Kurzreise 7 mit der AIDAsol, IJmuiden 15.05.15
In Ijmuiden beobachten wir die Logistik an der Gangway. Und finden einen richtig schönen Strand, der leicht zu Fuß zu erreichen ist. Danach schaffen wir es erfolgreich, allen Schutz vor zusätzlichen Fettpolstern zu zerstören, während ein rosa Pudel einen Schinken antanzt.
Kurztour Metropolen
AIDAsol 2015
In den 4 Tagen reicht die Zeit nicht ganz, um noch den Kanal nach Amsterdam zurückzulegen. So fahren wir nur bis IJmuiden, dem Hafenort am Eingang zum Kanal. Auf dem Weg begegnet uns die AIDAbella, die bereits auf der Rückfahrt nach Hamburg ist.
Wir gehen den Tag ganz entspannt mit Frühstück im Buffalo Steak House an. Wir hatten es ja kürzlich geschafft, mit der Zahl unserer Fahrten die Clubstufe Grün zu erreichen und dazu gehört bis Oktober ja noch ein tägliches exklusives Frühstück. Dazu waren wir letztes Mal in den California Grill ausquartiert worden, aber heute können wir nun erstmals im Steak House Platz nehmen. Und das ist schon etwas anderes, in dieser gemütlichen Atmosphäre in kleiner Gruppe das Frühstück zu genießen und Milchkaffee und Kurzgebratenes bestellen zu können, als im großen Restaurant. Ich halte das nach wie vor für ein Zeichen der Wertschätzung für Vielfahrer, das AIDA hier ermöglicht und keine unternehmerisch kluge Entscheidung, das den treuesten Kunden wieder zu nehmen.
Der geneigte Leser erinnert sich möglicher Weise daran, dass ich dies gelegentlich schon erwähnte, aber ich bin da in guter historischer Gesellschaft von Cato dem Älteren, wenn es dort auch um Karthago ging.
Nach dem Essen soll man ja bekanntlich Ruhen und das tun wir auch, zeitweise auf dem Balkon in Decken gehüllt, aber 9°C sind auf Dauer doch etwas frisch. Dafür ist die Seeluft herrlich.
IJmuiden erreichen wir pünktlich gegen 13 Uhr. Da unser Balkon genau über der Gangway liegt, können wir uns einmal das Spektakel unter uns ansehen, das schon eine logistische Herausforderung darstellt. In Windeseile wird die transportable Gangway des Hafens aufgebaut, die AIDA-eigenen Utensilien errichtet und zunächst 25 Busse (deren Zahl sich im Laufe der Zeit noch erhöht) in Reih und Glied nach Nummern geordnet aufgestellt. Dann folgt Ausflugsgruppe um Ausflugsgruppe, die die Gangway weniger geordnet herunterströmen und in den Bussen verschwinden.
Zugleich strömen auch größere Gruppen Richtung Hafenausgang. Zunächst wundere ich mich darüber, dass die vom Schiff gehen, obwohl schon die Ausflugsgruppen alles blockieren. Aber dann sehe ich, dass sich bereits größere Trauben an der Bushaltestelle direkt vor dem Cruise Terminal gebildet haben. Dort halten öffentliche Busse Richtung Bahnhof oder Richtung Amsterdam. Hier lohnt es sich sicher, früh an der Bushaltestelle zu stehen, denn der nächste kommt erst nach einer halben Stunde und man möchte sicher auch noch Zeit in Amsterdam haben.
Das machen wir nicht, sondern wir gehen zu Fuß ein paar Meter vom Schiff zum Cruise Terminal, vorbei an einer langen Taxi-Schlange dort, eine Treppe den Deich hoch, auf der anderen Seite eine steile Metalltreppe wieder herunter, noch ein paar Schritte an der Bushaltestelle vorbei. Dann erreichen wir unser Ziel: Den Strandbereich neben einer großen Marina in IJmuiden aan Zee. Und das ist alles sehr nett gemacht!
Wir gehen vorbei an einem Holiday Inn Hotel, mehreren Restaurants mit großen, komplett mit Glas geschützten Außenflächen, einem kleinen Supermarkt. Über eine Düne sind wir schon am Strand. Dieser ist breit, feinsandig, sehr sauber. Entlang der Düne ein paar sehr gemütlich aussehende Restaurants, eine Reihe Strandhütten, ein kleiner Spielplatz. Und – ganz wichtig – ein WC.
Direkt am Wasser fällt ein Streifen mit unzähligen Schwertmuscheln auf. Hier ist barfuß gehen sicher weniger ratsam. Das wäre sonst durchaus möglich. Es sind zwar immer noch 9°C und etwas windig, aber die Sonne scheint nun und die ist herrlich. Vor den Restaurants ist ein schöner Holzsteg und der hat sich von der Sonne schon ganz gut aufgewärmt, so dass es sehr angenehm ist, darauf zu sitzen und einfach Sonne, Meer und Strand zu genießen.
Auf dem Schiff wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass wir den Ausweis mitnehmen müssen, da die niederländischen Behörden diesen bei Rückkehr an Bord kontrollieren würden. Das mag durchaus mal sein, am Eingang des Terminals sitzt heute aber nur ein schlaksiger junger Mann, der eher an einen IT-Studenten im 28. Semester erinnert und nur uninteressiert die Existenz unserer Bordkarten zur Kenntnis nimmt.
Zurück an Bord gibt es einen Latte Macchiato Caramel. Danach ein bisschen Reisebericht schreiben, Krimi lesen, „Skip-Bo“ spielen und schwupps ist es wieder Zeit zum Abendessen.
Der erfahrene Leser hat es schon wieder gemerkt: Wir haben unser altes nicht-übermäßig-Fett-ansetz-Rezept wieder: Frühstück, dann gar nichts mehr bis zum Abendbrot. Heute schaffen wir aber auch, das wieder zunichte zu machen: Wie immer sind wir pünktlich um 18 Uhr zur ersten Essenszeit im Marktrestaurant. Da ist aber um 19:30 Uhr Schluss und Eindecken zur zweiten Essenzeit um 20 Uhr. Und das haben wir noch nie gemacht, aber heute muss das sein: Auch zur zweiten Essenzeit sind wir pünktlich da…
Den Abschluss bildet die AIDAsol-Exklusivshow „Eine große Nachtmusik“. Hier performen Tänzer und Artisten zu Melodien von Mozart. Das Ganze ist komödiantisch, was vielleicht eingefleischten Opernliebhabern nicht gefällt, aber mit witzigen Einfällen. Man muss erst einmal darauf kommen, zu „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus der Zauberflöte einen rosa Pudel einen Schinken anhimmeln zu lassen.
Die kommende Etappe sind 291 Kilometer bis Dover.
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