Kanaren 9 mit der AIDAsol, Funchal / Madeira 20.10.15
Eine sonst auch schon schöne Stadt hat am Hafen aufgerüstet. Über die Jahre haben wir den Baufortschritt beobachtet und manchmal auch erlitten, nun genießen wir trotz Schauern die neue Promenade.
Zwei Runden um die Kanarischen Inseln
AIDAsol 2015
Es muss doch mitgebracht sein. Mein Magen hat sich beruhigt und die Schaukelei der Nacht stört mich wie sonst auch gar nicht. Und unsere Kleine ist jetzt auch dran, zumindest mit ordentlichem Bauchgrummeln. Aber zum Frühstück geht auch das wieder.
Tja, das Frühstück. Heute gehen wir ins East Restaurant, weil es am längsten geöffnet hat. Eigentlich dachten wir, die Passagiere sind längst in Funchal, an dem wir schon früh festgemacht haben. Das dachte die Crew wohl auch und hat deshalb das kleinste Restaurant mit den längsten Öffnungszeiten versehen. Aber dem ist nicht so: Das Restaurant ist bis auf den letzten Platz voll und wir finden nichts. Zum Glück hat man inzwischen den California Grill direkt neben dem East Restaurant geöffnet und da ist es noch komplett leer. Wir setzen uns direkt an die großen Panoramafenster mit herrlichem Blick über Funchal. Das Essen holen wir dann aus dem East rüber. Und da geht wieder alles, selbst der Lachs ist heute kein Problem, wenn auch mengenmäßig lieber noch begrenzt.
Begrenzt ist auch das Wetter: Wir wachen bei strömendem Regen auf. Beim Frühstück lugt immer mal die Sonne hervor, was mehrfach zu einem tollen Regenbogen über Funchal führt. Im Verlauf ist es dann bewölkt, Sonne und Schauer wechseln sich ab. Bei 19°C aber immer noch warm.
Mittags machen wir uns dann auf den Weg in die Stadt. Unsere großen Pläne für den Landgang verschieben wir angesichts einiger flauer Mägen auf nächste Woche. Stattdessen gehen wir an der Hafenpromenade entlang. Seit Jahren beobachten wir den Fortschritt der Erweiterung der Promenade und das, was heute fertig ist, gefällt uns gut. Waren beim letzten Mal noch weite Bereiche abgesperrt, ist jetzt in Höhe Stadtzentrum eine sehr hübsche Promenade mit Parkcharakter entstanden. Großzügige Flächen aus Steinplatten wechseln ab mit sehr hübsch bepflanzten Beeten, zwischen denen rote Betonwege entlangführen. Überall stehen Betonbänke, die nach dem Regen sehr schnell abtrocknen und zum Verweilen einladen. Zum Wasser hin sind langgezogene Terrassen entstanden, die großflächig mit Rasen bepflanzt sind, teilweise Treppen darstellen. Von hier aus kann man allerdings nicht direkt in den Hafen schauen, eine große Mauer trennt davon. Hinter diese Mauer ist ein Pier entstanden, an dem auch größere Schiffe anlegen können. Die Terrassen führen aber auch zu zahlreichen Anlegestellen für kleine Boote.
Zur Stadt hin zieht sich ein Weg entlang dieses Parks, der mit kleinen gelben Pflastersteinen ausgelegt ist. Hier finden sich Restaurants und Kioske.
Diesen Umbau haben wir bei unserem letzten Besuch noch live erlebt, da hatten wir unsere Kabine zur Stadt hin und die ganze Nacht hat ein Presslufthammer gearbeitet, um den Beton wegzubekommen, der diesem neuen Teil im Weg stand. Dabei standen zur Stadt hin große Sichtwände, so dass wir vom Land aus kaum etwas von der neuen Promenade sehen konnten.
Jetzt sind die Bauarbeiten näher an unseren Liegeplatz herangezogen, hier ist jetzt alles abgesperrt und man erkennt, dass die Promenade ganz bis zum Hafenende fortgeführt werden soll. Außerdem entsteht auch hier ein großer Anlegeplatz.
Bisher ist es so, dass die großen Kreuzfahrtschiffe immer an der Kaimauer im Hafen gegenüber der Stadt festmachen. Da liegen wir jetzt auch, gemeinsam mit der Costa Magica. Hier müssen wir erst einmal die Anlegestelle an der Kaimauer entlang bis ganz ans Ende des Hafens gehen und von dort dann auf der anderen Seite wieder zum Stadtzentrum. Der Weg ist gut zu schaffen, aber wenn sie es hinbekommen, hier so umzubauen, dass Kreuzfahrer direkt an der Stadt festmachen können, wäre das unbedingt ein Gewinn.
Natürlich kann man auch eins der zahlreichen Taxen oder Sightseeing-Dreiräder nehmen, um in die Stadt zu kommen. Aber gerade kommt uns ein solches entgegen mit einem Affenzahn, so dass sich die Insassen an den Haltegriffen verkrampfen. Ach nein, das muss dann nicht sein.
Kaum losgegangen überrascht uns ein heftiger Schauer. Zum Glück haben wir Regenschirme dabei, aber wir nutzen doch den nächstbesten Unterstand, um den Schauer abzuwarten, weil wir trotz Schirm noch nass werden. Danach scheint dann wieder die Sonne, und das richtig heiß. Das genießen wir dann an der Promenade auf einer dieser Betonbänke. Und als wir dann finden, dass wir weit genug gelatscht sind, gehen wir wieder zurück zum Schiff und gönnen uns einen großen kühlen Milchshake bei einer heißen Runde „Phase 10“.
Den Rest des Nachmittags ist wieder unser Balkon der beste Freund. Zum Glück geht er diesmal zum Meer heraus, so dass wir von den Umbaulärm am Kai diesmal verschont werden.
Zum Essen gehen wir diesmal in den California Grill. Dort gibt es frisch bereitete Burger und Pizza. Und abends auch Bagel, Wraps, Ofenkartoffel, Garnelenspieß oder kleine Rindersteaks. Eigentlich wollten wir das schon am ersten Abend machen, weil wir in Erinnerung hatten, dass der Grill schon um 17 Uhr geöffnet hat, ging aber erst um 18 Uhr los, wodurch sich ein zu großer Hunger angesammelt hat. Heute sind wir punkt 18 Uhr da und können mit als erste Burger bestellen, wodurch die Wartezeit nicht so groß ist. Und ich muss sagen, bei all dem guten Buffet, das wir hier allabendlich haben, schmeckt auch ein Cheese-Burger mal gut.
Und während die Kinder in den Kids- bzw. Teens-Club gehen, können wir im Dunklen immer noch auf dem Balkon sitzen. Draußen regnet es zwar wieder in Strömen, aber auf dem Balkon ist es immer noch trocken und warm.
Jeden Abend kommt um 20 Uhr Philipps Prime Time. Unser Entertainment-Manager macht das nicht so locker und flockig, wie wir das auf den letzten Reisen erlebt haben, aber heute hat er einen interessanten Gast: Inacio Freitas ist Portugiese und Einwohner von Madeira und hat das Hobby, jedes AIDA-Schiff bei Einfahrt zu begrüßen und bei Ausfahrt zu verabschieden. Darum hallt früh morgens mit lauter Stimme „Guten Morgen“ durch den Hafen. Zum Glück kennen wir das schon und haben die Balkontür diese Nacht geschlossen, denn sonst weckt dieser Ruf frühzeitig auf.
So verrückt, wie dies Hobby klingt, so sympathisch ist Inacio. Er wirkt sehr herzlich, spricht so gut Deutsch, dass zu verstehen ist, was er meint und ist viel mehr Entertainer als unser Entertainment-Manager.
Das mit dem Verabschieden hat allerdings noch Zeit, denn wir bleiben über Nacht in Funchal liegen. Und wir liegen dann auch mal zum Schlafen.
Die nächste Etappe sind 567 Kilometer bis Arrecife. Morgen ist aber erst einmal Seetag.
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