Mittelmeer 3 mit der AIDAblu, Livorno 02.09.14
An einem heißen Hafentag lohnt sich nicht nur die Sonne auf dem Pooldeck, sondern auch Gedanken über verschwiegene Shuttle, über 1000-Antisonne-plus, Buffet-Picker und den Versuch, Punkte-Millionär zu werden.
Mittelmeer pur: Doppelt Tunesien, Italien, Frankreich, Spanien
AIDAblu 2014
Zum Glück habe ich richtig mitgerechnet. Am längsten hat das Marktrestaurant geöffnet und das hat Lachs. Hurra! Heute ist es hier erstaunlich voll, das bedeutet, dass wohl eine Reihe der Passagiere an Bord bleiben bzw. auf eigene Faust mit dem Shuttle-Bus nach Livorno hineinfahren.
Shuttle-Busse und AIDA
Apropos Shuttle-Bus: Vor 10 Tagen hatte ich ja AIDA an diese Stelle meine Hilfe angeboten, um auch die Shuttle-Busse in die „AIDA heute“ zu bekommen. Tja, was soll ich sagen, es hat sich keiner bei mir gemeldet und so steht auch heute nicht drin, dass es Shuttle-Busse gibt. Aber durch Beobachtung muss ich nun leider eine Systematik feststellen: Überall, wo die Shuttle-Busse von den Städten gestellt werden, findet sich kein Hinweis von AIDA, nicht in der „AIDA heute“ und nicht in der „Hafeninfo“. Diese Information gibt es nur, wenn AIDA die Shuttle-Busse kostenpflichtig stellt. Ne, Freunde von AIDA, das ist nicht gut. Dass ihr Geld verdienen wollt, ist ja ok, das aber so offensichtlich zu provozieren, ist kundenunfreundlich, so eine Info gehört als Service einfach dazu.
Viel Sonne am Pool
Anders als gestern ist der Himmel heute wieder strahlend blau bei 27°C. Wie sich das beim Frühstück schon angekündigt hat, sind viel mehr Menschen an Bord geblieben, so dass auch das Pooldeck ziemlich voll ist. So ist es komplett unmöglich, einen Platz im Schatten zu finden und so müssen wir den ganzen Tag in der Sonne liegen. So gerne mache ich das nicht trotz Sonnencreme mit Faktor 1000-Antisonne-plus oder so. Und deshalb nutze ich immer mal wieder das Poolhandtuch als Sonnenschutz. Andere sind da wesentlich härter und liegen tatsächlich stundenlang bratend in der Sonne ohne an regelmäßiges Wenden zu denken. Böse Zungen behaupten ja, das Motto sei: „Was interessiert den Raucher der Hautkrebs, den er eh nicht mehr erlebt“…
Für Kaffee ist es dann auch zu heiß, und so gibt es heute zwischendurch mal eine fette Caramel Colada.
Wie immer gehen wir um 18 Uhr ins Marktrestaurant. Offensichtlich haben aber die Leute meine Berichte gelesen, denn es wird wieder voll. Immerhin gibt mir das Gelegenheit, die Leute zu beobachten. Der geneigte Leser, der meinen letzten Kreuzfahrtberichten gefolgt ist, wird sich vielleicht an meine Top 10 der Buffet-Typen erinnern. Ich muss diese Typen nach dem Urlaub mal in meinem Lieblingsforum, den google+Kreuzfahrtfans, posten. Vorher muss ich die aber um die heutigen Beobachtungen ergänzen:
Die Fingerpicker
Diese Spezies erkennt man daran, dass ihnen so im Vorbeigehen, meist schon eher Richtung Ausgang, noch einmal eine leckere Speise ins Auge fällt. Da ist dann natürlich kein Teller mehr zur Hand, Löffel sind nur etwas für Anfänger und so ist es ja auch in anderen Kulturen üblich, die Finger zu benutzen. Erst nach Einführung von Hochgeschwindigkeitskameras konnte dann diese Spezies tatsächlich identifiziert werden, wie sie mit schnellem Zuhacken spitzer Finger Obststückchen aus den Schüsseln pickt. Unwissenschaftlich ist dagegen die Behauptung einzelner Beobachter, dass die Schmierigkeit der Finger nach dem Zuhacken proportional zu dem bevorzugten Typus dieser Spezies sei.
Die Fotoprofiamateure
Der Name dieser Spezies ist wörtlich zu nehmen. Zu erkennen sind sie daran, dass sie mit gehetztem Blick und erhobener Digitalkamera (wahlweise auch Smartphone und neuerdings Tablet) durch das Restaurant hetzt, um die Speisen zu fotografieren, bevor sich gierige Finger danach ausstrecken. Sie stehen dann vornübergebeugt in gebührendem Abstand – wie es die Brennweite zulässt – und nach hinten ausgestrecktem Hinterteil im Gang und verhindern jegliches Durchkommen. Besonders beliebt macht sich diese Spezies dann, wenn auch das dritte Foto nach umfangreicher Kontrolle noch nicht gelungen ist und mit unbeweglicher Konzentration wiederholt werden muss.
Das Auslaufen um 19 Uhr verfolgen wir vom Balkon aus und das ist sehr schön, nicht nur wegen dem herrlichen Blick über das Meer auf vorgelagerte Inseln, sondern auch wegen des traumhaften Sonnenuntergangs im Meer.
Vom Abendprogramm interessiert uns heute nur die Show „Wer wird Millionär“. Schon eine ¾ Stunde vorher bilden sich lange Schlangen vor dem TV-Studio bis weit in den Shop hinein. Grund ist, dass dort die 250 vorhandenen Abstimmungsgeräte ausgegeben werden, mit denen das Publikum mitmachen und sich für den Stuhl qualifizieren kann. Die Entertainment Managerin Celina Wortmann macht das wieder sehr gut und das Theatrium ist brechend voll. Über den Gewinn eines Wellness-Gutscheins kommt aber keiner hinaus.
Die nächste Etappe sind 302 Kilometer bis Ajaccio.
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