New York, Florida & Karibik mit der AIDAluna, New York 01.10.18
Noch einmal Aufwachen in dieser faszinierenden Stadt, dann ist das Highlight das Auslaufen mit ausgiebigem Blick auf die Skyline mit ihren Hochhäusern, Wolkenkratzern und Lofts. Der Rest ist Erholen und Rekapitulieren der vielen Eindrücke. Und ich setze den Bezug zu Frank Sinatra, vergesse aber auch nicht, einen Blick auf meine Mitmenschen zu werfen.
Fantastischer Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer und riesiger Sumpf
AIDAluna 2018
Heute wachen wir noch einmal in New York auf. Allerdings haben wir gestern gelernt, dass es nicht wahr ist, dass die Stadt niemals schläft, sondern nur nachts nicht. Gerade die Jüngeren schlafen schon, das aber eher morgens, in der Zeit zwischen der Nacht und bevor das Leben wieder losgeht. Eine ideale Zeit war gestern unsere Busfahrt, das Nachtleben vorbei und abgefahren, bevor ab 10 Uhr die Touries über die Stadt herfallen.
Weil wir so furchtbar erschöpft von den letzten Tagen sind, wollen die Kinder einfach ausschlafen, bis sie von alleine aufwachen. Deshalb gehen wir gegen 8 Uhr allein zum Frühstück. Das muss zwar wieder sehr lecker sein, aber irgendwie geht es an uns vorbei, denn wir finden uns nach einiger Zeit wieder in unserem Bett vor und schlafen noch einmal, bis wir aufwachen müssen, weil bald Auslaufen ist.
Der beste Platz zum Auslaufen
Deshalb war es weise von uns, nicht für heute Morgen auch noch einen Ausflug zu planen, sondern uns ganz auf das Auslaufen zu freuen. Das ist schon um 13 Uhr. Und auch pünktlich. Obwohl, wie Kapitän Thomas Mey erklärt, mehrere Kühlcontainer aus Deutschland nicht vom amerikanischen Zoll freigegeben wurden und so Mitarbeiter ausschwärmen mussten, um nun in New York mehrere Tonnen frischer Ware zu besorgen, damit wir in den nächsten Tagen nicht verhungern. Das muss ein gewaltiger Kostenfaktor für AIDA sein. Und zeigt mir noch etwas, was mir nicht gefällt: Nichts gegen das erhöhte Sicherheitsbedürfnis der Amerikaner, nichts gegen konsequente Kontrollen, aber die Auswüchse sind Willkür, gegen die man völlig machtlos ist.
Lange überlegen wir hin und her, wo zum Auslaufen der beste Aussichts-Platz ist. Wir wissen zwar, wo wir liegen, aber uns ist trotzdem nicht so völlig klar, in welche Richtung es losgeht, jedenfalls überlegen wir hin und her, ob der beste Platz unser Balkon ist oder genau die andere Seite. Wir entscheiden uns schließlich, und das natürlich falsch, für die andere Seite, deshalb gehen wir zeitig ans Heck, da haben wir schon so manches schöne Auslaufen auf einem der Außenbereiche der Restaurants sitzend genossen. Offensichtlich geht das auch anderen so, denn es ist brechend voll. Zum einen, weil die Restaurants geöffnet haben zum Mittag, zum anderen, weil wir nicht die einzig Erfahrenen sind. Selbst die Reling auf allen Decks ist rundum belegt. Trotzdem finden wir noch eine Lücke steuerbord, merken aber, dass das Schiff nun so dreht, dass wir auf New Jersey schauen. Das hätte zwar den Vorteil, dass wir die Freiheitsstatue direkt vor der Nase sehen. Und auch lauter Wolkenkratzer, die alle erst nach den Anschlägen vom 11. September in New Jersey entstanden sind, weil die Menschen aus Manhattan ausweichen wollten. Aber wir wollen lieber auf die bekannte Skyline schauen. Und da fällt uns ein, dass das genau der Blick von unserer backbord gelegenen Kabine wäre. Und wenn wir diesen jetzt wahrnehmen würden, hätten wir nicht nur einen ungestörten Blick, nette Liegestühle und Ruhe, sondern auch die Möglichkeit, bei unserer Rückkehr dann die andere Seite mit der Freiheitsstatue ebenso vom Balkon aus zu sehen, was dann auch besser ist, weil es dann mitten in der Nacht ist und dieser mit Bademantel schnell zu erreichen ist.
Guter Plan und schwupps sind wir auf unserem Balkon. Zwar ist es im Gegensatz zu den letzten Tagen leider sehr diesig bei nur 16°C, aber der Blick ist wirklich grandios. Vieles erkennen wir von gestern wieder, nun aber aus einer Perspektive von außen.
Die beeindruckende Skyline von Manhattan
Zunächst die Wolkenkratzer an unserem Liegeplatz in der Mitte, dann Richtung Süden die flachere Silhouette, dann die dichte Anhäufung weiterer Wolkenkratzer im Financial District am Ende. Am Ufer meist alte Piers. Dann Lagerhäuser, die aber inzwischen zu Lofts umgebaut sind. Dann Hochhäuser und Wolkenkratzer. Allerdings oft auch nicht in dieser Reihenfolge, inzwischen stehen viele Hochhäuser auch direkt am Rand. Und es sind viele neue noch im Bau, an den Kränen und den außen angebrachten Lastenaufzügen zu erkennen. Was das wohl für ein Gefühl ist, wenn man oben in einem Wolkenkratzer wohnt, mit tollem Blick über die Welt, und dann kommt einer auf die Idee, einen noch größeren Wolkenkratzer direkt vor die Nase zu bauen und man schaut nur noch auf Glas. Nicht Beton und Stahl wie früher, die neuen Wolkenkratzer bestehen nur aus Glasfläche.
Dieses Durcheinander ist spannend. Von den großen Kirchen habe ich ja schon erzählt, die winzig zwischen den Wolkenkratzern stehen. Genauso sieht man nun schöne alte Hochhäuser mit Steinfassade, die ganz klein aussehen, wenn sie von Wolkenkratzern umzingelt sind. Auch gusseiserne Fassaden sieht man viel an den „alten“ Gebäuden. Diese waren billiger, schneller herzustellen und weniger wartungsintensiv als Stein.
Zwischendurch gelingt immer mal ein Blick zwischen die Hochhäuser in die Streets, die sich schnurgerade zum anderen Ende der Insel ziehen. So ist gut zu erkennen, wie man dort wie zwischen riesigen Felsen steht: Eine relativ schmale Straße und steil aufragende Wolkenkratzer beidseits.
Grün ist hier weniger. Auf den Piers gibt es ein paar Bäume, an einem kleinen Park fahren wir auch vorbei, ansonsten gibt es ja den großen Central Park, der aber von hier nicht zu sehen ist. Es wäre aber auch nicht sinnvoll, zwischen den Wolkenkratzern Parks zu pflanzen, denn es kommt ja kein Licht nach unten (weshalb es auch verboten ist, nahe am Central Park Hochhäuser zu bauen, die mit ihrem Schatten den Park zerstören würden). Deshalb findet sich Grün mehr auf den Dächern der hohen Häuser. Bis auf die wenigen Parks ist Manhattan eher nicht grün, das ist eher die Sache von New Jersey gegenüber.
Das alles nenne ich wirklich mal eine Skyline. Es ist total spannend, darauf zu schauen, bekannte Wolkenkratzer zu identifizieren, aber auch viele kleinere, unbekannte, die aber oft viel schöner sind. Es gibt breite Klötze und schlanke hohe, die aussehen wir Mikados, die jeden Augenblick zerbrechen könnten. Es gibt moderne Fenster an Fenster und ältere mit viel Beton und nur kleinen Fenstern. Auf den Dächern sind Kuppeln, Dreiecke, goldene Spitzen, Antennen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und das ist das schönste an dieser Ausfahrt: Dies alles einfach nur zu beobachten und in sich aufzunehmen.
Das machen wir, bis wir Manhattan verlassen, noch einen Blick auf die Brooklyn Bridge werfen können und nun vermehrt Ufer sehen, an der eine ganz normale Stadt erscheint, wie sie überall sein könnte. Das alles ist unglaublich beeindruckend und wir sind so froh, New York einmal selbst gesehen zu haben. Auch wenn uns das die ganzen Tage sehr unwirklich vorkommt und wir uns mehrfach gefragt haben, ob das wirklich alles geschieht. Dass wir in New York sind, haben wir die ganzen Tage noch nicht richtig realisiert.
Und es ist doch real. Bisher kannten wir das nur aus Filmen und Musik, nicht umsonst wird Alicia Keys vor dem Auslaufen gespielt. Und hier lenke ich die Aufmerksamkeit des geneigten Lesers auf eine kleine Freude, die ich mir gemacht habe: Alle Titel der Reiseberichte aus New York sind Zeilen aus dem berühmten Song von Frank Sinatra. Wer hat es bemerkt?
Nun beginnt der Urlaub auf dem Schiff
Jetzt beginnt erst der Urlaub auf der AIDAluna. Bisher war sie für uns nur Schlafplatz und Futterbude, nun geht es richtig los. Zunächst mit einem Kaffee im Café Mare, dann mit Chillen. Zwischendurch gehen wir zum Ausflugschalter, weil sich zwei der Ausflüge, die wir von zu Haus aus gebucht haben, zeitlich verschoben haben, beide sind nun deutlich früher als angekündigt. Dies könne immer sein, so erfahren wir, dass die örtlichen Agenturen dann andere Zeiten melden, als zunächst geplant. Das kann auch sein, aber das müsste man dann dazusagen und nicht nur stillschweigend die Tickets auf die Kabine legen, finde ich. Letztlich ist uns der eine Ausflug auf den Bahamas doch arg früh und wir müssen jetzt überlegen, ob wir das so lassen oder doch stornieren. Mal sehen.
Zum Abendbrot gehen wir heute in der Familienzeit des Bella Vista.
Damit ist es auch wieder Zeit, sich meinen Mitmenschen zu widmen. Diesmal ist es ein mittelaltriges Ehepaar, das versucht, ohne Kinder in das Restaurant einzudringen. Der Kellner am Eingang weist sie freundlich zurück. Keine zwei Minuten später schlängeln sie sich erneut hinter dem Kellner hindurch, werden aber erneut erwischt und freundlich auf später vertröstet. Wie unverschämt muss man eigentlich sein? Zumal zwei weitere Restaurants gerade öffnen und nicht für Familien reserviert sind.
Apropos Familie. Erstaunlich viele Familien mit Säuglingen und Kleinkindern sind jetzt gerade hier. Da muss ich ein bisschen Skepsis anmelden, ob für so kleine Kinder ein 9-Stunden-Flug wirklich geeignet ist. Wenn es schon weiter weg sein soll, hätten wir eher kurze Flüge nach Mallorca, oder eine Kreuzfahrt von Hamburg aus empfohlen und es so ja auch in der Vergangenheit gemacht. Muss natürlich jeder selbst wissen, aber falls ich um Rat gefragt würde, würde ich das genauso sagen.
Das Restaurant bringt mich noch auf zwei Besonderheiten: Hier dürfen keine Besteckständer auf den Tischen stehen, weshalb zwischen den Buffets überall Besteckkästen liegen. Die wir aber ständig übersehen, weil wir ja immer gewohnt sind, dass das Besteck am Tisch ist.
Und die Pools dürfen während der Liegezeit in New York nicht mit Wasser befüllt sein. Keine Ahnung, was das soll, aber so sind die Vorschriften.
Heute gibt es die erste Show, die Vorstellung der AIDA Stars. Wie immer ist deren Hintergrund ganz interessant und die Songs super präsentiert. Wir kennen auch keinen einzigen, lediglich eine Tänzerin haben wir schon vor zwei Tagen gesehen, die hat nämlich bei uns den Check-In gemacht.
Dabei fällt mir auf, dass alleine wir im Laufe der Jahre bereits rund 150 verschiedene Tänzer und Tänzerinnen auf AIDA gesehen haben. Und wenn man dann überlegt, dass wir nicht gleichzeitig auf mehreren Schiffen sein können, kann man hochrechnen, welch riesigen Bedarf an Tänzern allein AIDA ständig hat.
Zum Abschluss gibt es heute die Begrüßung mit Welcome-Sekt und Begrüßungs-Show. Auch ungewöhnlich 2 Tage nach Urlaubsbeginn, aber folgerichtig, da vorher alle Passagiere in New York unterwegs waren. Wir allerdings machen die heute nicht mit, sondern genießen unseren ganz privaten Begrüßungs-Aperol mit einem lieben Gruß an Heike und Jürgen. Und spielen die erste Runde „Skull King“ als Einleitung zu einem neuen Spiele-Marathon. Mit dem Ergebnis, dass die beste Ehefrau von allen wie immer gewinnt und die Kinder darüber – sagen wir – freudig erregt sind.
Die erste Etappe sind 1.315 Kilometer bis nach Hamilton / Bermuda. Morgen ist aber erst einmal Seetag.
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