haus zum anderen führen, Klappen und Seilzüge, die einmal Lager in den oberen Stockwerken waren. An einigen Häusern kann man über Treppen in den 1. und 2. Stock gelangen. Hier geht man über eine Galerie, von der auch kleine Läden abgehen. Und auch hier alles aus Holz: Die Wände, die Geländer, der Boden, die Teppen. Zu Recht steht Bryggen auf der UNESCO-Liste der erhaltenswerten Kulturdenkmäler.
Auch zum Fischmarkt kann man in wenigen Minuten zu Fuß weitergehen. Neben Fischen und Meeresfrüchten werden auch Obst, Gemüse und – natürlich – Souvenirs verkauft. Besonders die Auslagen der Fischhändler sind interessant – kaufen lohnt sich allerdings nicht, denn zum einen ist es arg teuer (wie ganz Norwegen) und zum zweiten dürfen Lebensmittel nicht mit an Bord gebracht werden.
An Bord natürlich wieder Shows. Es geht los mit einer Modenschau von Manou Lenz. Sie ist bereits bekannt aus dem Fernsehen und hat demnächst einen eigenen Verkaufssender. Die Mode soll figuroptimiert sein. Naja, Kleidung ist Geschmackssache. Manou Lenz ist jedenfalls extrem professionell, eben so wie man Verkaufsshows kennt. Dass AIDA Werbung für Eigenes macht, kann ich durchaus verstehen. Werbung für eine Gast-Kollektion – naja. Aber dann wird auch gleich Joachim Kaeser vorgestellt, Präventologe und Phytotherapeut mit eigener Mikronährstofflinie. Nun driftet mir das aber zu sehr ab in Richtung Kaffeefahrt. Hallo, AIDA, was macht ihr da??? Zudem ärgere ich mich jetzt als ausgebildeter Ernährungsmediziner, dass hier so unwissenschaftliche Dinge wie Sauerstofftherapie, Säure-Basen-Haushalt und „Umweltgifte entgiften“ so einen breiten Raum bekommen. Im Rahmen des Edutainments werden hierzu Seminare angeboten *seufz*. Darüber grummel ich noch bis spät in die Nacht.
Das sehr einfühlsame Solo-Programm des Musical-Darstellers Mark van Beelen tröstet mich wieder. Schon wieder ein Solist, der nicht nur sehr unterhaltsam ist, sondern ebenfalls eine großartige Stimme hat.
Auch das Tanzspektakel „Heart“ ist wieder exzellent und eine Freude zuzuschauen.
Morgen sind wir dann im Geirangerfjord.
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