Von Teneriffa in die Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Atlantik 29.10.22
Die Butter beschäftigt uns weiter und heute auch die Gästezusammensetzung. Das gibt Gelegenheit, ungefragt Tipps zum Urlaub mit Kindern zu geben. Und wir steigern unser Sportprogramm immens. Der Balkon ist wie immer herrlich, die neue Musical-Show auch und ganz besonders die neu entdeckte Bar. Putzmann, Kellner und Quiz bekommen dagegen Punktabzug.
Wundervolle Strände, türkises Meer und Regenzeit in der Karibik
AIDAperla 2022
Heute Nacht wurden die Uhren wieder 1 Stunde zurückgestellt. Und wir wieder geweckt, weil das Kleinkind wieder um 5 Uhr auf dem Balkon schreit. Diesmal bleibt uns nichts anders übrig, als die Balkontür zu schließen. Selbst das schon erwähnte Rauschen aus dem Bad ist Musik gegen das durchdringende Schreien.
Der Buttermarkt bleibt schwierig
So gehen wir heute einmal früh zum Frühstück. Es ist gut wie immer. Nur die Kellner können sich nicht auf das Zählen einigen. Hatte ich vorgestern noch berichtet, dass wir viel zu viel Butter bekommen haben, weil der Kellner Schälchen statt Röschen zählt, kommt heute ein anderer Kellner. Und da wir uns ja angepasst haben, er aber wieder Röschen zählt, haben wir nur die Hälfte der Butter.
So langsam versteht der geneigte Leser, wir kompliziert es dann erst auf europäischer Ebene ist, den Buttermarkt zu regulieren.
Im Anschluss geht es wie immer auf den Balkon. Auch heute ist es bei 26°C sehr angenehm. Am Himmel ein Mix aus Wolken und Sonne. Das Meer wird unruhiger, aber ich kann immer noch nicht ernsthaft von Wellen reden, es sind nur mehr Schaumkronen zu sehen. Insgesamt wackelt das Schiff dementsprechend auch nicht, sondern wiegt sich allenfalls sanft im Meer.
Die Gäste dieser Reise
Das Kindergeschrei ist uns doch tief in den Traum und dann ins Bewusstsein eingedrungen und hin und wieder hören wir das auch jetzt. Ob als Flashback oder in der Realität, ist nicht immer einfach zu unterscheiden. Das erinnert mich aber daran, dass ich noch nichts zur Gästezusammensetzung geschrieben habe, was ich nun nachhole:
Der überwiegende Teil der Gäste sind im Rentenalter. Das passt dazu, dass die gesamte Reise von Hamburg bis Barbados 21 Tage, bis zur Dominikanischen Republik sogar 28 Tage umfasst. Das können sich die meisten Berufstätigen nicht erlauben, schon gar nicht mit schulpflichtigen Kindern.
Dementsprechend sind nicht viele Familien mit Kindern an Bord, die meisten werden wegen der Schule vermutlich in Barbados abreisen. Das Mittelalter macht auch höchstes ein Fünftel der Gäste aus.
Reisen mit Kindern
An dieser Stelle ein Tipp zu Reisen mit kleinen Kindern. Das kann man anders sehen, ich schreibe es nur aus unserer persönlichen Erfahrung: Am meisten profitieren Kinder von solchen Reisen, wenn sie schon so halbwegs einordnen können, was passiert. 6 Tage am Stück auf dem Meer ist trotz der vielen Spielmöglichkeiten hier für Kleinkinder eine Herausforderung, wie wir nun auch allnächtlich hören. Noch schwieriger dann sicher der 10stündige Flug nach Hause. Schon auf dem Hinflug hatten wir ein Kleinkind vor uns und es war für die Eltern eine sichtbare Herausforderung, das Kind die nur 4,5 Stunden Flug abzulenken.
Wir fanden es deshalb auch schöner, ein Ferienhaus zu nehmen, als unsere Kinder in dem Alter waren und sind erst geflogen, als sie 7 waren (wobei ab Kindergartenalter sicher auch geht, da sind Kinder ja sehr unterschiedlich). Und dann haben wir Kreuzfahrt vorher auf einwöchiger Tour ab/an Hamburg ausprobiert. Wie gesagt, das kann jeder so machen, wie er denkt, nur falls der geneigte Leser je nach unseren Erfahrungen fragt, hätte ich hier schon einmal eine Antwort vorbereitet.
Goldfahrer und Schiffsgrößen
Jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen. Ach ja, Rentner. Das erklärt sicher auch, warum so viele Goldfahrer an Bord sind, der geneigte Leser erinnert sich sicher an den Bericht über das überfüllte Frühstücksrestaurant. 240 Goldfahrer sollen es ein. Für eine Fahrt ist das schon sehr viel, auch wenn traditionell der Anteil Vielfahrer auf Transreisen größer ist.
Zugegebener Maßen lieben wir die Transreisen auch, auch wenn wir bei weitem noch keine Rentner sind.
Und wo wir schon einmal bei unserer Vorliebe sind: Lieber haben wir die Schiffe eine Nummer kleiner. Zum einen ist man dort viel näher am Meer. Ich hatte ja schon beschrieben, dass man auf diesen größeren Schiffen entweder zu weit oben ist oder das Lanaideck unter der Kabine hat, so dass der direkte Blick nach unten aufs Meer fehlt.
Zum anderen ist es auf den kleinen Schiffen deutlich persönlicher, die Service-Kräfte kennen einen nach ein paar Tagen und wissen die kulinarischen Vorlieben.
Auch gibt es auf den kleineren Schiffen mehr Karten-Spielbereiche, wir mögen ja besonders die AIDA Bar und Lounge.
Und natürlich sind es auf den kleinen Schiffen ein paar tausend Menschen weniger.
Aber natürlich haben auch die großen Schiffe ihre Berechtigung: Die größere Restaurantvielfalt, der Beach Club, der bei jedem Wetter zum Relaxen und Baden einlädt, der große Kinder-Spielbereich Four Elements.
Andererseits: Diese Tour zu der uns passenden Zeit macht nun Mal nur die AIDAperla und wir finden auch hier unsere Nischen.
Hatte ich erwähnt, dass wir im Laufe der Zeit alle nicht ganz kleinen AIDA-Schiffe ausprobiert haben? In unserer Sammlung fehlt uns einzig die AIDAcosma, die wir bisher nur ausgiebig von außen bei der Ems-Überführung anschauen konnten. Da hätte ich für nächstes Jahr eine gute Idee, aber davon muss ich die beste Ehefrau von allen noch überzeugen. Der geneigte Leser möge so lange darüber Stillschweigen bewahren.
Workout in der Kabine
Zwischendurch wird es nun ernst. Ermutigt durch die enorme Steigerung unserer Sporteinheiten der letzten Tage machen wir heute ein Workout in der Kabine. Wir denken, dass es fürs Fitnessstudio hier noch nicht reicht. Wir sind zwar wild entschlossen, aber im Moment schreckt uns noch der Gedanke, dass die Einweisung in die Geräte ca. 30 Minuten dauern wird, wir nach 30 Sekunden aber bereits das Gerät durchgespielt haben. Ich zumindest erinnere mich daran, dass komplette Erschöpfung ein Zeichen für Trainingsende sein soll.
Also Workout in der Kabine. Wir erinnern uns an diverse Übungen. Geht auch ganz gut, nur dass die Luftfeuchtigkeit nach 2 Minuten bereits bei 150% liegt und mindestens 45°C herrschen. Im Schatten und bei offener Balkontür. Deshalb nochmal kurz in Gedanken den Weg zum Hospital durchgehen. Das liegt zum Glück direkt neben dem Pier 3 Market und das sollten wir auch unter erschwerten Sport-Bedingungen wiederfinden.
Aber wir ziehen das durch, bis wir schweißgebadet sind, so erübrigt sich der Beach Club. Zum Glück ist es dann nicht weit zum Balkon und dort brechen wir auf den Liegen zusammen bis zum Kaffee.
Putzmann, Eis und Kaffee
Zwischendurch kommt der Putzmann. Wir geben ihm immer viel Zeit, indem wir auf dem Balkon verschwinden und die Tür zumachen. Heute ist er aber noch mehr in Eile als sonst, außer Betten machen schafft er nichts, kein saugen, keine Leeren der Papierkörbe, obwohl das alles täglicher Standard ist. Das erklärt natürlich die Entdeckung des ersten Tages mit der mangelnden Sauberkeit unter dem Bett.
Zum Kaffee machen wir heute einen Schlenker über das Fuego. Dort gibt es die kostenfreie Softeis-Maschine. Aber wir waren beim letzten Urlaub in Dänemark, und wenn man nun das dänische Softeis mit diesem eher wässrigen Eis vergleicht: Kein Vergleich…
Der Kaffee im Theatrium dagegen ist wieder gut. Parallel sehen wir uns das Reisequiz an. 4 Kandidaten, viele Quizfragen und eine Moderation, die noch verwirrter ist als die Kandidaten. Kurz: man kann in dieser Zeit besseres machen, also gehen wir wieder auf den Balkon.
Nach einer weiteren Lese-Runde gehen wir zum Abendbrot ins Weite Welt Restaurant. Thema ist dort heute „Provence“. Aber so recht ist heute tatsächlich nichts für uns dabei,
Musicals in neuer Show
So schaffen wir es pünktlich zu einer neuen Show, die heute das erste Mal aufgeführt wird, „Musical Night“. Dass die Sänger Lieder aus bekannten oder nicht so bekannten Musicals interpretieren, ist keineswegs neu, aber die Choreographie, die sie drumrum erarbeitet haben und gemeinsam mit den Tänzern aufführen, ist gut gemacht und so werden die Lieder nicht stumpf hintereinander vorgeführt, sondern bilden eine gemeinsame Show. Dabei ist „Maria“ aus der Westside Story ein Männer-Duett, das uns Gänsehaut macht. Und auch „Leicht und schwerelos“ aus Wicked wird ungewohnter Weise von einem Sänger interpretiert, der fraglos auch die beste Stimme dafür hat.
Kurz, das gefällt uns sehr gut. Einziger Verbesserungsvorschlag wäre, die jeweiligen Musicals mit auf der LED-Leinwand einzublenden, manche Lieder wissen wir nämlich nicht einzuordnen.
Geheimtipp 5. Element
Eigentlich wollten wir uns nebenbei einen Drink gönnen, aber der Kellner ist nicht so fleißig und ignoriert uns tatsächlich. Also haben wir die Idee, ganz ans Heck entweder in die Lanai Bar oder die neu entdeckte Bar 5. Element zu gehen. Da wir bereits mehrfach erlebt haben, dass die Lanai Bar völlig überfüllt ist, versuchen wir letzteres.
Und richtig sind dort gerade mal zwei Tische besetzt. Als wir die Bar gestern entdeckt haben, haben wir uns ja schon gedacht, dass sie eher ein Geheimtipp ist. Und das ist sie: Wir sitzen ganz gemütlich am Heck und schauen in die Dunkelheit. Die Kellnerin ist nett und humorvoll und froh, etwas zu tun zu haben. Unsere Drinks sind köstlich und so kann es uns auch nicht erschüttern, dass es zwischenzeitlich anfängt zu schütten. Für den Schauer gehen wir einfach an die Bar.
Auf dem Rückweg begegnen wir dann noch einigen Aliens. Genauer einigen Mitarbeitern, die in Vollschutz mit Masken, Kitteln und Handschuhen Geschirr aus einer Kabine räumen. Ich würd mal spekulieren: Versorgung der Corona-Kranken. Hatte ich die Tage erwähnt, dass kaum noch Masken getragen werden?
Morgen ist dann der letzte Seetag.
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