Mittelmeer 3 mit der AIDAblu, Neapel 31.08.14
Ein Spaziergang durch die Galerie führt uns an illegalen Taschenverkäufern vorbei und uns den Unwillen des Staates vor Augen. Die kleinen Gassen der Altstadt eröffnen schöne Blicke und eine platte Ratte. Ein Traum ist dann aber der Sonnenuntergang.
Mittelmeer pur: Doppelt Tunesien, Italien, Frankreich, Spanien
AIDAblu 2014
Frühstück gibt es im East Restaurant, Lachs ist genug da, alles paletti.
Trotz umfangreicher Protestnoten der Kinder geht es nach dem Kids-Club hinein nach Neapel. Je tiefer wir die Treppen heruntergehen, desto heißer wird es. Das liegt daran, dass das Schiff gut klimatisiert ist, die Ausgänge an Deck 5 aber offenstehen und die Hitze hineinströmt.
Zu Fuß durch die Altstadt
Das Schiff liegt wieder direkt an der Stadt. Gleich gegenüber des Terminals geht es über einen Holzsteg zwischen dem Castel Nuovo und den schon Jahre dauernden Bauarbeiten entlang Richtung Altstadt. Auf diesem Holzsteg sind wieder unzählige Taschenverkäufer, so dass der Durchgang so schmal ist, dass nur eine Person jeweils an den Verkäufern vorbei kann. Ich verstehe hier den italienischen Staat nicht. Zum einen wird der Kauf der gefälschten Waren unter empfindliche Strafen gestellt, zum anderen lässt man die Verkäufer hier gewähren. Hier fehlt eindeutig der Wille zum Durchgreifen, denn wo die stehen ist bekannt, und allein das ständige Beschlagnahmen der Waren dürfte irgendwann zu Einbußen für das organisierte Verbrechen dahinter führen, findet aber nicht statt. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber in meinem Alter darf man das…
Nur 5 Minuten weiter ist die berühmte Galleria Umberto I. Dies sind überdachte Arkaden, in denen sich Modegeschäfte, Juweliere, Cafés finden. Heute ist Sonntag und Mittagszeit und deshalb fast alles geschlossen. Die Galerie ist über ein paar Stufen zu erreichen und erinnert eher an eine Kirche als an eine Verkaufsmeile, denn der Boden sieht aus wie mit Marmor belegt, in der Mitte findet sich ein großes Mosaik mit den Himmelsrichtungen, darum Mosaiken der Sternzeichen. Die Fassaden der Gebäude sind sehr schön gestaltet, am zentralen Platz sind alle 4 Hausecken abgerundet und mit Figuren versehen, ähnlich wie wir das in Palermo gesehen haben. Das Ganze ist mit einem domartigen Glasdach überdacht.
Direkt gegenüber findet sich das Theater und Opernhaus San Carlo, seinerzeit das größte Opernhaus der Welt. An der Bushaltestelle davor liegt eine plattgefahrene Ratte.
Wir gehen die Via Toledo lang, eine Geschäftsstraße, teilweise Fußgängerzone, Richtung Altstadt. Zu beiden Seiten gehen enge Gassen ab, manche mit netten Cafés, manche etwas zwielichtig. Beim Blick nach links in die Gassen kann man bis zum Berg sehen, beim Blick nach rechts in den Hafen. Obwohl auch hier viele Geschäfte geschlossen sind, sind die Bürgersteige voller Menschen, die durch die Sonne schlendern.
Ausfahrt mit Blick auf den Vesuv
Nach einer Stunde streiken die Kinder dann endgültig, es kommt uns heute in der prallen Sonne bei 30°C sogar noch heißer vor als an den letzten Tagen und wir schleppen uns zum Schiff, wo uns ein Erdbeershake in der Blu Bar rettet.
Der Rest des Tages gehört dann dem Balkon mit nettem Blick über unzählige Segelboote in der Bucht von Neapel.
Die Ausfahrt aus Neapel pünktlich um 19 Uhr genießen wir diesmal ganz oben auf Deck 15 ganz vorne am Bug. Hier haben wir einen herrlichen Blick auf den Vesuv, der noch im Sonnenschein liegt und den ausnahmsweise nur wenige Wolken umschließen. Als das Typhon direkt über uns das Auslaufen einleitet, zucken wir wie immer kräftig zusammen. Wir halten zunächst genau auf den Vesuv zu, bevor wir langsam Richtung Nordwesten abdrehen.
An der engsten Stelle der Hafenausfahrt kommt uns ein Boot entgegen, das sich einen Spaß daraus macht, genau auf uns zuzuhalten. Da nutzt auch der erneute Typhon-Einsatz nichts, das empfinden die als freundlichen Gruß und winken zurück, bevor sie seitlich vorbeifahren. Nicht ganz ungefährlich. Für die…
Danach genießen wir noch lange den Blick auf die Küste und die vorgelagerten Inseln von unserem Balkon aus. Romantisch sehen wir die Sonne wie ein Feuerball darüber untergehen.
Abends sehen wir uns das Reisequiz mit 4 Teilnehmern und danach noch einmal die „Gefährlichen Erbschaften“ mit den Solisten und Schauspielern an.
Die nächste Etappe sind 304 Kilometer bis Civitavecchia.
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!