Mittelmeer 13 mit der AIDAblu, Palma de Mallorca 07.10.13
Vor dem Urlaub steht die Anreise und damit nächtliches Aufstehen, Koffer hin und her und zurück packen, und Handy-Bordkarten. An Bord tauchen wir gleich in den Genuss ein und genießen auch noch vorlaute Teens mit Pfeifen-Gesabber. Die Krönung ist die Ausfahrt vor der beleuchteten Kathedrale von Palma.
Durch das westliche Mittelmeer
AIDAblu 2013
Um 3:30 Uhr klingelt der Wecker. Mit 3:30 Uhr meine ich nicht etwa 15 Uhr, was eine angemessene Zeit zum Aufstehen im Urlaub wäre, nein, ich meine tatsächlich 3:30 Uhr nachts. Das ist an sich viel zu früh. Zu früh empfunden und eigentlich objektiv zu früh, Abflug in Hamburg ist erst 10:50 Uhr.
Aber wir waren letzten Wochenende noch in Hamburg und als wir gestern zurückgekommen sind, fuhren wir von einem Stau zum nächsten. Baustellen soweit das Auge reicht. Also lieber früh losfahren und nicht im Berufsverkehr stecken bleiben.
Dafür haben wir das frühe Aufstehen auch schon geübt. Gestern in Hamburg haben wir uns bereits um 4:50 Uhr wecken lassen, denn airberlin bietet an, ab 30 Stunden vor Flug bereits kostenlos im Internet einchecken zu können. Und damit wir auch wirklich mit den Kindern zusammen sitzen können, wollen wir gleich die ersten sein, die einchecken. Das frühe Aufstehen war dann auch richtig sinnvoll, schließlich waren maximal noch 3/4 des Flugzeugs frei. So bekommen wir also knapp noch 4 Plätze in der 10. Reihe…
Da ich mich über Smartphone einwähle, wird aber nicht angeboten, die Bordkarte dann per E-Mail zuzuschicken und dann unkompliziert auszudrucken, sondern es wird angeboten, das bei “Passbook” einzustellen. Keine Ahnung, wie das funktionieren soll, aber tatsächlich kann ich mir die Bordkarten nun auf dem Handy aufrufen. Na mal sehen, was das wird.
Zumindest haben wir nun morgens das beruhigende Gefühl, mit dem erledigten Check-In nicht unter Druck zu stehen, falls doch noch etwas schief geht.
Es geht aber nichts schief. Essen, Kinder fertig machen, aufräumen, Koffer schließen, Koffer wiegen, Koffer wieder aufmachen, Sachen umpacken, Koffer wieder schließen, nochmal wiegen und nochmal öffnen – das Spiel können wir ein paar Mal spielen, bis alle Koffer unter den erlaubten 23 Kilogramm liegen.
Fast pünktlich kommen wir um 6 Uhr los, Schwiegervater fährt uns, denn den Wagen können wir diesmal nicht stehen lassen, da wir zwar in Hamburg abfliegen, aber in 10 Tagen in Münster wieder ankommen werden. Es gibt kaum Staus, aber immer mal zäh fließenden Verkehr und so sind wir erwartet zu früh am Flughafen. Die airberlin-Schalter sind aber geöffnet und da wir ja den Check-in schon hinter uns haben, können wir uns an der viel kürzeren Schlange am Gepäckabgabe-Schalter anstellen. Und hier kommt nun das Handy zum Einsatz: Ticket aufrufen, Handy über den Scanner halten – geht tatsächlich einwandfrei.
Da an der Sicherheitskontrolle nichts los ist, gehen wir auch jetzt schon dort durch. Hier kommen die Handy-Tickets bereits das zweite Mal erfolgreich zum Einsatz. Durch lassen sie uns auch, nur Mutti mit ihren vielen Ketten, Gürteln und Pailletten musste nach lautem Piepen von Hand nachgecheckt werden.
Die nächsten Stunden verbringen wir dann mit Essen, Flughafen angucken und ganz viel warten. Machen die Kinder aber gut. Boarding und Flug verlaufen erfreulicher Weise völlig unspektakulär, lediglich der Anflug auf Palma de Mallorca ist etwas ruckelig. Die Mitarbeiter an Bord sind routiniert, das im Preis enthaltene Käse- oder Salami-Sandwich ist ok.
Auf dem Flughafen Palma halten wir nicht an einem Gate, sondern auf dem Rollfeld und werden mit Shuttle-Bussen zum Terminal gebracht. Dort fällt uns wieder auf, wie unglaublich weit der Weg vom Terminal zur Kofferausgabe ist. Positiv müssen wir aber vermerken, dass jedes Mal hier viele lange Kofferbänder in Gang sind, so dass kein Gedränge entsteht. Unsere Koffer kommen diesmal als allerletztes. Am Ausgang ist der AIDA-Stand leicht zu finden. Diesmal stehen aber unzählige Busse von zahlreichen Reiseunternehmen da, um Massen von Touristen aufzunehmen. An dem uns zugewiesenen Bus müssen wir lange warten. Der Bus steht zwar die ganze Zeit mit laufendem Motor da, es dauert aber, bis der Fahrer gefunden wird.
An dieser Stelle muss ich mich für eventuelle Langeweile entschuldigen. Denn der geneigte Leser wird sich bei unserem letzten Reisebericht vielleicht noch erinnern, dass uns beim Einchecken ein lieber Freund überrascht hat. Diesmal passiert es uns beim Einsteigen in den Shuttle-Bus zum Hafen: Plötzlich spricht uns Simon an, ein alter Freund aus der Jugendzeit, jetzt Chirurg in der Nordheide. Die Welt ist so klein. Und nett…
In 20 Minuten geht es zum Hafen. Es ist immer wieder toll, in der Ferne eines der großen AIDA-Schiffe auftauchen zu sehen. Und dann dürfen wir endlich einchecken. Diesmal können wir erstmals am Check-In den Schnell-Schalter für Club-Mitglieder nutzen. Das geht ab der 2. Clubstufe Rot. Vom Gefühl ist es nett, sich nicht in der normalen Schlange anstellen zu müssen, schneller als dort geht es dann allerdings auch nicht, da reichlich Schalter geöffnet sind.
An Bord ist uns nun alles schon so vertraut, als wären wir nicht lange weggewesen. Allerdings ist es nach der luna, mar, bella und diva für uns erst das 2. Mal auf einem der großen 4 jüngeren Schiffe der AIDA-Flotte. So heißt es nun auch erst mal wieder umorientieren: Das Marktrestaurant ist wie üblich auf Deck 9. Anders als bei luna, bella und diva ist auf Deck 10 aber nicht das Weite Welt Restaurant, sondern das Bella Donna. Und darüber ist nicht das Bella Vista mit vorgelagerter Pizzeria, sondern das East-Restaurant mit California Grill. Naja, wir haben jetzt ja 10 Tage Zeit, uns daran wieder zu gewöhnen.
Bereits seit 14 Uhr sind die Kabinen freigegeben, so dass wir direkt nach dem Einchecken erst einmal auf die Kabinen können. Unsere Balkonkabine und die Innenkabine der Kinder sind diesmal beide auf Deck 7, alle nahe am hinteren Treppenhaus. Na, das kommt uns natürlich entgegen, wir müssen nur aus der Kabine fallen und über ein paar Treppenstufen kommen wir unmittelbar in die Restaurants.
Pünktlich um 15 Uhr tauchen wir im Bella Donna zum Kaffee auf. Nur ein bisschen Obst (und ein klitzekleiner trockener Blechkuchen… – es beginnt wieder der Kampf gegen die massive Zunahme der Pfunde). Danach sind dann die Koffer in den Kabinen angekommen und wir können uns häuslich einrichten, ein bisschen übers Schiff schlendern und den Tänzern und Sängern bei Proben zuschauen.
Das Wetter ist warm – T-Shirt-warm – sonnig bis wolkig. Absolut angenehm. In der Ferne dunkle Wolken, hier kommt so 2 – 3 Mal ein minutenlanges Nieseln.
So vergeht die Zeit wie im Flug und eh wir uns versehen ist es 17:30 Uhr und das Marktrestaurant öffnet zum Abendbrot. Wir sind auch gleich da – wollen wir doch zeitig zur allseits beliebten Seenotrettungsübung fertig sein. Das hat den Vorteil, dass im Restaurant noch wenig los ist und wir ganz in Ruhe in den warmen Genüssen (und eisigen Nachspeisen) schlemmen können. Gegen Ende unseres Essens ist es dann aber auch wieder so voll, dass Passagiere erfolglos freie Tische suchen.
Danach ruhen wir uns einfach von dem frühen Aufstehen, anstrengenden Reisetag und maßlosen Schlemmen aus, bis es dann 21 Uhr wird. Pünktlich ertönt das Alarmsignal. Inzwischen sind wir ja raffinierter als bei den ersten Malen und rennen nicht beim 1. Ton los, sondern erst gemütlich nach Ende des Alarmtons. Dadurch kommen wir mit den letzten an unserer Rettungsstation an – was 1. den Vorteil hat, dass wir von den Kontrolleuren gesehen werden und somit unsere Kabinennummer nicht extra aufgerufen werden muss und 2. den noch viel größeren Vorteil hat, dass wir nicht hinten eingequetscht zwischen allen anderen stehen, sondern vorne in der 1. Reihe frische Luft haben.
Hören könnten wir das Aufrufen der Kabinennummern, die noch nicht registriert wurden, auch nicht, denn hinter uns nehmen ein paar Teenies das ganze wenig ernst und unterhalten uns mit lautem Gequatsche und unregelmäßigen Pfeifen mit der Alarmpfeife an der Rettungsweste. Wenn die wüssten, wie viele übende Passagiere da schon dran rumgesabbert haben, ob sie die dann immer noch in den Mund nehmen würden? Diese Vorstellung ist für mich Befriedigung genug, denn immerhin habe ich durch deren Schuld das Risiko, den Aufruf meiner Nummer nicht zu hören und peinlich über Bordlautsprecher ausgerufen zu werden…
Nun sagt aber nicht, dass ich gehässig bin (ihr dürft es höchstens leise denken), unseren Gleichaltrigen hätte ich das gesagt, aber wenn die dort beistehende Mutter ihre Teenies gewähren lässt, bin ich doch nicht verantwortlich…
Nun ja, auch diese Übung geht irgendwann vorbei. Auch hier stürmen wir nun nicht wie sonst mit allen anderen über 2000 Passagieren in großem Gedränge die Treppenhäuser hoch, sondern schauen in aller Ruhe an der Reling übers Meer, bis alle weg sind und wir die Gänge für uns haben. Hach, was sind wir raffiniert geworden…
Pünktlich um 22 Uhr legen wir ab. Sonst genießen wir das gerne an Deck, aber unser Balkon liegt günstig mit freiem Blick auf die Kathedrale. Und das ist ein superschönes Bild: Mit der üblichen Auslaufmelodie an der hell erleuchteten, gewaltigen Kathedrale vorbei zu fahren aufs Meer. Gänsehaut!
Die Kinder sind nach diesem Tag jetzt platt. Bis wir sie im Bett haben, ist der Begrüßungs-Sekt leider ausgetrunken und wir erleben nur das Ende der Show. Macht aber nichts, wir fallen eh ins Bett und schlafen sofort ein.
Die nächste Etappe sind 802 Kilometer bis Tunis. Morgen ist aber erstmal Seetag.
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