Von Dubai nach Mallorca mit der AIDAcosma, Indischer Ozean 21.04.23
An so einem Seetag ist viel Zeit. Um sich mit defekter Technik und zerstörtem Internet auseinander zu setzen, einer Prinzessin zu lauschen und dann das Beach House zu genießen. Und in Ruhe das Deck 6 zu erwandern.
Von Arabien durch den Suezkanal zu Mittelmeerinseln
AIDAcosma 2023
Tag 2, kein Lachs.
Tag durch.
Auch morgen ist noch ein Seetag.
Frühstück im Golf von Aden
Nein, natürlich kommt der geneigte Leser nicht so schnell davon.
Heute Nacht wurden die Borduhren 1 Stunde zurückgestellt, somit gibt es zu Deutschland nur noch 1 Stunde Zeitunterschied.
Apropos Deutschland: In den Nachrichten hören wir wieder von Streiks, am Hamburger Flughafen am Donnerstag und Freitag. Genau 1 Woche vorher sind wir von Hamburg hierher geflogen. Was sind wir froh, dass uns das nicht getroffen hat!
Frühstück gibt es heute mal im Yachtclub Restaurant. Außer Lachs ist alles da und wir starten ganz gemütlich in den Tag.
Unsere Fahrt geht jetzt eher westlich, weil wir in den Golf von Aden eingebogen sind. Den Oman haben wir hinter uns gelassen und wir sind viel weiter von der Küste weggefahren. Zudem informiert uns der Kapitän, dass wir überall sehr viel mehr Sicherheitspersonal auf dem Schiff sehen werden. Das hat auch seinen Grund: Über uns ist der Jemen, in dem ein schlimmer Krieg wütet. Unten ist Somalia, ein so armes Land voller kriegerischer Landlords, dass die Piraterie hier durch die Schlagzeilen gegangen ist. Kein sehr vertrauenserweckendes Gebiet.
Jerusalem stornieren wir lieber
Apropos vertrauenerweckend:
Für Israel haben wir erstmals einen Ausflug nach Jerusalem gebucht.
Aber nun haben wir doch Zweifel. Ein 9-Stunden-Ausflug mit viel Gedränge und leider hört sich die Sicherheitslage dort im Moment wieder einmal nicht so gut an.
Bis 48 Stunden vorher kann man jeden Ausflug stornieren. Eigentlich im Bordportal, aber das geht nicht und so ist unser erster Weg heute zum Ausflugscounter, wo wir dann den Ausflug problemlos und ohne Begründung stornieren können.
Auf dem Weg gehen wir noch in der Hemingway Lounge vorbei, dort ist die Bibliothek. Vom ersten Tag seit Ankunft schauen wir dort nach interessanten Büchern, aber im Gegensatz zu den kleineren Schiffen ist diese wie leergefegt und es stehen nur ein paar nichtssagende englischsprachige Bücher dort. Wir dagegen haben dort nun schon 4 Bücher abgegeben. Es hat jeweils keine 5 Minuten gedauert, bis diese wieder weg waren, wir haben das beobachtet.
Kampf gegen die Technik
Nach dem Frühstück geht es wie gewohnt auf den Balkon. Der Kabinen-Steward macht jetzt immer die Kabine sauber, während wir auf dem Balkon sitzen.
Falls der geneigte Leser sich ganz weit zurück erinnert: bei unserer zweiten Karibik-Fahrt gab es ein Problem mit dem Notebook und ich hatte Schwierigkeiten, die Berichte hochzuladen.
Nun beginnt heute wieder ein ungleicher Kampf Schulz gegen Technik. Das Notebook ist gar nicht alt und war auch nicht billig, trotzdem ärgert es mich jetzt: dass die Tastatur einfach ausfällt, daran habe ich mich gewöhnt und schon eine Ersatz-Tastatur dabei. Aber jetzt weigert es sich, trotz vollem Akku ohne Netzstecker zu arbeiten. Das ist extra doof, denn Steckdosen sind in der Kabine rar und keineswegs überlegt angebracht. Und auf dem Balkon gibt es gar keine.
Dahinter steckt wohl nicht ein defekter Akku, sondern der Windows-Treiber für die Akkusteuerung spinnt. Deinstallieren und neu installieren hilft. Mal. Und mal nicht.
Ein ausführlicher Windows-Reparatur-Vorgang hilft dann auch. Nur dass dann zahlreiche andere Programme nicht mehr wollen, so zum Beispiel der Zugang zum Internet.
Auch das löse ich noch, ich schaffe sogar, den heutigen Bericht teilweise hochzuladen, als alles zusammenbricht und AIDA verkündet, dass unser Account nun gesperrt sei.
Soviel technisches Wissen traue ich mir gar nicht zu, dass AIDA nun Angst hat, dass ich das Internet hier lösche und mich deshalb sperrt.
Ist auch nicht so, irgendwann nach dem Abendbrot stellt sich heraus, dass das gar nichts mit mir zu tun hat, sondern AIDA selbst Probleme mit dem Internet hat.
Nebenbei verschwinden plötzlich 2 Stunden Reisebericht. Und tauchen Gott sei Dank irgendwie wieder auf. So geht Panik.
Rundgang über Deck 6
Wo wir jetzt aber gerade auf dem Balkon chillen:
Ich hatte versprochen, an den Seetagen mal die verschiedenen Decks zu beschreiben. Vorgestern hatte ich ja schon die Decks 3-5 beschrieben.
Heute wird es nun spannender, denn die Decks 6-8 und 16-17 bezeichnet AIDA selbst als Hauptdecks, weil hier am meisten los ist.
So sind nahezu alle Restaurants auch den Decks 6-8, Ausnahme ist nur das Marktrestaurant, das ganz hinten auf Deck 5 ist und das Fuego Restaurant auf Deck 16.
Also heute Deck 6 von vorne nach hinten:
Kunst und Fernsehen
Ganz vorne ist das Fernsehstudio Studio X. Von hier werden allabendlich die Spielshows übertragen. Aufgebaut ist es wie ein richtiges Fernsehstudio und zu jeder Show voll besetzt.
Es gibt sogar einen eigenen Moderator, der jede Show leitet und das gut und locker macht.
Zugang dazu ist über die Kunstgalerie, die hier tatsächlich den Charakter einer Galerie hat, nicht wie auf den kleineren Schiffen nur Bilder im Gang hängen hat.
Integriert in die Kunstgalerie ist die Art-Bar. Diese hat richtige Tische, die wir mal zum Spielen ausprobieren wollen, dazu sind wir noch gar nicht gekommen.
Auch das Fotostudio ist hier, die Monitore stehen auf Tischen, so dass man zum Aussuchen der eigenen Fotos sogar sitzen kann.
Dahinter folgen Shops, steuerbord der große AIDA-Shop, backbord Juwelier, Accessoires und Kiosk.
Dahinter mit Zugang zu den Fahrstühlen die offene Rezeption.
Das Theatrium ist anders aufgebaut
Weiter geht es dann zum Theatrium mit Bühne und Cosma Bar. Auf allen Schiffen ist ja die Bar mit dem Schiffsnamen auf dem untersten Theatrium-Deck.
Rund um das Theatrium gibt es noch 4 Gangways, die wir bisher aber nur in Dubai genutzt haben, sonst war der Ausgang immer auf Deck 3.
Nicht an den Seiten wie sonst, sondern mittig hinter der Bühne gibt es dann die Möglichkeit, auf die oberen Theater-Ränge hochzugehen.
Steuerbord kann man nun durch die Rossini Bar zum Rossini Restaurant gehen, einem der 5 À-la-carte-Restaurants. Das bedeutet: Speisen und Getränke werden extra berechnet.
Wie auf den anderen Schiffen kann man auf dieser Seite nicht weiter nach hinten durchgehen, aber hier muss man nicht zwingend umdrehen, es gibt einen Durchschlupf zum mittleren Treppenhaus.
Asiatische Restaurants hintereinander
Backbord gelangt man vom Theatrium neben einem Cruise&Tours-Schalter zur neuen Tokyo Bar und hierdurch zu den hintereinander liegenden asiatischen Restaurants: Sushi House mit Hot Pot. Hier kann man rund um den Tresen Sushi genießen oder an Tischen selber Zutaten im Hot Pot zubereiten.
Dann der Teppanyaki Asia Grill, hier stellt man sich Zutaten zusammen, die der Koch dann zubereitet.
Zuletzt geht man durch das East Restaurant.
Während die ersten beiden Restaurants ebenfalls À-la-carte-Restaurants sind (Essen und Getränke müssen bezahlt werden), ist das East Restaurant ein Buffet-Restaurant (Essen und Tischgetränke inklusive).
Hinten aus dem East-Restaurant kommt man auf einen Flur, von dem man eine Treppe nach unten zum Marktrestaurant oder auf gleicher Ebene zum Time Maschine Restaurant und zum Bella Donna Restaurant gehen kann
Das Bella Donna ist ganz am Heck und ein Buffet-Restaurant.
Das Time Machine Restaurant ist das 4. À-la-carte-Restaurant auf diesem Deck. Es hat die Besonderheit, dass die Essens-Pausen des 3-Gänge-Menüs etwas Show bieten.
So viel Schreiben macht durstig und so gehen wir wie üblich um 15 Uhr zum Café Mare, um uns das übliche Chaos anzutun. Wir werden auch nicht enttäuscht, bekommen aber irgendwann unseren Caramel Macchiato.
Diesen genießen wir 1,5 Stunden lang, denn im Theatrium liest die Lektorin Dorine Ali-Khan aus den Tagebüchern einer Prinzessin aus Sansibar, die einen Hamburger Kaufmann geheiratet hat. Das ist ganz interessant, besonders der Part, wo sich die Prinzessin über deutsche Gewohnheiten aus Sicht einer Orientalin wundert.
Cross-over im Beach House
Ein bisschen Balkon haben wir noch, dann haben wir um 18:30 Uhr im Beach House Restaurant reserviert. Hier gab es noch einzelne freie Plätze. Das Beach House ist ein Spezialitäten-Restaurant, das bedeutet: Essen inklusive, Getränke müssen bezahlt werden. Dafür Bedienung und zusätzliches Buffet, so wie im Ocean’s Fischrestaurant vor ein paar Tagen.
Das Beach House ist auch ein völlig neues Restaurant und steht dort, wo auf der AIDAnova der Mystery Room und das Kochstudio sind.
Der Stil ist wie ein helles kalifornisches Holzhaus, das auch in Dänemark stehen könnte und gemütlich eingerichtet ist. Zu essen gibt es Crossover-Küche, das bedeutet schlicht: Aus jedem Land etwas, orientiert an den berühmtesten Stränden.
Wie auch im Mamma Mia gestern darf so viel bestellt werden wie gewünscht, zudem gibt es noch ein ausgesprochen leckeres Buffet mit Kleinigkeiten aus aller Welt.
Wir genießen vorweg Tartar-Bomben in einer knusprigen Hülle (La Réunion), eine Ochsenbacke mit Ahorn-Sirup (Miami) und eine frittierte Dorade, die so aufgedreht und verknotet wurde, dass der Kopf zwar nett anlächelt, das Filet aber nach außen zeigt (Ko Chang).
Der Nachtisch mit Churros mit 3 Dips (Costa Brava) und Tonka-Bohnen-Eis (Rimini) ist der Burner.
Auch hier war es sehr lecker und durch die geschickte Aufteilung des Restaurants mit vielen Nischen sehr gemütlich.
Dadurch wird es dann so spät, dass wir uns nichts mehr ansehen wollen.
Auch morgen ist noch ein Seetag.
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