Von der Dominikanischen Republik nach Teneriffa mit der AIDAperla, Oranjestad / Aruba 06.04.19
Unser erstes Ziel ist Aruba, eine der ABC-Inseln. Nach Notebook-Desaster finden wir zufällig den Ticket-Shop, weniger zufällig das Hardrock-Café und zufällig spontan einen wunderschönen Strand. Ruhig, schneeweiß und türkis (ersteres der Strand, letzteres das Meer). Dazu knallende Sonne, die ihren Tribut fordert. Und kostenlose Sandstrahlung.
Karibische Strände bis Europa
AIDAperla 2019
Da wir uns immer noch nicht an die Zeitumstellung gewöhnt haben, sind wir zum Einlaufen an unserer ersten Insel bereits wach. Ab 7 Uhr fahren wir vorbei an Hotels, ausgedehnten weißen Stränden, Palmen. Der Hafen ist weniger attraktiv, aber dahinter sieht die Stadt nett aus.
Unser erstes Ziel ist Oranjestad auf Aruba. Aruba gehört zu den ABC-Inseln (mit Bonaire und Curaçao). Diese bildeten mit anderen die Niederländischen Antillen und liegen nicht weit vor der Nordküste Venezuelas.
Die Insel ist eher klein, 31 Kilometer lang, maximal 9 Kilometer breit.
Wir planen heute einen Strandtag auf eigene Faust. Mal sehen…
Das Frühstück verläuft heute einwandfrei
Zunächst ist aber der zweite Frühstücks-Versuch im Casa Nova angesagt. Und wie gestern schon angekündigt läuft es heute super. Vielleicht weil nicht so viele Leute da sind, vielleicht hat die Schulung gefruchtet, wir werden jedenfalls nicht nur ausgesprochen zuvorkommend behandelt, sondern bekommen alles Bestellte in Windeseile. Es ist alles superlecker und reichlich und das Frühstück lässt keine Wünsche über.
Wir liegen hier nicht so lange, von 8 bis 18 Uhr. Deshalb ist eine Reihe von Menschen schon unterwegs, wenn das Frühstück beginnt. Das gibt es von 8 bis 10:30 Uhr. Wer früher frühstücken will, muss in die Buffetrestaurants ausweichen.
Aber wir haben Zeit. Erst einmal ruhen wir uns vom Frühstück aus, zum einen, indem wir über Deck gehen und uns die Stadt ansehen, zum anderen, indem wir ein bisschen lesen und Reiseberichte schreiben. Letzteres gestaltet sich nun als extrem schwierig, weil das Notebook leider trotz Dauerladung kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Im günstigsten Fall ist der Akku defekt, im ungünstigsten die Festplatte. Jedenfalls muss ich nun auf dem Handy schreiben, das ist zumindest für lange Texte deutlich schwieriger. Und noch schwieriger ist es, auf dem Handy mit dem Code-Editor unseres Blogs (auf WordPress) umzugehen, denn die umfangreichen Formatierungsbefehle nehmen schon das gesamte Handy-Display ein. Irgendwie geht es dann, aber für morgen muss ich mir etwas Besseres einfallen lassen.
Hoch oben von der AIDAperla kann man schön über die Stadt schauen. Direkt neben dem Anleger gibt es eine Hauptstraße. Schon von hier können wir bunte Häuser und namhafte Marken sehen. Gleich ist die beste Ehefrau von allen begeistert…
Zu beiden Seiten sehen wir in einiger Entfernung vielversprechende Strände. Die nördlich sind doch etwas weit weg, die südlich von uns erreichbar. Im Hintergrund sind 2-3 kegelförmige Berge zu sehen.
Das unvermeidliche Hard Rock Café
Gegen 11 Uhr gehen wir los. In zahlreichen Reiseberichten haben wir vorher gelesen, dass die schönsten Strände problemlos mit dem öffentlichen Bus erreichbar sind. Auch die Beschreibung zum Busbahnhof und zum Ticket-Shop war nachzulesen, durch Zufall finden wir dann, wie es wirklich ist.
Allerdings muss ich erst natürlich zu einem anderen Ziel, an dem ich mich bisher in kaum einer Stadt unauffällig vorbeischmuggeln konnte: Direkt am Hafenausgang geht es rechts in die Hauptstraße und von dort ist schon das Schild des Hard Rock Café zu sehen. Der Shop ist klein und über eine Rolltreppe im ersten Stock zu erreichen. Bezahlen mit Visa ist kein Problem, hier aber gleich ein Tipp: Vielfach ist es gar kein Problem, bar in Dollar zu bezahlen. Hier muss jedoch vorher geklärt werden, wie es das Rückgeld gibt, das kann oft der Aruba Florin sein, mit dem man aber auf anderen Inseln wenig anfangen kann.
Die Suche nach Ticket-Shop und dem richtigen Bus
Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ist hinter der Häuserzeile der Busbahnhof. Und in dieser Häuserzeile ist ein kleiner einzeln stehender Kiosk. Sieht aus wir eine größere Garage. Und hier steckt das Problem im Detail, denn soweit steht das in allen möglichen Reiseberichten. Aber wo es nun die Tickets gibt, haben wir vorher nicht gefunden. Und auch jetzt erstmal nicht. Dafür sehen wir an der Grenze zum baufälligen Nachbarhaus eine Übersichtskarte. Und als ich mir die so ansehe, sehe ich auch, dass dort die Buslinien aufgezeichnet sind samt Abfahrtszeiten. Die 10er Linien sind unsere Route, wobei jeweils bei 10, 10A und 10B unterschiedliche Strände an der Route verzeichnet sind. Demnach müssen wir 10B nehmen, denn diese fährt zum Palm Beach, und das ist unser Ziel.
Und als ich mich vom Studium dieser Tafel umdrehe, sehe ich in meinem Rücken den Ticket-Schalter an der schmalen Seite des Kiosks, von der Straße oder vom Busbahnhof aus nicht zu sehen.
Eine nette Kassiererin fragt mich irgendwas auf Englisch, ich sag mal zu allem ja und dann noch, was ich eigentlich will und bekomme am Ende richtig 4 Retour-Tickets (also Tickets für 2 beliebige Fahrten an einem Tag) für je 5,- Dollar.
Die Taxen hier haben kein Taxameter, sondern Festpreise, die sind auch nicht wirklich teuer, für uns zum Eagle Beach hätte ein Taxi 15,- Dollar pro Tour gekostet, so ist der Bus wirklich ein Schnäppchen.
Falls der aufmerksame Leser noch folgen kann, fällt vielleicht auf, dass ich hier verschiedene Strände durcheinander werfe. Und das kommt so:
Es gibt hier eigene Haltestellen für die verschiedenen Linien. Zuerst kommt ein Bus der Linie 10A. Den wollen wir ja nicht, denn der fährt zum Eagle Beach und dann weiter in den Norden, als wir wollen. Wir warten auf 10B, der soll dann richtig zum Palm Beach fahren. Irgendwann kommt der, da steht zwar keine Nummer dran, er hält aber an der richtigen Haltestelle. Nachfrage beim Busfahrer ergibt: Nö, da sind wir falsch, wir sollen in 10A einsteigen, der nun schon seit 15 Minuten nebenan steht. Also gehen wir jetzt zu 10A, freundlicher Spruch der schon innen Sitzenden: „Das hätten Sie auch eher haben können“. Und dann geht es auch schon los. letztlich stellt sich heraus, dass es völlig schnurz ist, welche 10er Linie wir nehmen, die halten an jeder Haltestelle, so wir den Knopf drücken, lediglich die Endhaltestellen sind unterschiedlich. Obwohl ich da auch nicht mehr so sicher bin. Nach kleineren Stränden halten wir im Hotelviertel schließlich am Eagle Beach. Der sieht so schön aus, dass wir kurzentschlossen nicht weiter fahren, sondern hier aussteigen.
Ein richtig karibischer, weißer Traumstrand mit türkisem Wasser
Und das erweist sich als völlig richtig: Der Strand ist strahlend weiß, extrem sauber. Hier am Eingang sind eine Reihe Liegen und Schirme, zu beiden Seiten daneben jedoch viel leerer Strand. Genug Platz für unsere Handtücher.
Im Wasser ist der Schwimmbereich mit Bojen abgegrenzt, dazwischen kleine Bereiche, in denen kleine Katamarane und vor allem Jetskis gemietet werden können. Das ist ein wildes Treiben, aber zum Glück halten sich alle an die Bojengrenzen.
Das Wasser ist absolut klar und sauber. Kein Gras, kein Müll, keine Quallen, keine Steine, am Grund nur derselbe weiche, feine, weiße Muschelsand.
Der Grund fällt nur langsam ab, so dass es sowohl für Kinder als auch für Schwimmer geeignet ist. Das Wasser ist herrlich warm, nur beim Hereingehen wirkt es kühl nach den 31°C praller Sonne am Strand. Das Meer ist ganz ruhig und flach, kaum eine Welle.
Ist das herrlich! So ruhig, weil zwar Menschen da sind, sich aber gut verteilen. So weiß der Strand, türkis das Meer und blau der Himmel, das ist schon traumhaft.
Das verführt zu viel Liegen am Strand und noch mehr zu viel Schwimmen. Die Hautkrebsbeauftragte der Familie befindet die Gefahr von Sonnenbrand als klein (ein schmerzhafter Irrtum!) und würde hinterher nie auch nur einen Millimeter Sonnenbrand zugeben, damit der alte Spaßverderber-Brummelkopp der Familie nicht recht bekommt.
Am frühen Nachmittag wird es etwas windiger, was sich vor allem dadurch bemerkbar macht, dass der feine Sand zu einem mehr oder weniger weniger spürbaren Hautpeeling führt. Das ist dann das Aufbruchsignal, denn wir wollen ja auch an den nächsten Tagen zum Strand und müssen uns langsam an die Sonne gewöhnen (so die Theorie).
Ein Bus zurück kommt auch, diesmal ganz ohne Linienbezeichnung, aber da es die richtige Richtung ist, wird das schon stimmen. Und siehe da, wir haben die Haltung der Einheimischen verstanden: Es stimmt, wir kommen richtig am Busbahnhof und am Schiff an. Kurz vor 16 Uhr genießen wir unseren wohlverdienten kühlen Milchshake.
Entsanden und Spielen
Das anschließende Entsanden ist eine Lebensaufgabe, denn der Wind hat den feinen Sand wirklich überallhin geweht. Das beschäftigt uns bis zum Abendbrot, heute mal im Marktrestaurant. Im Anschluss für uns keine Show, es gibt „Wer wird Millionär“, sondern wir spielen lieber ausgiebig. Diesmal „DOG“, mit extrem knappen Ergebnis, doch letztlich gewinnen die Kinder.
Und dann sind wir vom Tag wieder müde und kaputt. Und rot leuchtend. Bis auf Spaßverderber-Brummelkopp, der glatt am Strand ein T-Shirt übergezogen hatte…
Die nächste Etappe sind 134 Kilometer bis Willemstad.
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