Eine hübsche, reiche Stadt verabschiedet uns aus Norwegen

Nordeuropa 3 mit der AIDAsol, Stavanger / Norwegen 16.08.15

Ganz im Vordergrund steht heute die Altstadt von Stavanger, auf die wir den ganzen Tag schauen und durch die wir wandern. Eine geheimnisvolle Show beschließt den Tag.

Nach der zweit- (Bergen) und dritt- (Trondheim) legen wir um 9:30 Uhr in der viert-größten Stadt Norwegen an, in Stavanger (mit 120.000 Einwohnern). Der Weg hierher liegt im tiefen Nebel. Wir fahren vorbei an einer Insellandschaft, in der Gletscher selbst in flachen Hügeln zu liegen scheinen, das stellt sich bei genauerem Hinsehen aber als weiße Nebelwolken zwischen den Hügeln heraus.

Die Fotografen und ich

Neben dem Nebel hat es geregnet, alles ist klitschnass, einschließlich dem Oberdeck. Wie immer drehe ich dort zunächst meine Runde, um die Umgebung zu fotografieren. Spannend sind die Fotografen-Kollegen hier oben: Da gibt es welche, die atemlos von Reling zu Reling laufen, für jedes Foto nur eine 1/100 Sekunde brauchen (was ziemlich exakt der Belichtungszeit entspricht), andere, die zum Einstellen der Kamera länger brauchen als der Kapitän zum Anlegen. Letztere stehen blöder Weise immer auf einem der beiden Aussichtstürme am Bug, so dass die langfristig blockiert sind. Besonders vorbildlich finde ich den Kollegen, dessen Partnerin einen riesigen Koffer mit unterschiedlichen Objektiven offen vor sich herträgt und ihm präsentiert, wie ein Kellner den Bauchladen mit Käsespezialitäten.
Nebenbei erwischt uns die eine oder andere Dusche, nicht von oben, sondern mehr von der Seite, denn heute ist Großreinemachen angesagt. Überall stehen auf und hängen um das Schiff herum Mitarbeiter, die mit Schläuchen die Seitenwände und Fenster abspritzen. Davon ist auch unser Balkon betroffen und damit gesperrt, nicht weiter schlimm bei dem dunkel-regnerischen Wetter bei um 20°C.

Sehr hübsches Gamle Stavanger

Vom Schiff aus fallen wir direkt in die Altstadt Gamle Stavanger. Hier sind über mehrere Straßenzüge 173 alte Fischer- und Handwerkerhäuser liebevoll renoviert, einige wenige aber wieder dringend renovierungsbedürftig. Ein einziges Häuschen ist mir in schwedenrot aufgefallen, 2 weitere mit einem grauen Putz. Alle anderen sind weiß mit roten Schindeln. Nahezu alles sind Holzhäuser, die Latten quer genagelt. Die Fenster haben nahezu alle Sprossen. Viele sind leuchtend weiß gestrichen, manche werden schon schmutzigweiß. Viele haben Türen in kräftigen Farben. Das Pflaster zwischen den Häusern ist durchgehend Kopfsteinpflaster. Viele Häuser sind bewohnt, manche beherbergen kleine Handwerksbetriebe. Einige kleine Gassen gehen zwischen den Häusern hindurch. Manche haben sehr liebevoll gepflegte Blumen in voller Blüte vor der Tür. Das ist alles sehr hübsch gemacht, vielleicht etwas überbevölkert mit AIDA-Touristen. Umrahmt wird dieses Viertel von weniger schönen Bürogebäuden.

Noch in die Innenstadt

Von hier aus gehen wir ein paar Schritte zur Domkirche, die an dem netten kleinen See Breiavatnet liegt. Hierum stehen eine Fülle von Bänke, zum einen sind diese aber noch sehr nass von der Nacht, zum anderen von unzähligen Tauben und Möwen bevölkert. Ein kleines Mädchen hat Spaß daran, sie mit Chips zu füttern und ist umringt von unzähligen dieser Vögel.

Auf der anderen Seite des Doms beginn eine ausgedehnte Fußgängerzone. Hier finden sich eine Vielzahl an Geschäften und Restaurants. Zielstrebig laufen wir versehentlich natürlich auf ein Geschäft von Michael Kors zu – welch ein Glück, dass heute Sonntag und alles geschlossen ist!

Fata Morgana

Zurück am Schiff gibt es nicht nur einen Latte Macchiato Caramel, sondern auch eine Runde „Phase 10“ und „Camel Up“. Danach sind wir erschöpft genug, um auf dem Balkon zu sitzen und dabei direkt auf Gamle Stavanger zu schauen.

Spätnachmittag beginnt es wieder zu regnen, aber das stört uns auf dem Balkon wenig. Pünktlich um 19 Uhr laufen wir aus, dabei sitzen wir aber bei der Show „Fata Morgana“, die es nur auf der AIDAsol gibt. Sänger, Tänzer und Artisten präsentieren eine Show mit viel Fantasie, eingängigen Melodien und prächtigen Kostümen. 35 verschiedene Kostüme zähle ich. Die Show gefällt uns richtig gut und kommt schon nahe an unsere liebste Show, „Kauri“ auf der AIDAmar. Und die Sänger können noch einmal zeigen, was für schöne Stimmen sie haben.

Die nächste Etappe sind 785 Kilometer bis Hamburg. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Gamle Stavanger

Stavanger / Norwegen