Von der Dominikanischen Republik nach Teneriffa mit der AIDAperla, Bridgetown / Barbados 11.04.19

Morgens werden wir von dem Piepen des Containerterminals geweckt. Aber dann wird es ein wunderschöner Tag mit einem Ausflug, bei dem wir über Schildkröten und einem Schiffswrack schnorcheln und dann noch an einem herrlichen karibischen Strand liegen. Von all dem können wir nicht genug bekommen. Nur klugscheißen und Rum kann zu viel werden.

Bridgetown Barbados 19.04.11 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Barbados ist die zweite der 3 karibischen Inseln, auf denen wir schon einmal kurz waren. „Die wir schon kennen“ wäre vermessen, denn wie gut kann man eine Insel schon in ein paar Stunden kennen lernen?

Sie ist die östlichste der Westindischen Inseln, im Osten liegt der Atlantik mit wilden Wellen, im Westen die Karibik mit den schönen ruhigen Stränden. Bridgetown liegt im Südwesten und dort liegen wir jetzt.

Noch etwas Zeit vor dem Ausflug

Bridgetown Barbados 19.04.11 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Allerdings lagen wir damals ganz anders, an einem schicken neuen Terminal mit Blick auf einen wunderschönen Strand, den wir etwas ambitioniert zu Fuß besuchen konnten.

Heute ist alles anders: Wir werden schon von lautem Piepen geweckt. Das kennen wir doch schon? Richtig Casablanca, da lagen wir in einem Containerhafen und hatten den ganzen Tag die Container-Ameisen, Kräne und Laster mit Piepen und Hupen unter uns. So ist es hier auch, also, könnte der geneigte Leser meinen, durchaus vertraut.

Ein Rundgang über Deck ergibt: So weit weg ist das nicht, schräg unter uns ist das bekannte Terminal, wir lagen damals nur an einem seitlichen Pier. Dazu ist es heute etwas zu voll, mit uns sind noch 3 andere Kreuzfahrer da.

Vor uns ist wieder der wundervolle Strand zu entdecken, an dem wir damals waren. Sieht gar nicht so weit weg aus. Das haben wir damals auch gedacht…

Schwül ist es heute. Viel stärker als auf den letzten Inseln, unser kurzer Rundgang bringt uns schon ins Schwitzen. Im Schiff gehen wir an lauter Menschen vorbei, die heute abreisen, bereits die Kabine verlassen mussten und nun auf den Flug warten. Jeder freie Platz innen ist damit belegt.

Also, denken wir, ist es eine gute Gelegenheit bei den Büchern in der Hemingway Lounge vorbeizuschauen. Da alle Abreisenden ihre geliehenen Bücher abgeben mussten, müsste die Auswahl ja nun groß sein. Ist sie aber nicht, etwas mehr als bei unserer Anreise. Trotzdem finden wir das eine oder andere Buch für die nächsten Tage.

Zum Frühstück gehen wir natürlich auch, heute wieder im Casa Nova. Das ist gewohnt gut. Und dabei lauschen wir dem Nachbartisch, an dem ältere Menschen erklären, wie doof Klein Bonaire war. Da ist ja gar nichts, kein Kiosk, keine Toilette, und dann kommt dauernd ein Wassertaxi, das hätte sich ja gar nicht gelohnt. Wie unterschiedlich das ist, der geneigte Leser erinnert sich bestimmt noch an meinen Bericht, für uns war das der bisherige Höhepunkt der Reise.

Bridgetown Barbados 19.04.11 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Dieser Tag heute kommt da aber ganz nah heran.

Zunächst ist es sehr bewölkt und wie gesagt drückend. Das löst sich im Laufe des Tages auf zu herrlichem Sonnenschein mit wenigen Wolken bei 27°C.

Mit dem Boot zu den Schildkröten

Um 12:45 Uhr treffen wir uns an den Bussen. Die sind gar nicht so einfach zu finden. Vor den Terminals stehen Busse, die sind aber nur Shuttle zu den weiter weg liegenden Schiffen. Durch das Terminal hindurch sind auch Busse und irgendwo zwischen den Mitarbeitern verschiedener Reedereien steht auch eine einsame AIDA-Mitarbeiterin. Dann rein in den Bus, der bringt uns ein paar Hundert Meter weiter um das Containerterminal vor dem Schiff zu einer privaten Marina. Dort geht es durch einen Souvenir-Shop zu einem Motorboot. Wieder mit 4 Sitzreihen und Dach, aber breiter als auf Bonaire. Vorher müssen wir noch kurz einen Datenzettel ausfüllen, eine ganze Weile warten, bis auch der zweite Bus kommt und dann geht es los mit rund 50 Teilnehmern.

Das Boot schwankt ein bisschen im leichten Seegang, aber es wird keinem schlecht. Die Besatzung begrüßt uns herzlich, eine der Teilnehmerinnen übersetzt. Toilette ist an Bord. Getränke so viel wir wollen, Rum aber erst nach dem Schnorcheln. Sehr gute Idee, wie sich herausstellt.

Wir fahren nun im offenen Meer um den Kreuzfahrtanleger herum, an der Stadt entlang tatsächlich zu „unserem“ Strand, an dem wir vor 5 Jahren lagen, dem Carlisle Bay.

Bridgetown Barbados 19.04.11 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

In Sichtweite des Strands ist ein Bereich, in dem in der Vergangenheit Schildkröten angefüttert wurden und hier halten wir an, um zu schnorcheln. Jeder bekommt eine Schnorchelweste zum Aufblasen und eine Maske, sofern er keine dabei hat. Wir haben unsere wieder dabei, auch die leicht defekte.

Über eine Treppe vorne am Boot geht es ins Wasser und dann schwimmen wir immer in die Richtung, in der einer der zwei orange-bewesteten Aufpasser vom Schiff Schildkröten gesichtet hat und laut ruft. Und als wir uns nun treiben lassen, sehen wir tatsächlich unter uns immer wieder grün schimmernde Meeresschildkröten. Manchmal 2, die sich streiten. Manche sehr tief, da habe ich Schwierigkeiten, weil eine Brille nicht unter die Schnorchelmaske passt (nächstes Mal vielleicht eine in Sehstärke geschliffene Tauchbrille? Das erinnert dann an den Film „Notting Hill“: Mit Tauchbrille im Kino…). Manche direkt unter uns. Manche kommen zum Luftholen nach oben, da haben wir von der Besatzung strenge Anweisung bekommen, diese dann nicht zu verfolgen. Machen wir auch nicht. Auch ein kleiner Rochen schwimmt unter uns vorbei. Das ist wirklich schön.

Es ist nur ein bisschen eng. Nur die Leute von unserem Boot wären noch ok, dadurch dass die Aufpasser mal hier und mal dort rufen, wird das Feld gut auseinander gezogen. Aber es sind noch 2 – 3 andere Boote da und das ist ein bisschen viel. So beim Treiben lassen fängt man irgendwann an zusammenzustoßen. Nach einiger Zeit müssen wir dann zum Boot zurück, das ist bei dem ruhigen Wasser kein Problem, lediglich das Hochziehen an der Treppe ist nicht für jeden so einfach.

Das Schwimmen mit der Weste auch nicht. Sie soll ja beim Treiben oben halten. Das tut sie auch, drückt aber auch am Hals, und das ist nicht so schön, weil ja schon die Schnorchelmaske beengend wirkt. Dafür bekommen wir das heute mit den Masken aber gut und ohne Wassereinbruch hin.

Ein besonders schlauer Mitfahrer im Boot meint, dass unsere Ganzgesichts-Masken die für Anfänger sind. Profis (wie er) nehmen natürlich richtige Schnorchel. Recht hat er natürlich. Keiner mag Klugscheißer…

Weiter geht es dann mit dem Boot an eine nicht weit entfernte Stelle, ebenfalls in Sichtweite des Strands, an der 2 Boote versenkt wurden, um ein neues Riff entstehen zu lassen. Ein Riff ist es noch nicht, aber wir sehen viele bunte und merkwürdig geformte Fische. Sehr schön, hier könnten wir es noch viel länger aushalten.

Leider werden wir bald wieder zusammengerufen und es geht weiter zur nächsten Station.

Baden am Karibikstrand

Bridgetown Barbados 19.04.11 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Letzte Station ist der Strand selbst. Hier kann das Boot direkt anlegen und an einer ruhigen Stelle haben wir noch die Möglichkeit, eine Stunde lang zu baden und zu sonnen. Das Schiff bleibt dabei liegen, so dass die Bar jederzeit zugänglich ist.

Und wieder ein ganz herrlicher weißer Strand, weicher Sand, türkises und komplett klares Wasser, so gut wie keine Steine, kein Dreck. Auch hier könnten wir es noch viele Stunden aushalten.

Auf der Rückfahrt gibt es noch verschiedene Topfkuchen für jeden, der mit Kokosnuss schmeckt mir richtig gut. Und für jeden der will Rum.

Eine ältere Gruppe in unserer Nähe macht davon in einer Geschwindigkeit und Häufigkeit Gebrauch, dass wir etwas peinlich berührt sind. Von der dann folgenden Lockerheit auch.

Zurück geht es den gleichen Weg zur Marina. Hier warten schon die Busse, wir gehen einmal durch die Läden des Terminals, wundern uns wieder über den amerikanischen Weihnachtsbaum am Anfang und sind gegen 17 Uhr wieder am Schiff.

Das war so schön!

Die zweite Rettungsübung

In der Zwischenzeit kommen ununterbrochen neue Gäste an Bord und alte verlassen dieses. Die Hälfte der Gäste wird ausgetauscht. Das betrifft vor allem diejenigen, die vor uns schon da waren und insgesamt 14 Tage gefahren sind. Die haben hier angefangen und fliegen hier wieder ab.

Bridgetown Barbados 19.04.11 - Strände der Karibik über den Atlantik AIDAperla

Der erfahrene Leser weiß aber auch, was das bedeutet: Heute Abend wird wieder eine Rettungsübung sein. Die für alle verpflichtend ist, auch die, die schon länger da sind. Niemand hat dazu Lust und so ganz verstehe ich das nicht. Natürlich ist es so, dass wenn ich zwei Reisen hintereinander mache, muss ich auch bei der zweiten Reise noch einmal antreten. Da gibt es keine Diskussion. Wenn AIDA aber überschneidende Reisen anbietet und die Hälfte der Gäste an Bord bleibt, dann müsste es nicht noch einmal sein, dass alle wieder antreten. Technisch ist es problemlos möglich, die neuen Gäste herauszufiltern, weil die Anwesenheitskontrolle bei der Übung elektronisch vorgenommen wird. Aber es hilft nichts, auch wir müssen heute Abend wieder ran. Und sind sicher nicht so kaputt wie letztes Mal.

Erst einmal gehen wir noch eine Runde im Waschsalon waschen, dann im Belladonna Restaurant Abendbrot essen. Danach spielen wir noch eine kleine Runde, überflüssig zu verraten, dass ich nicht gewinne, sondern bei „Schwimmen“ so schnell untergehe, dass ich noch der Präsentation der Scouts lauschen kann in der Hoffnung, noch ein paar Tipps für morgen zu bekommen, denn dort haben wir mal keinen Ausflug gebucht.

Die Rettungsübung verläuft diesmal etwas schneller als beim letzten Mal und ist auch irgendwie zu überstehen. Tipp: Im Gegensatz zu den kleineren Schiffen, bei denen es sich lohnt als letzter einzutreffen, um ganz vorne an der Luft zu stehen, ist auf den größten AIDA-Schiffen frühes Erscheinen sinnvoll, denn dann gibt es noch einen guten Sitzplatz.

Kurz vor dem Auslaufen sehen wir in unserer Nähe im Hafen noch ein riesiges Feuer. Ob absichtlich oder als Unglück ist nicht zu unterscheiden, es scheint aber auf eine große Wanne begrenzt zu sein. Vom Aussehen her brennt da Öl.

Der Kapitän lässt aber durchsagen, dass für uns keine Gefahr besteht, aber beim Auslaufen die Klimaanlage umgestellt wird, um nicht den Rauch einzusaugen.

Auslaufen ist gegen 22:30 Uhr. Die nächste Etappe sind 219 Kilometer bis Castries.

Bridgetown

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