Mauritius, Seychellen & Madagaskar mit der AIDAblu, Port Louis / Mauritius 27.11.23
Mit dem Bus geht es heute auf die 1 Stunde entfernte Privatinsel Île aux Cerfs. Dort liegen wir am schönen Strand, genießen das türkisklare Wasser und ein Barbecue. Und lernen viel über Land und Leute.
Katamarane und Traumstrände auf Mauritius, Seychellen, Madagaskar
AIDAblu 2023
Das Frühaufsteher-Frühstück im Best Burger @ Sea ist wieder unser. Wieder sind wir mit die ersten hier und wieder essen wir ordentlich Croissants mit Marmelade und Butter und viel Kaffee, um den Tag durchzuhalten.
Mittagessen beim Ausflug
Wenn ich scharf überlege, wie oft wir in der Vergangenheit einen Ausflug mit Mittagessen gebucht haben, können wir das an zwei bis drei Fingern abzählen. Wir waren immer der Meinung, dass das Essen auf dem Schiff bezahlt ist und wir es nicht noch einmal beim Ausflug bezahlen müssen. Zudem essen wir auf dem Schiff ja immer so reichlich Frühstück, dass wir kein Mittag brauchen.
Auf dieser Fahrt ist das anders: Alles sind Ganztagsausflüge und immer ist ein Mittag dabei. So wird es angeboten, alternative Angebote ohne Mittag sind zu kurz.
Und immer geht es zu früh los, um ausgiebig frühstücken zu können, deshalb das erneute Frühaufsteher-Frühstück.
Gegen 8 Uhr legen wir in Port Louis auf Mauritius an. Diesmal liegt unsere Kabine nicht an der Seite des Piers. Wahrscheinlich ist AIDA deshalb gestern eingefallen, dass sie heute die Balkone reinigen wollen und deshalb all unsere Sachen vom Balkon evakuiert werden müssen. Das stört uns heute nicht, wir sind ja unterwegs.
Treffen ist wie jetzt meist üblich direkt an den Bussen. Die erste Herausforderung ist, den richtigen Bus zu finden, denn diesmal haben die AIDA-Mitarbeiter keine Ausflugs-Schilder zum Hochhalten. Aber wir fragen uns durch und landen hoffentlich im richtigen Bus.
Anders als sonst ist das kein Reisebus, sondern ein ganz normaler Linienbus. Die Kinder haben hier Ferien, deshalb sind Linienbusse gerade über und die bekommen wir.
Der Bus ist aber ordentlich, sauber, heil. Außer das Haltesignal, das kann der Fahrer wohl nicht beenden und das piept unablässig.
Unity in Diversity
Mit uns im Bus sind 2 einheimische Guides. Amtssprache ist hier Englisch neben Kreolisch. Der Haupt-Guide benutzt erfreulicher Weise Englisch und erzählt uns die ganze Fahrt über etwas zu Mauritius. Immerhin bekommen wir Bruchstücke mit, ich sage mal, die Busnebengeräusche sind zu laut und der Guide hat keine sehr tragende Stimme.
Port Louis liegt im Nordwesten der Insel. Wir müssen jetzt in den Nordosten und fahren deshalb einmal quer über die Insel.
Was wir hier sehen, ist so ganz anders als auf der Hauptinsel Madagaskar.
Der auffälligste Unterschied ist, dass hier alles Grün ist. Wälder, Sträucher, alles in sattem Grün. Über Land alles voller Zuckerrohr-Plantagen, ein wichtiges Standbein der Wirtschaft hier, neben dem Tourismus.
Überall Steinhäuser, auch hier gibt es Arme und Reiche, im Unterschied zu Madagaskar erkennt man die Armen daran, dass die Farbe von den Häusern abgeplatzt ist, nicht an Wellblechhütten.
Mitten in den Plantagen dann beeindruckende Kolonialbauten, teils wunderbar restauriert.
Motto auf Mauritius ist “Unity in Diversity”. Da es keine indigenen Ureinwohner gibt, ist die Bevölkerung bunt aus allen Teilen der Welt mit all den vorkommenden Religionen zusammengewürfelt und versucht sich doch erfolgreich miteinander zu arrangieren.
Die Inseln des Südens merken den Klimawandel
Ein wichtiges Thema ist inzwischen der Umweltschutz. Die Inseln des Südens merken stärker als wir den Klimawandel. So macht es hier große Sorgen, das es wärmer und trockener wird. Man strengt sich hier an, dem entgegenzuwirken. So ist Plastik auf der Insel verboten, die “Plastik”-Flaschen, die wir später gereicht bekommen, werden aus Zuckerrohr hergestellt. Auch sieht man auf den Straßen immer mehr Elektroautos.
Ja, Reisen bildet. Während hier der menschengemachte Klimawandel eine reale Bedrohung darstellt, gibt es in wohlstandsverwahrlosten Teilen Europas sogar Parteien, die die Klimawandel-Leugnung zum Programm gemacht haben.
Auf der Île aux Cerfs
Nach gut 1 Stunde kommen wir an. Mitten in einem Wald am Ufer ist ein Steg und von diesem bringt uns ein Motorboot in 10 Minuten zu unserem Ziel: Der Privatinsel Île aux Cerfs liegt vor der Ostküste und ist unbewohnt. Ohne die Touristen ist es einsam, das merken wir zunächst aber nicht.
Der Landesteg liegt genau an einer kleinen Bucht. Diese Bucht öffnet sich zum Festland. Schaut man zum Festland sieht man rundum nur dichten Wald und das Wasser herum. Fast wie in den Stockholmer Schären kann man gar nicht mehr die verschlungenen Wasserwege zwischen dem Land sehen.
Die kleine Bucht selbst besteht auf der einen Seite aus weißem Sand, auf der anderen aus dichtem Strauchwald.
Am Ende der Bucht ist ein Damm, auf dem man vom Strand zu diesem Strauchwald gehen kann. Und jenseits des Damms ist das offene Meer.
Wir glauben zunächst, dass die Insel sehr klein ist, an unserem Strand gibt es hohe Bäume, darunter Liegen. Dahinter sind einige Hütten verteilt, diese beinhalten eine Bar und ein Restaurant. Dann kommt Wald.
Später sehen wir dann, dass die Insel noch viel größer ist, auch dicht bewaldet, aber es gibt noch einige Strände mehr.
Begrenzte Liegen
An der Bar gibt es als Welcome einen Multivitamin-Drink. Guter Start, dann teilen sich die Gäste auf. Wir in die falsche Richtung, wir werden informiert, dass der AIDA-Ausflug am Anfang des Strandes liegt.
Die Zahl der Liegen ist begrenzt, wir finden zunächst keine mehr. Bis ein Mitarbeiter hier einige Liegende identifiziert, die nicht zu AIDA gehören, aber die von AIDA gemieteten Liegen nutzen. Diese werden freundlich gebeten, sich einen anderen Platz zu suchen. Nun haben wir doch Liegen. Dabei sind wir froh, dass wir so früh sind, denn trotzdem reicht es nicht für alle.
Natürlich geht es gleich ins Wasser. Wir sollen vorsichtig sein, weil es hier Seeigel gibt, uns begegnen aber keine. Der Grund ist feinsandig, sauber, das Wasser ist türkis und in dieser Bucht keine 2 Meter tief. Herrlich!
Barbecue am Strand
Um 12:15 Uhr sollen wir uns zum Mittag treffen. Dazu werden wir auf mehrere offene Hütten verteilt, in denen große Tische eingedeckt sind, sogar mit weißer Tischdecke. Wasser gibt es beliebig viel, 1 Softdrink oder Bier ist inklusive.
Das Essen ist Buffet mit Barbecue. Es gibt verschiedene Salate, Gemüse und Fleisch oder Fisch direkt vom Grill. Und das ist alles sehr lecker. Zum Nachtisch Obst oder kleine Kuchen.
So lecker es ist, wir hätten gern mehr Zeit zum Baden und Lesen. Insgesamt sind wir gut 4 Stunden hier, das hätten wir sehr viel länger ausgehalten.
Nach einem erneuten Baden gehen wir zu dem Damm Richtung offenes Meer. Auch hier zieht sich ein langer Strand hin. Auch der ist schön, aber es ist mehr Vulkangestein im Wasser und es schwimmen mehr Algen und Pflanzenteile herum. Aber auch hier kann man schön baden, was auch einige zum. Vor allem einsamer. Nachdem wir eine Weile am Strand entlang gegangen sind sehen wir, dass hier kaum noch Menschen liegen.
Dabei ist auch hier das Wasser sehr ruhig. Wir sehen, dass es in der Ferne ordentlich Wellengang gibt, dort ist ein Riff vorgelagert. Darum ist es hier so ruhig und der Strand so intakt.
Gefährdete dreiste Damen
Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Aber es menschelt mal wieder. Treffpunkt ist eigentlich die Bar, aber einige haben sich schon mal ganz vorne am Steg hingestellt, damit sie auch ja die ersten sind. Diese sucht unser Guide im Moment.
Beim Einsteigen in das Boot drängen sich mehrere alte Frauen an uns vorbei, um auch ja noch einen Platz im ersten Boot zu bekommen, dabei liegt das zweite schon bereit. Ist denen auch egal, dass eigentlich gar kein Platz zum Vorbeidrängen ist, wenn ich niesen müsste, fallen die vom Steg ins Wasser. Der Gedanke ist verführerisch, aber ich kann mich gerade so beherrschen und muss nicht niesen.
Die Rückfahrt dauert länger, weil viel mehr Verkehr ist, wir brauchen 1,5 Stunden. Währenddessen ist ein AIDA-Guide zu uns in den Bus gestiegen. Er ist mit einem anderen Bus hergefahren, kommt nun aber zu uns, weil Teilnehmer sich beschwert haben, dass sie das Englisch auf der Hinfahrt nicht verstanden haben. Also erzählt der Guide während der Fahrt alles nochmal und der AIDA-Guide übersetzt. Das macht beiden so viel Spaß, dass noch viel mehr erzählt wird als auf der Hinfahrt, der einheimischen Guide uns irgendwann die Nationalhymne vorsingt und uns am Schluss mit einheimischer Musik erfreut, zu der er und nachher auch einige Gäste durch den ganzen Bus tanzen.
Unser AIDA-Guide meint, dass er so etwas noch nie erlebt habe. Wir auch nicht.
Stornieren geht nur persönlich
Zurück an Bord erst einmal das übliche Entsanden. Noch kurz den Balkon begutachten, mag sein, dass er jetzt sauber ist, aber irgendwann muss mal einer die Rostflecken wegmachen. Nicht dass das Schiff sonst auseinanderfällt.
Dabei ist es arg dunkel auf dem Balkon, was daran liegt, dass sich ein großes Tankschiff an unsere Seite gelegt hat und die Aufbauten sind genau vor unserem Balkon. Ungewöhnlich, wo wir sonst auf das freie Meer schauen.
Dann geht es zum Abendbrot ins Marktrestaurant. Da wir über Nacht hierbleiben, sind noch viele Gäste unterwegs und es ist erstaunlich leer. Noch erstaunlicher ist, dass wir schon wieder etwas essen können.
Da das Bordportal noch immer nicht unsere Reise anzeigt und es außerdem nicht gelingt, den bereits erwähnten Kajak-Ausflug zu stornieren, müssen wir einmal zum Ausflugs-Counter. Dort ist nur ein Platz besetzt, ein Paar vor uns lässt sich gerade alle Ausflüge der kommenden Woche erklären und so bildet sich eine lange Schlange.
Als wir dann dran ist, wird die Kajak-Tour problemlos storniert. Das ist bis 48 Stunden vorher immer ohne Begründung möglich, nur eben nicht im Bordportal. Der “Stornieren”-Button dort führt nur zu der Aufforderung, persönlich zum Counter zu gehen.
Dabei klären wir auch gleich die seit Tagen heiß diskutierte Frage, ob wir spontan für Morgen noch den Strandtransfer buchen sollten. Da dieser ausgebucht ist, ist das entschieden.
Und dann teilt die Mitarbeiterin noch einmal unser Unverständnis, dass unsere Reise nicht im Bordportal abgebildet ist.
Nicht jeder Schnurrbart hält
Abends erleben wir dann die Besonderheit, dass das ganze Schiff abgedunkelt wird. Warum das so ist, berichte ich dann morgen.
Eigentlich sind wir dann müde. So ein Tag im Halbschatten unter praller Sonne mit 28°C und immer wieder Baden schlaucht doch ganz schön.
Zum Glück schaffen wir es aber, uns um 20:30 Uhr noch einmal aufzuraffen und ins Theatrium zu gehen.
Denn dort gibt es die Show “I Want It All” mit Songs von Queen. Toll präsentiert, die Stimmen passen gut dazu, dementsprechend kocht die Stimmung im Theatrium.
Nur die künstlichen Freddy-Mercury-Schnurrbärte halten nicht bei allen Sängern die ganze Show durch.
Auch morgen sind wir noch auf Mauritius.
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