Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Salalah / Oman 20.04.23

Die beste Ehefrau von allen macht ganz allein mit dem Busfahrer eine Hafenrundfahrt. Den wundervollen Strand kann man am besten mit: „So nah und doch so fern“ beschreiben. Über alles trösten uns ein Spaghetti-Eis und ein wunderbares neues italienisches Restaurant.

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Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023

Da wir bis Mitternacht in Salalah liegen, haben wir Zeit. Als wir im Marktrestaurant ankommen, ist es schon so spät, dass es richtig angenehm leer ist. Und es ist Lachs da, der Tag könnte so schön sein. Könnte.

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Im Industriehafen von Salalah

Wir liegen hier im Industriehafen von Salalah, die Stadt ist so weit weg, dass man sie von hier nicht sehen kann. Mit uns liegen hier noch die MSC Magnifica und die Regent Seven Seas Mariner. Eine Reihe Containerschiffe. Und ein Stückgutfrachter, der den ganzen Tag entladen wird und eine Wolke von Steinstaub erzeugt, die auch zu uns kommt.

Die Sonne strahlt bei 32°C, aber wir haben Schatten auf dem Balkon. Und da wir genug Zeit haben, genießen wir noch länger die Zeit dort, denn wir wollen nicht in der Mittagshitze am Strand liegen.

Kostenloser Shuttle zum Hafenausgang

Deshalb machen wir uns erst um 13:30 Uhr auf den Weg. Der Kapitän hat morgens durchgesagt, dass es geplant einen kostenfreien Shuttle aus dem Hafen gibt, da der Hafen nicht zu Fuß durchquert werden darf. Ungeplant gibt es aber die Auflage, dass im gesamten Hafen Masken zu tragen sind. Deshalb gibt das Schiff am Ausgang Masken aus.

Eine solche Maske schnappen wir uns und steuern auf die Busse am Ausgang zu. Eine Mitarbeiterin informiert uns, dass der Kleinbus, der grad vor dem Ausgang entladen wird, der Shuttle ist.

Bevor ich hier weiterschreibe, muss ich dem geneigten Leser unsere unterschiedlichen, sich ergänzenden Charaktere schildern, um die folgende Szene zu verstehen:
Während die beste Ehefrau von allen nicht viel Federlesens macht, sondern auf das Ziel losstürmt, schaut sich der Autor dieser Zeilen erst gern um, um die Situation zu analysieren. Sehr wichtig für so einen Reisebericht.

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Eine private Hafenrundfahrt

Und so kommt es, dass die letzten Gäste es gerade noch schaffen, den Kleinbus zu verlassen, bevor die beste Ehefrau diesen entert. Da habe ich meine liebe Not hinterherzukommen, denn ich habe die Schlange der Wartenden vor dem Bus gesehen. Ich schaffe es dann auch nicht, bevor ich einen Fuß in den Bus setzen kann, braust dieser los. Und so macht der Busfahrer mit der besten Ehefrau von allen eine kleine Hafenrundfahrt. Vermutlich wollte er grad ein Päuschen machen und hat die Eroberung seines Busses durch die beste Ehefrau gar nicht mitbekommen.

So bleibt mir nur über, auf den nächsten Bus zu warten. Das ist dann aber doch nicht nötig, mehrere Gäste machen sich noch auf den Weg Richtung Bus und so gibt der Busfahrer seine Pausenpläne auf, sammelt diese Gäste samt dem Autor dieser Zeilen unterwegs ein, hält nicht an der immer noch wartenden Schlange und bringt uns exklusiv zum Hafenausgang-

Was genau mit den Masken bezweckt werden soll, ist nicht klar, sicher in den Bussen sinnvoll, ansonsten gibt es aber keinerlei Terminal, in dem wir sie tragen könnten, sondern vor dem Hafen ist nur eine kahle Wendeschleife mit mehreren Shuttle-Bussen und unzähligen Taxen. Deren Fahrer uns nun mit den dollsten Angeboten locken wollen.

Der nicht erreichbare Strand

Wollen wir aber nicht, unser Plan ist genial (der geneigte Leser hört das Schicksal gerade hämisch lachen).

Wir schreiben nicht nur gerne Reiseberichte, sondern lesen diese auch gern, besonders um von den Tipps zu profitieren. Und immer wieder fanden wir den nicht so alten Tipp, dass ganz in der Nähe des Schiffs ein kleiner, wunderschöner, einsamer Strand ist, der problemlos zu Fuß erreicht werden kann. Hier halten sich gern Gäste und auch viel Personal auf.

Genauso ist es auch. Vom Hafenausgang wenden wir uns nach links, einen kleinen Hügel hoch. Oben ist ein neuer Jacht-Club mit einer wunderschönen Grünanlage mit Palmen.

Auf der anderen Seite ein schon älterer Club Oasis, dahinter dann den Hügel weiter rauf ein altes Industriegelände.

Und zwischen diesen Clubs eine kleine Bucht mit wunderschönem Sandstrand und herrlich blauem Wasser. Menschenleer. Genau wie wir uns das gewünscht haben.
Gut, da stehen Schilder, die wegen irgendeiner Gefahr warnen, nicht zu baden. Solche Kleinigkeiten haben die beste Ehefrau von allen aber noch nie abhalten können.

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Ein größeres Hindernis stellt da schon der 3 Meter hohe und mit Nato-Draht bewehrte Maschendrahtzaun dar, der die gesamte Bucht uneinnehmbar umschließt. Ein Zugang ist nur noch vom Jachtclub möglich, aber auch dieser ist geschlossen und mit hohen Gittern geschützt.

Wir schauen nochmal überall, aber keine Chance irgendwo einzudringen.
So oft wir nun in der Vergangenheit schon von den Tipps anderer Reiseberichte profitiert haben, auch das kann passieren. Wir hoffen, dass dieser Bericht aber andere davor bewahrt.

Ein Eis als Trost

Was nun tun?
In der Stadt gibt es noch schöne Strände. Die Stadt ist aber nicht zu Fuß zu erreichen.
Ein Bus wäre noch die Möglichkeit, direkt vor dem Hafenausgang ist eine Bushaltestelle. Aber es gibt keinen Fahrplan. Und heute ist Donnerstag, das bedeutet im Oman Wochenende.
Andere erzählen dann später im Shuttle, dass sie das erfolglos versucht haben.

Taxi? Hier im Oman sind die Taxifahrer dafür bekannt, nicht zimperlich darin zu sein, die Gäste auszunehmen. Das wollen wir nicht.

Zumal es noch einen weiteren wichtigen Aspekt gibt: Einsamer Strand ist eine Sache. Aber Stadtstrand im Oman ist eine andere. Die Gesellschaft hier ist weniger modern als in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hier wird in der Öffentlichkeit Wert gelegt auf bedeckte Schultern und Knöcheln bei den Damen. Das passt nicht so richtig zur Badekleidung. Und es ist noch immer Ramadan, da ist noch mehr Schicklichkeit angesagt.

Aus diesen Gründen verlieren wir die Lust. Mit dem Shuttle (und diesmal gehe ich vor) geht es aufs Schiff. Zurück.
Und hier trösten wir uns mit einem sehr leckeren Spaghetti-Eis in der Eisbar auf Deck 8.

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Sehr gutes Essen im Mamma Mia

Das ist auch noch aus einem anderen Grund wichtig. Den Nachmittag über lesen wir auf dem nun etwas staubigen Balkon.
Aber heute Abend wollen wir noch einmal das neue Ristorante Mamma Mia probieren. Das Mamma Mia gibt es nur auf der AIDAcosma und ist auf Deck 8 dort, wo auf der AIDAnova das Casa Nova ist. Ich hatte ja schon berichtet, dass es die ganze Fahrt über ausgebucht ist. Aber der Restaurantchef hatte uns ja den Tipp gegeben, es um kurz nach 20 Uhr einfach zu probieren, wenn dann Gäste schneller als geplant gegangen sind, können wir einen Tisch haben.

Bis dahin ist noch Zeit, aber wir sind ja noch durch den Eisbecher gesättigt und schauen uns um 19 Uhr eine Entertainerin im Theatrium an. Für uns nicht so toll, aber der Gesang ist sehr gut.

Kurz nach 20 Uhr sind wir dann zur Stelle und wir haben Glück: Es sind tatsächlich mehr Tische frei geworden als gebucht und so bekommen wir einen davon. Und das war die beste Entscheidung des Tages heute neben der privaten Hafenrundfahrt:

Das Essen hier ist wirklich ein Traum. Das Mamma Mia gehört zu den Spezialitäten-Restaurants, das bedeutet: Essen ist inklusive, Getränke müssen bezahlt werden.
Gegessen werden darf so viel wie man möchte, die Auswahl besteht aus Vorspeise, Salaten, Pizzen, 2 Hauptgängen und Dessert. Wie viel davon und in welcher Reihenfolge man bestellt ist egal, wenn man mehrere Hauptgänge möchte, kann man auch um kleinere Portionen bitten.
Die Speisekarte ist die größte, die wir bisher auf den Schiffen kennen gelernt haben.

Das Ambiente ist so gemütlich wie in einem Ristorante in einer kleinen italienischen Stadt. Die Tischdecken sind rot-weiß kariert, als hätte die Mamma sie grad aufgelegt. Ein Vorteil ist, dass wenn sie mal kaputt sein sollten, können sie gleich als Hemden der Kellner im Brauhaus nebenan weiter verwertet werden.

Wir bestellen als Vorspeise Vitello tonnato und eingelegte Antipasti. Danach eine sehr leckere Tomatensuppe und eine noch fantastischere Parmesancremesuppe. Auch Tagliatelle mit Rinderfiletspitzen und Rinderfilet mit gebratenen Pilzen sind richtig gut. Und der süße Nachtisch rundet das sehr schön ab.

Ein wirklich exzellentes Essen mit freundlicher und schneller Bedienung. Das Restaurant ist zurecht immer ausgebucht und bis jetzt das Beste an Bord. Morgen allerdings werden wir ein weiteres neues Restaurant testen.

So hat der Tag nach dem Strand-Desaster ein sehr versöhnliches Ende gefunden.

Ein Vergleich der arabischen Häfen

Da das nun heute unsere letzte Station in Arabien war, ein kurzer Rückblick, wie unsere erste Reise dorthin für uns war:

  • Dubai ist reich, protzig, prächtig, dort gibt es noch viel mehr zu sehen, als wir Zeit hatten.
  • Abu Dhabi ist noch reicher, aber vornehmer. Es war schön, das einmal gesehen zu haben.
  • Der Oman müsste nicht wieder unser Ziel sein: Zu kahl, zu felsig, traditioneller.

Die nächste Etappe sind 3.640 Kilometer bis zum Suezkanal, morgen ist aber erst einmal Seetag.

Salalah


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